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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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– und wenn du es tust, finde ich es ganz sicher heraus –, werde ich dir ein elektronisches Armband anlegen lassen und du wirst nicht mal mehr rülpsen können, ohne dass irgendein Scanner es mitbekommt.«
    »Es geht um meine Familie.«
    »Ja. Aber wenn du ehrlich Bulle werden willst, solltest du allmählich lernen, dass du diesen Job, ohne objektiv zu sein, nicht machen kannst. «
    »Mein Großvater ist bestimmt auch nicht objektiv gewesen«, flüsterte Jamie. »Und jetzt ist er tot.«
    Darauf hatte sie keine Antwort und so stand sie entschlossen auf. »Jetzt müssen wir dich hier rausschaffen, ohne dass die Medien was davon erfahren. Sie beobachten das Tor.«
    »Es gibt immer einen Weg«, meinte Roarke gelassen. »Überlass die Sache mal mir.«
    Sie hatte keinen Zweifel daran, dass er einen Ausweg finden würde, und so nickte sie wortlos. »Ich muss mich umziehen und dann auf die Wache. Peabody«, sie warf einen beziehungsvollen Blick in Jamies Richtung, »bleiben Sie in der Nähe.«
    »Sehr wohl, Madam.«
    »Sie meint, dass Sie den Wachhund für mich spielen sollen«, grummelte Jamie, als Eve gemeinsam mit ihrem Gatten die Küche verließ.
    »Ja.« Gleichzeitig jedoch zwinkerte Peabody dem Jungen mit einem verschwörerischen Lächeln zu. »Willst du noch ‘ne Pepsi?«
    »Kann sicher nicht schaden.«
    Sie holte eine Pepsi aus dem Kühlschrank und für sich selbst aus dem AutoChef eine Tasse von Roarkes köstlichem Kaffee. »Seit wann willst du schon zur Polizei?«
    »Seit ich denken kann.«
    »Ich auch.« Sie nahm Platz und begann mit einem ernsthaften Gespräch.
    »Ich werde ihn durch die Luft rausbringen«, meinte Roarke, während er und Eve sich nach der Dusche umzogen.
    »Durch die Luft?«
    »Ich wollte sowieso mal wieder eine Runde mit dem Mini-Hubschrauber drehen.«
    »In dieser Gegend sind Privathubschrauber nicht erlaubt.«
    Klugerweise versteckte er sein Lachen hinter einem Husten. »Sag das noch einmal, wenn du deinen Dienstausweis dabei hast.«
    Murmelnd zog sie sich ein sauberes Hemd über den Kopf. »Bring ihn nach Hause, ja? Dafür wäre ich dir wirklich dankbar. Der Junge kann von Glück reden, dass er überhaupt noch lebt.«
    »Er ist findig, clever und zielstrebig.« Lächelnd nahm Roarke den Störsender vom Tisch und sah ihn bewundernd an. »Wenn ich in seinem Alter so ein Ding besessen hätte… ah, ich darf gar nicht daran denken… «
    »Du kommst mit deinen magischen Fingern auch so gut zu recht.«
    »Das stimmt.« Er steckte den Störsender ein. Er würde ihn von einem seiner Ingenieure analysieren und dann wahrscheinlich serienmäßig nachbauen lassen. »Ich fürchte, die heutige Jugend weiß Handarbeit nicht mehr zu schätzen. Falls es sich Jamie noch mal anders überlegt und nicht mehr zur Polizei will, fände ich in meiner kleinen Welt für ihn einen geeigneten Platz.«
    »Wag ja nicht, das ihm gegenüber auch nur zu erwähnen. Ich will nicht, dass du ihn korrumpierst.«
    Roarke legte seine schlanke goldene Uhr um seinen Arm. »Du bist sehr gut mit ihm umgegangen. Entschieden, doch nicht kalt. Du hattest eine nette, autoritäre, doch zugleich mütterliche Art.«
    Sie blinzelte verwirrt.
    »Du kannst gut mit Kindern umgehen.« Als sie erbleichte, sah er sie grinsend an. »Ich hatte mich die ganze Zeit gefragt, ob du wohl einen Draht zu ihnen hast.«
    »Also bitte, jetzt komm mal wieder auf den Teppich«, riet sie und griff nach ihrem Halfter. »Ich fahre als Erstes auf die Wache, gebe meinen offiziellen Bericht ab und erzähle Whitney die Dinge, die nicht für den Bericht bestimmt sind. Offiziell wird Jamies Name in Zusammenhang mit dieser Sache nirgendwo erscheinen. Ich bin sicher, dass euch beiden, wenn nötig, eine plausible Geschichte für seine Mutter einfällt.«
    »Das reinste Kinderspiel«, prahlte Roarke und steckte die Zunge in die Backe.
    »Hmm. Meiner vorläufigen Untersuchung zufolge wurde Lobar um drei Uhr dreißig umgebracht. Ungefähr eine Stunde, nachdem wir den Club verlassen hatten. Schwer zu sagen, wie lange er draußen vor dem Tor gelegen hat, aber ich schätze, nicht mehr als zirka fünfzehn Minuten, bevor Jamie ihn entdeckt hat. Es ist unwahrscheinlich, dass diejenigen, die Lobar dorthin verfrachtet haben, länger als nötig dort geblieben sind. Wenn aber doch, und wenn Jamie dort von ihnen gesehen wurde, ist es durchaus möglich, dass sie es jetzt auf ihn abgesehen haben. Ich möchte, dass der Junge bewacht wird, aber solange Whitney mich in diesem Fall an einer

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