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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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derart kurzen Leine hält, kann ich unmöglich einen Kollegen dafür nehmen.«
    »Hättest du es gerne, dass ich einen meiner treuen Angestellten auf ihn ansetze?«
    »Nein, aber trotzdem werde ich dich darum bitten.« Sie trat vor den Spiegel und fuhr sich statt mit einem Kamm mit den Fingern durch das Haar. »Tut mir Leid, dass ich diese Sache mit nach Hause bringe.«
    Er trat hinter sie, drehte sie zu sich herum und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. »Du kannst das, was du tust, und die, die du bist, nicht voneinander trennen. Das erwarte und möchte ich auch nicht. Was dich berührt, berührt auch mich. Das habe ich von Anfang an erwartet und gewollt.«
    »Der letzte Fall, der mich berührt hat, hätte dich beinahe getötet.« Sie schlang die Hände um sein Handgelenk und drückte kraftvoll zu. »Aber das darf nicht passieren. Dazu brauche ich dich viel zu sehr. Und das ist deine eigene Schuld. «
    »Genau.« Er beugte sich zu ihr herab und gab ihr einen Kuss. »Und genau das will ich auch. Und jetzt mach dich wieder an die Arbeit, Lieutenant.«
    »Bin schon unterwegs.« Sie schlenderte zur Tür, blieb noch einmal stehen und blickte ein letztes Mal auf ihren Mann. »Nicht, dass ich von der Verkehrspolizei höre, dass mein Herr Gemahl mit seinem Minihubschrauber irgendwelche Tricks auf den Hochwegen vollführt hat.«
    »Das wird nicht passieren. Dazu besteche ich zu gut.«
    Lachend ging sie zurück in die Küche, um Peabody zu holen und sich dem ersten Ansturm durch die Vertreter der Medien zu stellen. Kaum jedoch saßen sie in ihrem Wägen, als bereits das leise Surren eines teuren Motors an ihre Ohren drang. Sie schnaufte nur unmerklich, als sie nach Osten spähte und sah, wie sich der schlanke, kleine Hubschrauber mit der getönten, von außen nicht einsehbaren Glaskabine und den wirbelnden silbernen Rotorblättern erhob und spielerisch – und verbotenerweise – über dem Grundstück kreiste, ehe er pfeilschnell von dannen schoss.
    »Wow! Was für eine Maschine. Gehört die etwa Roarke? Sind Sie schon mal damit geflogen?« Um noch einen letzten Blick auf den Hubschrauber zu erhaschen, verrenkte sich Peabody regelrecht den Hals. »Eine echt tolle Kiste.«
    »Halten Sie die Klappe, Peabody.«
    »Ich bin noch nie in einem Privathubschrauber geflogen.« Mit einem wehmütigen Seufzer lehnte sich Peabody wieder in ihrem Sitz zurück. »Im Vergleich zu so einem Ding wirken die Hubschrauber, die die Verkehrsabteilung hat, wie der letzte Schrott.«
    »Früher waren Sie noch eingeschüchtert, wenn ich gesagt habe, dass Sie die Klappe halten sollen.«
    »Ja, ja, die guten alten Zeiten.« Grinsend kreuzte Peabody die Knöchel. »Sie sind wirklich gut mit dem Jungen umgegangen, Lieutenant.«
    Eve rollte mit den Augen. »Ich habe schon öfter kooperative Zeugen befragt.«
    »Aber nicht jeder käme so gut mit einem Teenager zurecht. Sie sind brutal und zugleich ungemein zerbrechlich. Und dieser Jamie hat schon mehr erlebt, als ein Mensch in seinem ganzen Leben je erleben sollte.«
    »Ich weiß.« Genau wie sie selbst in jenem Alter, erinnerte sich Eve. Vermutlich war das einer der Gründe, weshalb sie den Jungen so gut verstand. »Machen Sie sich bereit, Peabody. Die Haie ziehen bereits ihre Kreise.«
    Peabody verzog schmerzlich das Gesicht, als sie die Horde der Reporter vor dem Tor des Grundstücks sah. Sie blinzelte in Minikameras, Recorder und eine Unzahl hungriger Gesichter. »Himmel. Ich hoffe, dass sie mich von meiner Schokoladenseite filmen.«
    »Das dürfte ziemlich schwer sein, denn schließlich sitzen Sie darauf. «
    »Danke. Ich habe in letzter Zeit ziemlich viel Sport gemacht.« Automatisch ersetzte Peabody ihr Grinsen durch einen reglosen, professionellen Blick. »Ich kann Nadine gar nicht entdecken.«
    »Die ist bestimmt hier.« Eve drückte auf die Fernbedienung für das Tor. »Eine Geschichte wie diese würde Fürst ganz sicher nicht verpassen.« Wenige Sekunden, bevor ihr Wagen gegen das schwere Eisen krachen konnte, glitt das Tor zur Seite, Reporter strömten auf sie zu, umrundeten das Fahrzeug, reckten die Recorder und brüllten ihre Fragen. Einer oder zwei waren dreist oder dämlich genug, das Grundstück zu betreten, und Eve schaltete die Außenlautsprecher ihres Fahrzeugs an.
    »Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen«, erklärte sie und: »Heute Mittag um zwölf wird eine offizielle Pressemitteilung zu dem Fall abgegeben werden. Jeder Medienvertreter, der unbefugt dieses

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