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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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putzte. Hier in der Stadt muss man ständig Fenster putzen. Der Dreck springt sie geradezu an.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Sie hat also gegen sechs geschlossen. Und dann?«
    »Dann ging sie mit dem Typen weg, mit dem sie zusammen wohnt. Zu Fuß. Die beiden haben nämlich keinen Wagen.«
    »Und heute haben Sie sie noch nicht gesehen?«
    »Jetzt, wo Sie davon sprechen, nein, ich glaube, nicht. Wissen Sie, sie lebt in der Wohnung über ihrem Geschäft. Ich lebe am anderen Ende der Stadt, getreu dem Motto, dass man Berufliches und Privates möglichst trennen soll.«
    »Sind schon mal irgendwelche von ihren Leuten hier gewesen?«
    »Nee. Ein paar von ihren Kunden, sicher. Und ein paar von meinen Gästen gehen auf der Suche nach irgendwelchen Glücksbringern rüber in ihren Laden. Wir kommen durchaus miteinander klar. Ich habe mit ihr keine Probleme. Habe sogar einmal ein Geburtstagsgeschenk für meine Frau bei ihr gekauft. Ein hübsches kleines, mit bunten Steinen besetztes Armband. Ziemlich stolzer Preis, aber Frauen lieben nun mal diesen blöden Schnickschnack.«
    Er warf den Lappen fort und ignorierte einen Gast weiter unten an der Theke, der um einen Kaffee bat. »Ich hoffe, dass sie nicht in irgendwelchen Schwierigkeiten steckt. So, wie ich die Sache sehe, ist sie nämlich okay. Vielleicht ein bisschen seltsam, aber bestimmt kein schlechter Mensch.«
    »Was wissen Sie über das Mädchen, das eine Zeit lang in dem Laden gearbeitet hat? Ein junges Mädchen, circa achtzehn, blonde Haare.«
    »Die schreckhafte Kleine? Sicher, ich habe sie oft kommen und gehen sehen. Hat ständig über die Schulter geblickt, als käme jeden Moment jemand mit einem lauten >Buh< aus einem Hauseingang gesprungen.«
    Was ja auch jemand getan bat, dachte Eve, sagte jedoch lediglich: »Danke. Wenn Sie Isis heute noch sehen, rufen Sie mich an.« Zusammen mit den Kreditchips für den Kaffee schob sie ihm eine Karte hin.
    »Kein Problem. Allerdings möchte ich nicht, dass sie deshalb Schwierigkeiten bekommt. Dafür, dass sie ziemlich verrückt ist, ist sie nämlich echt okay. Hey.« Als sich Eve zum Gehen wandte, hob er einen Finger. »Apropos Verrückte, vor ein paar Tagen, gerade, als ich schließen wollte, habe ich einen Verrückten hier gesehen.«
    »Was für einen Verrückten?«
    »Irgend so einen Typen. Tja, hätte auch eine Frau sein können. Genau kann ich es nicht sagen, denn er war von Kopf bis Fuß in einen schwarzen Umhang, komplett mit Kapuze, eingehüllt. Stand einfach dort am Straßenrand und guckte über die Straße auf ihren Laden. Stand einfach dort und hat gestarrt. War mir richtig unheimlich. Ich bin extra den anderen Weg gegangen. Ist doppelt so weit bis zur Bushaltestelle, aber er hat mir absolut nicht gefallen. Und, wissen Sie was? Ich habe mich noch einmal umgedreht und es war niemand mehr dort. Nur noch eine verdammte Katze. Irre, finden Sie nicht auch?«
    »Allerdings«, murmelte Eve. »Vollkommen irre.«
    »Ich habe auch eine Katze gesehen«, begann Peabody auf dem Weg zum Wagen. »Auf der Straße, als Alice in den Wagen lief.«
    »In dieser Stadt gibt es jede Menge Katzen.«
    Trotzdem dachte Eve an die Katze auf der Rampe. Geschmeidig, schwarz und böse. »Um Isis können wir uns später weiterkümmern. Vor der Pressekonferenz will ich noch mit dem Pathologen sprechen.« Sie öffnete den Wagen und Pea body warf sich laut niesend auf ihren Sitz. »Vielleicht hat er ja was gegen Ihren Schnupfen.«
    Peabody presste sich den Handrücken unter die Nase. »Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich lieber einfach an einer Apotheke halten. Von Dr. Tod lasse ich mich erst behandeln, wenn es unvermeidbar ist.«
    Wieder im Büro tauschte Peabody ihre nasse gegen eine trockene Uniform und warf ein halbes Vermögen in Form von rezeptfreien Schnupfenmitteln ein, während Eve den Autopsiebericht von Lobar gründlich durchging.
    Hinsichtlich von Todesursache und Zeitpunkt wurden ihre ersten Vermutungen bestätigt, aber schließlich wäre es auch schwer gewesen, einen klaffenden Schnitt quer über der Kehle und einen riesengroßen Krater mitten in der Brust zu übersehen. Außerdem wies der Pathologe Spuren eines Halluzinogens, eines Aufputsch- und gleichzeitig eines Beruhigungsmittels – alle von der illegalen Sorte – in seinem Körper nach.
    Dann war er also zum Zeitpunkt seines Todes sexuell befriedigt und gleichzeitig berauscht gewesen. Eventuell würden manche sagen, damit wäre er doch ziemlich gut gefahren. Die Kehlen

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