Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
Vom Netzwerk:
Gemahl die Nachricht zu bestellen, und Uladh ging.
    Es war wohl noch eine Stunde bis Mitternacht, als sie sich zusammen mit Peider auf den Weg in den alten Bezirk Cavallins machte. Während sie zusammen durch die verlassenen Gassen schritten, erfuhr Lijanas, dass seine Frau jeden Tag mit der Geburt ihres Kindes rechnete. Sie war klein und von zierlicher Gestalt und ihr Bauch inzwischen so unförmig geschwollen, dass sie sich kaum bewegen konnte. Deshalb war Peider froh, dass sie in ihrem Haus eine eigene kleine Quelle hatten, sodass sie nicht zu einem der Brunnenhäuser gehen musste, um Wasser zu holen. Eine ältere Nachbarin, selbst schon nicht mehr so sicher auf den Beinen, kam jeden Tag, leistete ihr Gesellschaft und kochte ihr die Mahlzeiten. Er gab freimütig zu, dass er im Augenblick mehr Angst davor hatte, dass bei der Geburt des Kindes ein Unglück geschehen könnte, als dass er oder seine Frau sich mit der Krankheit ansteckten.
    Schließlich hatten sie das Tor von Faderas Herberge erreicht und Peider hatte ihr bereits eine angenehme Nacht gewünscht, da drehte er sich noch einmal um und fragte Lijanas schüchtern, ob sie vielleicht bei der Geburt seines Kindes dabei sein könnte. Nur zur Sicherheit ... Ein Strahlen erhellte sein müdes Gesicht, als sie ihm versicherte, dass es ihr ein Vergnügen sei und dass er sie nur zu rufen brauche.
    Sichtlich erleichtert ging er nach Hause.
    Zu Lijanas Erstaunen brannte in der Kupferschale der Kaminstelle im Speiseraum noch ein Feuer. Sie war noch verblüffter, als sie entdeckte, dass Mordan allein am Tisch saß, einen Becher, vermutlich mit Bier gefüllt, vor sich, und ins Leere blickte.
    Ob er seine Trauer ebenso in Alkohol ertränkte wie Galedh? »Kjer?« Sie trat hinter ihn. Langsam hob er den Kopf und sie stellte erfreut fest, dass er noch nüchtern war.
    »Ich soll Euch von Hauptmann Uladh bestellen, dass Ihr Euch morgen früh bei ihm melden sollt, im Gebäude der Stadtwache.«
    »Er war bei Euch im Seuchenhaus?«
    »ja! Heute Abend. Er kam allein. Ich vermute, dass er nicht mehr allzu viele Männer hat. Fünf liegen im Seuchenhaus. Zwei davon werden die Nacht wahrscheinlich nicht überstehen. <<
    »Aha! Ich hatte mich schon gewundert, warum er mich hier nicht erwartet hat, als Ecren und ich zurückkamen.« Er verschränkte die Finger um den Becher und die Stille kehrte zurück. Lijanas stand neben ihm und wusste nicht, was sie tun sollte.
    Schließlich wagte sie es, ihm die Hand auf die Schulter zu legen. »Es tut mir leid, dass ich für Corfar nichts tun konnte.«
    Die Antwort war ein schweigendes Nicken.
    Woher sie den Mut nahm, wusste sie nicht, doch sie ließ sich neben ihn auf den Stuhl sinken. »Wenn ich wenigstens wüsste, was die Krankheit auslöst ... «
    Müde sah er auf. »Es muss etwas sein, mit dem wir alle in Kontakt kommen.« Sein Blick ging erneut ins Leere »Dafür zumindest spricht, dass die Krankheit scheinbar wahllos jeden befällt.«
    »Aber warum sind wir dann noch nicht krank?«
    »Ich weiß es nicht! Zumindest können wir mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass man sich nicht direkt bei den Kranken an, stecken kann. «
    »Aber Terodh ... «
    »Wie lange sind wir jetzt schon jeden Tag im Seuchenhaus? Zwölf Tage? - Wenn man sich bei den Kranken anstecken könnte, hätten wir das schon getan. Nein! Er muss es sich anders geholt haben. «
    »Aber wie?«
    Mordan hob andeutungsweise die Schultern. »Keiner der Kran, ken hat etwas Außergewöhnliches gegessen oder getrunken oder irgendetwas getan, was er normalerweise nicht tut. Es gibt nichts Auffälliges! «
    »Woher wisst Ihr das?« Verblüfft blickte Lijanas ihn an.
    »Ich habe gefragt.«
    » Aber es muss etwas geben... - Darf ich?« Sie wies auf den Becher.

    »Das sage ich mir auch die ganze Zeit! - Das ist Bockbier! Ihr mögt es nicht. «
    Dennoch nahm er die Hände beiseite.
    »Ich werd's überleben.« Sie trank einen kleinen Schluck, verzog das Gesicht und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Wie kann man so etwas nur mögen?«
    »Gewohnheit vermutlich. - Gibt es denn keine Krankheit, die dieser ähnelt ... ?«
    Lijanas schüttelte den Kopf und schob ihm den Becher wieder zu. »Nein! Das hatte ich mir auch schon überlegt.«
    Einen Moment drehte er ihn in den Händen, ehe er den Becher zum Mund hob, setzte ihn jedoch wieder ab, ohne getrunken zu haben. »Also gut! « Unvermittelt stand er auf und ging im Speiseraum auf und ab. »Wir wissen, dass man sich nicht bei den

Weitere Kostenlose Bücher