Der Kuss Des Kjer

hast mein Wort.«
    >Ich gebe Euch mein Wort, mit Blut besiegelt, Lijanas ... < - Über eine leblos herabhängende Hand gischtet ein glänzender Wasservorhang. Die Finger dieser Hand hatten das Narbengeflecht an ihrer Schläfe so unendlich sanft berührt. Beinah glaubte sie, noch einmal zu spüren, wie sie langsam über ihre Wange und ihren Hals abwärts strichen.
    Sie schüttelte den Kopf »Du musst dich irren, Mordan kann nicht ... «
    »Mordan?«
    Ganz leicht runzelte sie die Stirn. Was war das für ein seltsamer Ton in Ahmeers Stimme? »Das ist der Name des Kjer-Kriegers, der mich entführt hat. - Er kann nicht der Blutwolf sein! «
    »Nein? - War dieser ... Mordan ... der Mann, den ich bei dir auf dem Markt von Cavallin gesehen habe? Groß gewachsen, schwarzhaarig, eine Lederklappe über einem Auge?« Er zwang sie erneut, ihn anzuschauen, als sie den Kopf senkte. »Das war Haffrens erster Heerführer. Der Mann, den man auch den Blutwolf nennt - die Bestie von Sajidarrah. «
    »Du ... Du hast ihn schon einmal gesehen?«
    »Nein, aber jeder weiß, wer dieser Mann ist.«
    jeder außer mir. Sie schrak zurück, als Ahmeer seinen Dolch aus der Scheide zog -
    doch er durchtrennte nur ihre Fesseln.
    Ein Mann trat hinter ihn, verneigte sich. »Die Hunde haben eine Witterung den Bachlauf hinauf aufgenommen. Wie lauten Eure Befehle, mein Prinz? Sollen wir dort weiter suchen?«
    »Natürlich! «
    »Nein! «
    Überrascht blickten die beiden Männer sie an. »Nein?« Ahmeer legte ihr sacht die Hand an die Wange. »Kannst du uns sagen, wo wir suchen müssen, Liebes?«
    Sie spürte, wie sie nickte. Das kann ich nicht tun! Ahmeer wird Mordan töten lassen; nein, er wird ihn zu Tode foltern lassen! - Er ist der Blutwolf! Er hat es nicht besser verdient! - Er hat mich entführt und geschlagen! »Er ... « Er hat mich auf seinem Rücken durch die Salzwüste getragen! Er hat versprochen, mich wieder nach Hause zu bringen! »Er ist ... «
    »Hab keine Angst, Liebes! Er wird dir nie wieder etwas tun!
    Sag mir, wo meine Männer ihn suchen müssen! « Zärtlich strich er ihr das Haar zurück, stockte an ihrer Schläfe, ehe er die Hand abrupt zurückzog. Für den Bruchteil eines Lidschlags sah sie Abscheu in seinem Gesicht, dann war da nur noch ein bedauerndes Lächeln. »Er hat keine Gnade verdient, Liebes! Ich weiß, du hast ein sanftes Herz, aber er ist nicht besser als ein wildes Tier. -Wo müssen meine Männer ihn suchen, Lijanas?«
    Ihr Mund war trocken. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen. Ahmeer findet mich abstoßend. »Er ist ... « >Ihr seid schön wie eine Klinge, auf der das Sonnenlicht tanzt. < Die Worte wollten nicht über ihre Lippen.
    »Vergiss nicht, was er in Sajidarrah getan hat! Tejidannar hat er bis auf die Grundmauern niederbrennen lassen und eine ganze Ernte vernichtet! Unzählige sind verhungert - durch seine Schuld! « Seine Finger gruben sich fest in ihre Schultern.
    »Er war der Mann, der meinen Onkel zu einem halben Krüppel gemacht hat! « Ein auf der Schwanzlosse stehender Delfin, eingebrannt in das Fleisch; furchtbare Narben, auf dem dunklen Goldton der Haut deutlich zu sehen. » Rede endlich, Lijanas! «
    Entschlossen ballte sie die Hände zu Fäusten. >Ihr findet ihn den Bachlauf hinauf, versteckt in einer Höhle hinter einem kleinen Wasserfall. Er ist schwer verletzt und kann sich nicht gegen euch wehren. -,Ihr erwartet von mir, dass ich mein Leben in Eure Hände lege, Lijanas? < ...
    >Der Dolch stak in der Innenseite des Bettrahmens. < - >Und ich dachte, ich könnte Euch vertrauen. < » Er ist dort entlang! « Sie deutete zu einem Gipfel hin, an dessen Grat die Sonne gerade emporstieg. Gnädige, hab Erbarmen mit mir. Was tue ich hier?
    Ahmeers Blick folgte ihrem ausgestreckten Arm. Scharfe Falten zeichneten sich auf seiner Stirn ab, als er sie wieder ansah. »Nach dem, was meine Leute mir gesagt haben, kamst du aus dieser Richtung. « Er wies den Bachlauf hinauf.
    »Ich ... Ich hin ... Ich bin einfach gerannt, nachdem ich mich losreißen konnte. Ich weiß nicht, aus welcher Richtung ich gekommen bin. Ich weiß nur, dass er auf diesen Gipfel zugegangen ist. «Ich muss wahnsinnig sein!
    Einen Moment musterte Ahmeer sie eingehend, dann wandte er sich dem Mann zu, der noch immer hinter ihm stand, und nickte zu der Bergspitze hin. » Sucht den Blutwolf in dieser Richtung! «

    »Aber, mein Prinz ... Die Spur, die die Hunde gefunden haben ... Sie kann nicht älter als eine Stunde sein ...