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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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hatten die Bestien sich getrennt. Wahrscheinlich hatten sie darauf gehofft, dass sie es im Licht der Monde und ihrer Fackeln nicht bemerken würden, doch die Hunde hatten es angezeigt. Zwei von ihnen waren in die Berge hinauf - Blutspuren hatten verraten, dass Haffrens erster Heerführer einer der beiden war -, die anderen drei waren weiter am Fuß der Salzzinnen entlang. Bei welcher Gruppe Lijanas war, wussten sie nicht. So hatte er seine Männer ebenfalls geteilt. Er selbst war bei jenen geblieben, die den Blutwolf in die Berge verfolgten - und wenn er Glück hatte, ließ der seine Gefangene nicht aus den Augen. Über eine Stunde waren sie dieser Fährte gefolgt, ehe sie auf einmal schwächer geworden war. Schließlich hatten die Tiere die Witterung ganz verloren - und erst nach entnervend langem Suchen wieder gefunden. jetzt aber winselten die Hunde verwirrt, denn die Spur hatte sich scheinbar erneut gegabelt -
    und auf beiden war Blut.
    Unruhig wanderte Ahmeer zwischen den Felsen auf und ab, starrte in die Schatten, die im Schein der Fackeln zwischen dem zerklüfteten Gestein hin- und herhuschten.
    Ein schmaler Bachlauf plätscherte im Mondlicht silbrig aus den Bergen herab, versickerte in den Rissen im Fels. Wieder und wieder ballten seine Hände sich zu Fäusten. Seit er erfahren hatte, dass der Blutwolf und Lijanas mehr als zwei Wochen in einem Zimmer zusammengelebt hatten wie Mann und Frau, war es ihm gleichgültig, dass er seinem Onkel den Kerl lebend versprochen hatte. Die Bestie würde langsam und elend unter seinen Händen krepieren!
    Ein paar Mal atmete er tief ein und aus. Sollte der Blutwolf Lijanas tatsächlich entehrt haben, konnte er sie nicht mehr zu seiner Frau machen. Aber das angenehme Leben einer Konkubine konnte er ihr noch immer bieten.
    » Herr! « Ahmeer wandte sich zu dem Fährtenleser um, der auf ihn zueilte. »Wir haben frisches Blut gefunden! Ein Stück den Berg hinauf, auf ein paar Blättern direkt am Bachlauf.«
    »Der Blutwolf?«
    »Vermutlich! Es sei denn, einer seiner Männer hat sich selbst eine stark blutende Wunde zugefügt, um uns auf eine falsche Fährte zu setzen. «

»Irgendein Hinweis, dass meine Braut bei ihm ist?«
    »Nein, Herr! Er scheint sich direkt im Wasserlauf vorwärtszubewegen. Da ist es so gut wie unmöglich, eine Spur zu finden. «
    »Und die zweite Fährte?«
    Sie ist genauso sicher von den Kjer wie die den Berg hinauf. Auch auf ihr wittern die Hunde Blut. «
    Einen kurzen Moment schloss Ahmeer die Rechte zur Faust, dann nickte er. »Wir teilen uns. Ich begleite die Männer, die den Berg hinaufgehen - Vergesst nicht- Mein Onkel hat fünftausend Gold-Karesh auf den Kopf dieser Bestie ausgesetzt. Wer den Blutwolf zuerst aufspürt, bekommt das Geld. - Und ich will ihn lebend! «

    ***
    Langsam nahm der Krieger das Fernrohr vom Auge und reichte es an den Mann an seiner Seite weiter. Tief unter ihnen tanzten Fackeln zwischen den Felsen und machten Männer und Tiere sichtbar.
    »Der schwarzhaarige Milchbart neben dem Schimmel - siehst du ihn?«
    »ja, Heerführer!«

    »Das ist Prinz Ahmeer. Ich will ihn lebend! - Wer ihn mir bringt, wird mit Gold belohnt. Wer ihn verletzt, geht durch die Gasse. - Seine Haut gehört mir! «
    »Ich habe verstanden, Heerführer. - Was ist mit den anderen?«
    »Sorgt nur dafür, dass uns keiner lebend entkommt.«
    Der Mann schlug die Faust gegen die Brust. »Hören ist gehorchen! «
    Das Wasser des Bachlaufs drang kalt durch das Leder ihrer Stiefel. Ein neuerlicher Ruck an dem Riemen, der ihre Handgelenke fesselte. Neben ihr war Mordan ein weiteres Mal auf Hände und Knie gestürzt, sein Kopf hing zwischen seinen Armen herab. Einzelne schwarze Strähnen hatten sich aus seinem Rossschweif gelöst und klebten an Schläfen, Wangen und Hals - sie waren die einzige Farbe auf seiner ansonsten wachsfahlen Haut. Schweiß rann über sein Gesicht und ließ es im schwachen Mondlicht glänzen. Er hatte die Schultern hochgezogen, atmete in schweren, keuchenden Stößen.
    In der Ferne erklang das Gebell der Hetzhunde. In einer Mischung aus Hoffnung und Verzweiflung drehte Lijanas sich um, doch auch Mordan hatte es gehört. Wankend kam er auf die Beine und kletterte weiter das steil bergauf führende Bachbett entlang.
    Ein Zerren an ihren Handgelenken zwang sie, ihm zu folgen.
    Wann wurde er verletzt? In dem kleinen Hof, als er die beiden Nivard getötet hat?
    Oder - sie erinnerte sich an sein kurzes Zusammenzucken, als Ahmeer auf sie hatte schießen

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