Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
Vom Netzwerk:
«
    »Also gut, ein Teil der Männer soll dem Bachlauf folgen. «
    »Nein! «
    Dieses Mal stand eindeutig Argwohn in Ahmeers grauen Augen, als er sie ansah.
    »Nein? - Beinah könnte man meinen, du willst nicht, dass wir den Blutwolf zur Strecke bringen, Lijanas! «
    Ich war noch nie eine gute Lügnerin! Gnädige, steh mir bei!
    » Deine Männer haben recht, er ist den Bachlauf hinauf
    »Ach?« Ahmeer maß sie mit einem abschätzenden Blick.
    »Ja, zuerst, aber dann hat er den Bachlauf verlassen und ist in Richtung dieses Gipfels weiter. Deine Männer können Zeit sparen ... «
    » Bist du dir sicher, Liebes?« In seinen Worten klang immer noch Misstrauen.
    Lijanas nickte hastig. Ihre Stimme hätte ihr nicht gehorcht. Das Lächeln erschien völlig überraschend auf seinen Zügen. Lobend strich er ihr über die Wange. Etwas in ihrem Innern zog sich zu einem eisigen Knoten zusammen. »Bitte, bring mich hier weg! «, flüsterte sie hilflos.
    »Gleich, Liebes! - Ihr habt die Heilerin gehört! Sucht den Blutwolf in dieser Richtung. « Er wandte sich ihr zu und legte den Arm um sie. »Komm! Ein Stück tiefer ist eine Felsterrasse. Dort können wir auf meine Männer warten und du kannst dich ausruhen. Ich werde ein Feuer entzünden lassen, an dem du dich wärmen kannst.«
    Sie musste sich zwingen, nicht zu dem Bachlauf hinzusehen. Bitte, halte durch! Halte durch, bis Brachan dich findet! Ihre Beine bewegten sich ohne ihr Zutun, als er sie zu seinem Schimmel führte, ihr in den Sattel half, hinter ihr aufsaß und sie an seine Brust zog. Er roch nach Schweiß und herben Duftessenzen. Sie sah die Geste nicht, mit der Ahmeer seinen Männern bedeutete, der Spur den Bachlauf entlang zu folgen.
    Lijanas schloss die Augen und überließ sich den Bewegungen des Hengstes. Sie konnte nicht verstehen, warum sie sich plötzlich nach dem Geruch von Leder, Pferd und Stahl sehnte.

    ***
    »Die Heilerin hat gelogen! Die Spur endet hier! Sucht alles ab! Er muss hier sein! - Still, du verfluchter Köter! « Er riss grob an der Leine des Hundes und ließ gleichzeitig den Blick über die Felsen und den kleinen Wasserfall schweifen. Irgendetwas stimmte hier nicht. Die Tiere gebärdeten sich wie toll.
    Er war mit drei seiner Männer dem Bachlauf bis zu dem kleinen Teichbecken gefolgt. Immer wieder hatten sie Blutspuren gefunden, doch nun ... Noch einmal sah er sich um. Was auch immer die Heilerin behaupten mochte: Der Blutwolf war von hier aus nicht weitergegangen. Er war noch immer hier!
    Das Scharren von Eisen auf Stein war über dem Gebell der Hunde kaum zu hören, dennoch entging es ihm nicht. Er fuhr herum, doch es war bereits zu spät! Zwischen den Felsen bewegten sich Gestalten - Kjer! Er ließ die Leine des Hundes fahren und zog sein Schwert, neben ihm ging einer seiner Gefährten von einem Armbrustbolzen getroffen zu Boden. Ein weiterer seiner Leu, te taumelte rücklings in das Felsbecken, die Hände auf den Leib gepresst. Im nächsten Augenblick fuhr eine Klinge in seinen Rücken. Über dem Wasserfall glänzte Stahl in der Sonne, ein milchweißes Ashentai-Kriegsross schüttelte seine lange Mähne, während der hochgewachsene Krieger auf seinem Rücken kalt auf ihn herabblickte. Ein Windstoß ließ den mächtigen Rosshaarschweif seines Helmes aufwehen, dann schnitt ein Dolch durch seine Kehle und schickte ihn in niemals endende Dunkelheit, während das Wasser des Bachlaufes sich langsam rot färbte.

    ***
    Wie oft hatten die Krieger schon verstohlen zu ihr hergesehen? Sie wusste es nicht, aber letztlich war es im Augenblick auch ohne Bedeutung. Lijanas zog die Knie enger an den Leib und schlang die Arme darum. Ihr Kopf war schwer von Müdigkeit, sie sehnte sich danach, ein paar Stunden zu schlafen - und wagte es nicht. Nur ein paar Schritt von ihr entfernt prasselte ein Feuer, ein weicher Mantel lag um ihre Schultern, und trotzdem wollte ihr nicht warm werden. Das Wasser des Baches war kalt, vielleicht ist das Blut langsamer geflossen ... Sie rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht. Vielleicht hat es aber auch einfach nur die Wärme und damit den letzten Rest Kraft aus dem Körper gesogen. - Ich kann immer noch nicht glauben, dass Mordan der Blutwolf sein soll. Sie schaute schuldbewusst auf, als Ahmeer neben sie trat und ihr einen dampfenden Becher hinhielt. Möglichst unauffällig schob sie die Hand in die Falten ihres Gewandes, ehe sie den angewärmten Wein mit der anderen dankbar nickend entgegennahm. Sichtlich zufriedenließ er

Weitere Kostenlose Bücher