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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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die junge Frau - verblüfft stellte er fest, dass ihre Augen vollständig weiß waren, blind - hinter ihr drängten sich mehrere Krieger. Er erkannte den Anführer der Männer, die sie gefangen genommen hatten.
    Lijanas war jetzt still an seiner Brust, nur ihr Atem kam noch in heftigen Stößen. Er schlang die Arme fester um sie. Was auch immer geschieht - noch einmal lasse ich sie nicht allein!
    Mit einem schmalen Stock vor sich tastend tappte die Blinde heran, kauerte sich neben ihnen nieder, ihre Hand legte sich auf Lijanas' Bein, strich daran empor; er stieß sie weg. In die Krieger kam Bewegung, doch eine Geste der Frau brachte sie wieder zur Ruhe. Beschwichtigend hob sie die Hände in seine Richtung. Einen Moment kehrte die Stille zurück, dann sprach die Blinde. Ihre Hand wies auf ihn. Es war nur ein Wort. Cog6n! Für einen Atemzug schien selbst das Feuer dieses Wort zu wispern.
    »Nein!« Entschieden schüttelte Mordan den Kopf. Er war so wenig ein Cogen, wie Lijanas eine Seelenhexe war. Sie kann vielleicht den Tod sehen und spüren, wenn die Seelenfresser in ihrer Nähe töten, aber über all die anderen Fähigkeiten, die man einer Seelenhexe der Edari nachsagt, gebietet sie nicht. Sie kann nicht in den Seelen anderer lesen, ihre Erinnerungen teilen, die Seele eines Toten an sich binden oder eine Seele zwingen, in einem sterbenden Körper auszuharren. Nein! Auch wenn sie die Tochter einer Seelenhexe ist - sie selbst ist keines dieser abscheulichen Weiber!
    »Nein! «, noch einmal schüttelte er den Kopf, unterstrich das Wort mit einer scharfen Geste. »Nein! « Und ich bin kein Cogén!
    Der Anführer der Krieger sprach leise mit der blinden jungen Frau, vermutlich berichtete er ihr, was sie nicht sehen konnte. Sie neigte den Kopf, erst nachdenklich, dann plötzlich mit einem Lächeln - und nickte.
    Ohne Hast richtete sie sich mit ihrem Stock in der Hand wieder auf, verneigte sich leicht in seine Richtung und drängte all die anderen aus der Hütte. Stille kehrte zurück. Allmählich wurden auch Lijanas Atemzüge ruhiger, schließlich lehnte sie schwer und reglos an ihm, fast, als sei sie eingeschlafen.
    »Was bedeutet das - >Cog6n    Mordan beugte sich vor. »Wie geht es Euch? Ihr habt geschrien, dass ich dachte ...
    Warum?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie barg den Kopf fester an seiner Brust. »Ich nahm den Dolch in die Hand, und dann wart ... Ihr da und habt mich festgehalten. Dazwischen ... Es ist wie ... wie ein Traum, von dem man weiß, aber an den man sich nicht erinnern kann, dessen Bilder man nicht halten kann. - Was bedeutet dieses Wort, Cogén? Der Anführer der Fremden hat es auch schon benutzt. « Jetzt nahm sie den Kopf von seiner Brust, um ihn anzusehen. »Er wies dabei auf Euch. «
    Bedächtig kämmte er sich mit der Hand durchs Haar. »Ein Cog6n ist der Beschützersklave einer Seelenhexe. Er gehört ihr - mit Leib und Seele.«
    »Wie ein Unfreier?« Sie schauderte sichtlich.
    »Schlimmer! Er kennt keinen eigenen Willen mehr. - Wahrscheinlich denken diese Leute, ich sei Euer Cogén.«
    Unüberhörbar schnappte sie nach Luft, doch plötzlich huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. »Ihr seid viel zu stur, um irgendjemandes Cogén sein zu können. «
    »Äußerst beruhigend! « Er stand auf und zog sie mit. » Ich würde mein Leben auch ungern zu Füßen einer Frau fristen.« Sein Blick viel auf den Dolch am Boden, der halb aus seiner Scheide geglitten war. Die Art, wie sie die Waffe ansah, gefiel ihm nicht.
    Beinah schien in ihren Augen Furcht zu stehen. Er bückte sich und hob sie auf Licht glitzerte auf der Klinge, blendete ihn für einen Moment, ehe er sie in ihre Hülle zurückstieß. Dieser Dolch war eindeutig für die schmale Hand einer Frau geschaffen worden. Er war Zierstück und Waffe zugleich und wahrscheinlich ziemlich alt. Das Silber der Scheide war angelaufen und das Gold am Griff dunkel. Er legte ihn in die Nische zurück, in die er offensichtlich gehörte, und schaute sich um, bückte sich dann halb durch die Tür - wie er erwartet hatte: Wachen! Er trat zurück und musterte noch einmal das Innere der Behausung. Die Hütte war ursprünglich wohl nicht als Gefängnis gedacht, denn ganz offensichtlich wurde sie von jemandem bewohnt.
    »Und nun?« Die Heilerin hatte sich auf die Felle gesetzt, die anscheinend als Schlafstelle dienten, und fingerte an der Parierscheibe seines Kereshtai, das neben ihr lag. Er setzte sich zu ihr. »Ich

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