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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Schuppen auf meiner Haut? Das ist lächerlich! Er sagte etwas zu den Kriegern, die sie festhielten, worauf diese sie freigaben, einen Schritt zurücktraten und sich ebenfalls verneigten. Misstrauisch sah sie ihn an, blickte dann an ihm vorbei zu Mordan. Er folgte ihrem Blick, runzelte nachdenklich die Stirn, sagte etwas zu ihr. Lijanas schüttelte den Kopf, um ihm klarzumachen, dass sie ihn nicht verstand. Die Stirn noch immer in Falten gelegt, wies er nachdrücklich auf den noch immer am Boden liegenden Kjer und anschließend auf sie. Als er diesmal sprach, meinte sie das Wort >Cogén< zu verstehen. Es klang wie eine Frage. Für einen Atemzug schien es seltsam vertraut - doch dann schüttelte sie wieder den Kopf. Nein, sie wusste nicht, was der Krieger von ihr wollte. Seine dunklen Augen musterten sie nochmals, dann sah er erneut zu Mordan - und legte ihr zu ihrer Verblüffung das Kereshtai in den Arm, ehe er einmal mehr jene beschwichtigende Geste vollführte.
    Zögernd nickte Lijanas. ja, sie hatte verstanden! Wenn sie sich nicht wehrten, würde ihnen nichts geschehen. Sie schaute zu Mordan hin, bemerkte, dass er sie beobachtete. Langsam schob sie sich an dem Anführer der Fremden vorbei, ohne ihn aus den Augen zu lassen, näherte sich Schritt für Schritt dem schwarzhaarigen Kjer, kniete sich schließlich neben ihn. Mit einer Geste bedeutete der fremde Krieger ihr, dass es in Ordnung war, was sie tat, und gab dem Mann, der Mordan bewachte einen knappen Befehl, woraufhin der den Spieß von der Kehle seines Gefangenen nahm.
    Doch als sie das Kereshtai in den Sand legte und sich anschickte, die Riemen von seinen Gelenken und den Armen zu lösen, legte der Krieger seine Hand über ihre und schüttelte den Kopf. Der Kjer funkelte ihn böse an, während Lijanas ergeben die Finger von den Fesseln nahm.
    »Ihr bringt mir Unglück, Heilerin!« Mordans Auge war ein dunkler See in seinen fahlen Zügen. »Erst dieser Salzsturm, dann die Seuche, anschließend Prinz Ahmeer mit seinem verfluchten Bolzen und jetzt diese Kerle ... «, aus seinen Worten sprach mühsam unterdrückte Wut.
    »Sie werden uns nichts tun«, versuchte sie, ihn zu beruhigen.
    Er ließ ein bitteres Schnauben hören. »ja, natürlich! Und ich bin der Sohn eines grünscheckigen Esels. - Lijanas, die Kerle sind auf Blut aus, oder was glaubt Ihr, sollte dieser Überfall? Ich weiß, wann ein Mann mit mir spielt und wann er mich töten will. Sie«, er nickte zu den Männern hin, »wollten eindeutig Letzteres. Was tut Ihr da?«
    Ohne aufzusehen, öffnete sie seinen Gürtel, schnürte sein Wams auf, soweit es ihr seine Fesseln erlaubten, und schob dann behutsam Kettenhemd und Tunika in die Höhe. »Und warum hat ihr Anführer mir dann Euer Kereshtai zurückgegeben? Warum sind wir dann noch am Leben? - Wonach sieht es denn aus?« Der Verband war schon vollgesogen, ein paar dünne, rote Rinnsale liefen über seinen Bauch und tropften träge in den Sand. Über sich hörte sie die Fremden murmeln.
    »Nach Unsinn! - Lijanas, lasst das und hört mir zu! Ich will, dass Ihr versucht, an Ired heranzukommen. Steigt auf ihren Rücken und macht Euch davon! Wenn Ihr Euch südlich haltet ... « Er sprach jetzt leise, beobachtete die Fremden, ob sie nicht vielleicht doch verstanden, was er sagte.
    »Und wie soll ich auf ihren Rücken kommen? Sie trägt ja noch nicht einmal einen Sattel. « Sie löste das Leinen - die vordere der Wunden war aufgerissen und auch auf der in seinem Rücken glänzte der Schorf feucht.
    » Befehlt ihr ám Adnár und sie wird sich niederlegen. Auf se Adjáj steht sie wieder auf.«
    » Ich werde Euch nicht zurücklassen! «, teilte sie ihm entschieden mit und drückte den zusammengerollten Verband auf die Wunde, um die Blutung zu stillen.
    Er zuckte kaum merklich zusammen. »Lijanas, jeder vernünftige Mann würde mich zurücklassen. Außerdem: Ich befehle es Euch! «
    »Befehlt, wem Ihr wollt, aber nicht mir! - Außerdem: Jeder vernünftige Mann hätte mich angesichts eines aufziehenden Sturms in der Salzwüste zurückgelassen. Zudem habt Ihr mir Euer Wort gegeben, mich nach Hause zu bringen. Weiß ich, ob ein anderer es halten wird, wenn Ihr nicht mehr seid? - Findet Euch damit ab. Ihr habt mich am Hals, bis ich wieder in Anschara bin! «
    »Ihr seid das unvernünftigste und sturste Weib, das mir jemals untergekommen ist!
    « Erbost maß er sie mit einem funkelnden Blick. Lijanas ignorierte ihn, schaute jedoch überrascht auf, als ihr der Anführer

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