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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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von einem Heilmittel?«
    »Ja.«
    »Und?« In seiner Stimme war weder Ungeduld noch Schärfe.
    Warum ist er so seltsam ... sanftmütig.
    »Kennt Ihr einen grünen Edelstein, der sich schmelzen lässt?«
    »Nein! - Wartet! Doch! Murandonit wird in äußerst heißem Feuer zähflüssig wie Honig - aber er ist rot. «
    Lijanas schüttelte den Kopf »Die Legende erzählt von einem grünen Stein.
    Zusammen mit bestimmten Kräutern soll er einem von Leichenwahn Befallenen >das Leben wiedergeben<.«
    »Und was ist mit diesen Kräutern? Sind sie besonders selten?«
    »Nein, man bekommt sie überall - aber ohne den Stein sind sie wirkungslos. «
    In einer langsamen Bewegung strich er einige schwarze Strähnen zurück, die sich aus seinem Rossschweif gelöst hatten. »Es gibt nichts, was die Steinschneider von Cavallin nicht über Edelsteine wissen. Vielleicht können sie uns helfen.«
    »Cavallin? Die Stadt im Berg?«
    »ja. Hätte dieser Spalt uns nicht tiefer in die Wüste gezwungen, wären wir gestern dort angekommen. - Dieses Heilmittel, wie sicher wirkt es?«
    »Nach der Legende ist der Kranke nach einem Tag wieder genesen - aber es ist nur eine Legende. Wie viel davon wahr ist ... « Sie ließ den Satz unvollendet.
    Sein Nicken sagte ihr, dass er verstand. »Nachdem ich leibhaftige Seelenfresser gesehen habe, bin ich geneigt, den Legenden zu glauben. - Wie lange kann Levan noch durchhalten?«
    »Zwei Tage, drei, vier - vielleicht auch nur einen. Ich kann es Euch nicht sagen. -
    Warum fragt Ihr?«
    »Wenn Ihr mir gesagt hättet, dass zwischen ihm und den Armen der weißen Kriegerin nur noch Stunden oder höchstens ein Tag stehen und er auf gar keinen Fall wieder gesund wird, hätte ich ihm heute Nacht einen schnellen Tod gegeben. «
    Bestürzt starrte Lijanas ihn an. »Ihr hättet ihn ... ermordet?«, brach es dann aus ihr heraus. »Wie könnt Ihr an so etwas auch nur denken?«
    »Ich verschwende Wasser an einen Mann, der vielleicht stirbt, und riskiere damit das Überleben der anderen. - Ich kenne Männer, die ihm schon in Darachnars Tal die Kehle durchgeschnitten hätten. «
    »Und warum habt Ihr es dann nicht schon dort getan?« Ihre Stimme war ein scharfes Zischen. »Warum habt Ihr es nicht getan, bevor ich ihm den Rücken aufgeschnitten und die Wunden ausgebrannt habe?«
    »Weil Ihr mir bisher nichts von dieser Krankheit gesagt habt. Und weil Levan Euch und Euren Fähigkeiten vertraut! «
    »Und Ihr tut das nicht?«
    »Noch habt Ihr mir keinen Beweis Eurer Fähigkeiten geliefert und auch wenn man Euch in Anschara über die Maßen lobt, ich gebe nichts auf bloßes Hörensagen.«
    Na, zumindest ist er ehrlich.

    »Ganz egal, ob Ihr meinen Fähigkeiten vertraut oder nicht - ich lasse nicht zu, dass Ihr Levan ermordet! «
    » Darüber zu entscheiden liegt nicht bei Euch, Heilerin! « Inzwischen war sein Tonfall ärgerlich.
    »Aber bei Euch, Kjer?«
    »Wenn es um Levan geht - ja! «
    Wer glaubst du eigentlich, dass du bist? Ein Todesgeist?
    » Ihr seid eine herzlose Bestie! «
    Seine Hand schloss sich rascher um ihre Kehle, als Lijanas blinzeln konnte. »Hütet Eure Zunge, Heilerin! Ich habe Männer schon wegen Geringerem getötet. « Er versetzte ihr einen Stoß, der sie zurücktaumeln ließ. »Und jetzt packt Eure Sachen zusammen. Wir haben noch ein ganzes Wegstück vor uns, ehe wir wieder in der Hitze lagern.«
    » Da ist noch etwas, Kjer!«
    »Was?« Noch immer war sein Zorn deutlich zu hören.
    »Wenn Levan tatsächlich vom Leichenwahn befallen ist, dann weiß ich nicht, ob das Ausbrennen einer Wunde vor einer Ansteckung schützt. «
    Einen langen Augenblick sah er sie an, ehe er nickte. »Ich verstehe! - Geht jetzt! «
    Schweigend gehorchte Lijanas. Kurz darauf brachen sie in die Nacht hinein auf.
    Mordan übernahm zu Fuß die Spitze. Unter dem Einfluss der Droge schlief Levan noch immer friedlich.

    *** 6 ***

    Einmal mehr kroch die Sonne über den Horizont, tauchte das Salz wie an den vergangenen Morgen in ein gleißendes Flammenspiel - und brachte die Hitze mit sich.
    Irgendwann befahl Mordan schließlich den ersten Halt, trat neben Ired und reichte Lijanas den Wasserschlauch. »Ein Schluck! « Verwirrt blickte sie ihn an, in seinem Gesicht waren die Bartschatten dunkler geworden. »Wir haben nur noch für einen Tag Wasser«, erklärte er ihr so gelassen, als spräche er vom Sattelzeug seines Pferdes.
    »Aber ich dachte ... «
    »Trinkt, damit wir weiterkönnen! «
    Lijanas gehorchte, gab ihm den Wasserschlauch

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