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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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hinüberschaffen. Glaubt Ihr, Ihr könnt es eine Zeit ohne Sonnenschutz aushalten?«
    Lijanas nickte schweigend.
    »Gut!« Er beugte sich über Levan und fesselte ihm die Hände mit dem Stoffstreifen.
    »Warum tut Ihr das? Ich sagte Euch doch, dass er noch eine ganze Zeit schlafen wird. «
    »Eben. Er kann sich nicht festhalten. Aber vielleicht brauche ich irgendwann die Hände frei. « Sorgsam zog er den Knoten fest, hievte den jungen Krieger in die Höhe und legte ihn sich über die Schulter. »Ihr bleibt hier im Schatten und wartet, bis ich Euch holen komme! Verstanden?«
    Wieder nickte sie stumm. Mordan stapfte durch das Salz davon, drehte sich noch zwei Mal zu ihr um, als würde er den Blick spüren, mit dem sie ihm folgte.
    Atemlos beobachtete sie dann, wie er sich am Rand der Spalte mit Corfars Hilfe Levans Arme von hinten um den Hals legte, ihn unter den Knien fasste und auf die erste der Schollen hinaustrat. Er bewegte sich geradezu quälend langsam. Manchmal verharrte er für schiere Ewigkeiten völlig bewegungslos und wartete ab, bis das Salzstück, auf dem er gerade stand, nicht mehr wankte, ehe er den nächsten Schritt tat. Zuweilen übersprang er eine Spalte auch mit einem schnellen Satz, nur um dann rasch auf Hände und Knie zu sinken, um ein Kippen der Scholle zu verhindern. Als er sich auf der anderen Seite schließlich aufrichtete, konnte sie kaum glauben, dass er es tatsächlich geschafft hatte. Doch als er Levan dann zu Boden gleiten ließ und sich anschickte zurückzukommen, wurde ihre Kehle eng. Nun war sie an der Reihe.
    Zögernd stand sie auf, und obwohl er ihr befohlen hatte, unter dem Sonnenschutz auf ihn zu warten, ging sie zum Rand der Spalte, ihm entgegen. Die anderen Krieger begrüßten ihn mit Schulterklopfen und anerkennendem Nicken, als er die Brücke wieder hinter sich gelassen hatte. Schweiß rann in trüben Tropfen über seine Stirn, suchte sich an den Bögen der Brauen entlang und durch die schwarzen Bartstoppeln hindurch seinen Weg bis zum Hals und weiter in den Stoff seiner Tunika. Langsam wandte er sich ihr zu. »Bereit?«
    »Ja.«
    Für einen kurzen Moment huschte ein Lächeln über seine an, gespannten Züge. »
    Dann kommt! « Er wandte ihr den Rücken zu. Lijanas schluckte. Offenbar wollte er sie genauso hinübertragen wie Levan. Gehorsam trat sie hinter ihn, schlang die Arme um seinen Hals, dann spürte sie auch schon Hände, die sie in die Höhe hoben. Sie legte die Beine um seine Mitte, drückte das Gesicht in das weiche Fell, das die Kuhle zwischen seinem Hals und der Schulter bedeckte, und klammerte sich an ihn. Er stieß ein Krächzen aus. »Ihr erwürgt mich, Heilerin!« Seine Hand fasste ihre Arme und zog sie von seiner Kehle fort. »Nicht so verkrampft! Lasst locker! je nachgiebiger Ihr auf meinem Rücken seid, umso leichter macht Ihr es mir, das Schwanken auszugleichen.
    « Sie versuchte zu nicken, nahm aber nicht das Gesicht von seinem Hals. Kurz glaubte sie ein leises Seufzen zu hören, dann setzte er sich in Bewegung. Von diesem Moment gab es für sie nichts anderes mehr als das Spiel seiner Muskeln unter ihrem Körper und den Geruch seines schweißnassen Fells an ihrem Gesicht. Bereits nach kürzester Zeit kam sein Atem in harten Stößen. Ein paar Mal schüttelte er den Kopf, um die Schweißtropfen daran zu hindern, ihm ins Auge zu rinnen. Sein Haar klebte an ihrer Wange. Sie schrie, als er einmal unvermittelt auf Hände und Knie fiel, und klammerte sich fester an ihn. Er musste ihre Arme beinah mit Gewalt von seiner Kehle lösen. In scharfem Ton befahl er ihr, sich zu entspannen sosehr sie sich auch bemühte, es wollte ihr nicht gelingen. Vorsichtig tat er einen Schritt nach dem anderen - und dann hörte das Wanken unvermittelt auf. Nur langsam wagte sie es, die Augen zu öffnen, fühlte, wie er sie auf dem Boden absetzte, und sah ihn an.
    Schwer atmend kniete er neben ihr im Salz. Ihr Gewand war nass von seinem Schweiß. Er wischte sich mit der Hand übers Gesicht und stand auf. »War doch gar nicht schlimm, oder?«
    Nicht schlimm? Geräuschvoll schnappte Lijanas nach Luft. Als habe er es nicht gehört, nickte er ihr knapp zu und machte sich daran, die Schollen-Brücke ein weiteres Mal zu überqueren. Einen Moment schaute Lijanas ihm nach, dann kroch sie zu Levan hin und beugte sich über ihn. Er lag noch immer in tiefem Drogenschlaf.
    Sein Zustand hatte sich nicht geändert. Sie kauerte sich zusammen und wartete.
    Nach und nach brachten die Kjer das

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