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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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lassen.
    Zur Antwort erhielt er einen undeutbaren Blick unter einer gehobenen Braue heraus, während Eliazanar die Tür zu den Unterkünften der Gardisten öffnete.
    »Kommen wir zu den Männern seines Kreises: Jeder von ihnen ist innerhalb der Heere der Kjer ein gefeierter Krieger, der seinesgleichen sucht, auch wenn sie ihrem Herrn selbst nicht das Wasser reichen können. Es sind alles Veteranen. Der Einzige, der nicht zu ihnen passt, ist ein junger Tribun, sein Name ist Levan. Ihm fehlen zwei Finger an der rechten Hand - etwas, was der Blutwolf geschworen hat, an mir persönlich zu rächen. Solange diese Männer bei ihm sind, ist an ihren Herrn kein Herankommen. Ihr müsst ihn von ihnen trennen, erst dann habt Ihr eine Chance, Euch seiner zu bemächtigen, Ahmeer.
    Und glaubt nicht, dass er es Euch leicht machen wird - er wird kämpfen bis zum Letzten und wahrscheinlich sogar sein Möglichstes tun, um Euch nicht lebend in die Hände zu fallen, wenn es keine Hoffnung mehr gibt. Er weiß, dass er von den Nivard nichts anderes zu erwarten hat als den Tod - einen grausamen Tod, nach Sajidarrah und Tejidannar.«
    »Ich habe meinem Onkel versprochen, ihm den Blutwolf in Ketten zu bringen. - Ich gedenke, dieses Versprechen zu halten! «
    » Dann kann ich Euch nur Glück wünschen, Ahmeer. « Sie stieß eine weitere Tür auf und duckte sich in den dahinterliegenden Raum. Mehrere Augenpaare wandten sich ihr zu. »- Und dafür sorgen, dass Ihr Männer mit Euch nehmt, mit denen Ihr dieses Ziel auch erreichen könnt. «

    ***
    Es war das Flüstern des Windes, das Mordan weckte. Im ersten Moment seltsam orientierungslos setzte er sich auf, ohne zu wissen, was nicht stimmte. Doch schon mit dem nächsten Lidschlag war ihm klar: Die Heilerin war fort. Mit einem Ruck hob er den Kopf. Ihm gegenüber schlief Corfar, obwohl er Wache hatte. Fluchend sprang Mordan auf, versetzte dem Krieger einen Faustschlag gegen die Schulter und griff nach seinem Kereshtai. Sichtlich verschlafen stemmte Corfar sich auf einen Ellbogen hoch. Als er seinen Herrn über sich sah, wurde er bleich. Mordans » Darüber sprechen wir noch! « war nur ein zähnefletschendes Knurren, dann duckte der schwarzhaarige Krieger sich unter dem Sonnenschutz hervor. Sofort versenkte die Hitze wie ein ausgehungertes Raubtier ihre Klauen in ihn. Der Wind strich über den Boden, wirbelte kaum sichtbaren Salzstaub auf, der sich ihm blendend ins Auge setzte, sich mit dem Schweiß vermischte und auf der Haut brannte. Ein paar Mal blinzelte er, drückte das Gesicht in den Ärmel, um die salzige Schmiere fortzuwischen, die ihm die Sicht nahm.
    Doch auch als er endlich wieder klar sehen konnte, war da nur die gleißende Salzwüste. Sein Atem stockte, als er sich umwandte. Im Westen türmte sich eine weiße Wand, verdunkelte den Himmel und war dabei, die Sonne zu verschlingen. Eine scharfe Böepeitschte ihm ins Gesicht, riss an seinen Kleidern, seinen Haaren und stahl den Warnschrei von seinen Lippen.
    Hastig bückte er sich zurück unter den Sonnenschutz, schob dabei das Kereshtai unter seinen Gürtel. Die anderen waren bereits damit beschäftigt, eilig Wasser und Proviant an den Sätteln der Pferde zu befestigen. Eben zogen Brachan und Ecren Levan auf die Beine. Er griff sich einen der Wasserschläuche, warf seinen Mantel über den Sattel und schwang sich auf Ireds Rücken. »Reitet voraus nach Cavallin! Ich suche die Heilerin! «
    Brachan packte die Zügel. »Wir warten, solange wir können! «
    »Nein! Ich werde euch schon einholen - irgendwie. Und wenn nicht ... « Er riss sich das Lederband vom Hals und ließ den schweren goldenen Ring, der daran hing, in Brachans Hand fallen, dann hieb er Ired die Sporen in die Flanken und preschte in das Salz hinaus.

    *** 7 ***

    Sie kommen aus dem Flimmern der Hitze und sind unvermittelt um sie herum. Sie hört Wehklagen, das hungrige Weinen von Kindern, das Betteln ihrer Mütter um ein Stück Brot und einen Schluck Wasser, das höhnische Gelächter von Männern zusammen mit dem Klirren von Waffen und dem Klatschen von Peitschen auf Fleisch -
    und doch ist es vollkommen still. Sie steht mitten in einem Zug von schattenhaften Gestalten, die sich mit müden Schritten an ihr vorbei bewegen, ohne sie zu sehen.
    Krieger in zerrissenen Waffenröcken, mit schweren Ketten an Händen und Füßen gefesselt, schleppen sich zwischen Frauen, die ihre erschöpften Kinder auf den Armen tragen, dahin; ein nur wenige Tage alter Säugling ist in ein

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