Der Kuss des Millionaers
Wenigstens konnte er auf der Veranstaltung mit Bella tanzen.
Die letzten drei Jahre waren ihm wie die längsten seines Lebens erschienen. Er lebte zwar nicht wie ein Mönch, aber wann immer er mit einer Frau geschlafen hatte, dachte er an Bella. Jedes Mal hatte er sich vorgestellt, Bella in den Armen zu halten. Sie war die einzige Frau, die er wirklich wollte. Wenn er morgens aufwachte, stellte er sich vor, dass sie neben ihm lag. Es war fast zu einer Besessenheit geworden. Und ein erfolgreicher Geschäftsmann konnte sich nicht leisten, von etwas anderem als seiner Arbeit besessen zu sein.
Bella fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Jeremy hielt den Atem an. Es war viel zu lange her, dass er sie geküsst hatte. Dieses Mal konnte er ein leises Stöhnen nicht unterdrücken.
„Was ist?“
„Nichts, alles in Ordnung.“ Er hatte wirklich keine große Lust, zu der Veranstaltung zu gehen. Seine Mutter hatte ihn angerufen, um ihn daran zu erinnern, dass sehr viele unverheiratete Damen eingeladen waren – die alle sehr gern die zukünftige Mrs. Jeremy Harper III. werden wollten.
Vielleicht bot sich heute ja die perfekte Gelegenheit. Wenn er sich auf dem Ball mit Bella zeigte, ließ seine Mutter ihn womöglich endlich in Ruhe.
Er musste sich zwingen, nicht die Hand auszustrecken und Bella die Haarsträhne zurückzustreichen, die ihr schon wieder ins Gesicht fiel. „Hast du von der Veranstaltung gehört?“
„Wir haben den Catering-Auftrag dafür leider nicht bekommen.“ Hastig ordnete sie ein paar Papiere auf ihrem Schreibtisch. Erst jetzt fiel Jeremy auf, dass ihre Hände zitterten.
„Vergiss dein Geschäft einen Abend lang, Bella“, sagte er. Beim Gedanken, mit ihr allein zu sein, pochte sein Herz schneller.
„Das ist keine besonders gute Idee.“
„Warum nicht?“, fragte er.
„Wir haben doch auch nur eine geschäftliche Beziehung.“ Sie warf ihm einen durchdringenden Blick zu.
Er wusste, dass ihm hier irgendetwas entging, nur nicht, was. Die Logik stimmte nicht. Wenn ihre Beziehung wirklich rein geschäftlich war und es nur um die vertragliche Verpflichtung ging – dann würde er Bella mit Sicherheit nicht so einfach bekommen. Das spürte er instinktiv. Sie war keine Frau, die sich zu etwas zwingen ließ.
„Unsere Geschäftsbeziehung, wie du sie nennst, ist sehr persönlich“, sagte er langsam und spielte dabei mit ihrer widerspenstigen Haarsträhne.
Als Bella den Mund öffnete, um etwas zu entgegnen, legte er sanft den Finger auf ihre Lippen. Aus großen braunen Augen sah sie ihn fragend an.
Er lächelte. Dass er sich so stark zu ihr hingezogen fühlte, war merkwürdig. Er hätte fast alles dafür getan, Bella an sich zu binden. Bei keiner anderen Frau ging es ihm auch nur ansatzweise ähnlich.
„Lass uns gehen und schauen, wie die Nacht weitergeht.“
„Und der Vertrag? Ich meine … wie genau wird diese Nacht weitergehen?“, fragte sie mit sichtlichem Unbehagen.
Jeremy überlegte, wie er ihr die Unsicherheit nehmen konnte. Seit er Bella vor drei Jahren gebeten hatte, seine Geliebte zu werden, hatte er sich offenbar nicht mehr perfekt im Griff. Sie war noch so jung gewesen, erst dreiundzwanzig, und so zerbrechlich. Tat er wirklich das Richtige?
„Wir könnten nach der Party essen gehen und reden“, schlug er vor. Er war nicht bereit, sie aus der Verpflichtung zu entlassen – falls es das war, was sie wollte. Sicher, ein Gentleman hätte den Vertrag jetzt wahrscheinlich vor ihren Augen zerrissen. Aber dieses Papier war nun einmal das Einzige, was ihm Macht über Bella verlieh. Und er be gehrte sie zu stark, um einen Rückzieher zu machen.
„Okay. Ich kann meine Sekretärin bitten, einen Tisch für uns zu reservieren“, sagte Bella mit fester Stimme. Allem Anschein nach wollte sie die Situation lenken.
Jeremy unterdrückte ein Lächeln. Er bewunderte zwar ihren Versuch, die Kontrolle zu übernehmen. Das würde er jedoch auf keinen Fall zulassen. „Ich werde mich darum kümmern. Nimm einfach deine Handtasche und lass uns gehen.“
„Wie, jetzt sofort?“ Sie wurde rot. Endlich hatte er das Gefühl, die echte Bella zu sehen. Die Frau, zu der er sich damals sofort hingezogen gefühlt hatte – eine leidenschaftliche und stolze Frau, die gleichzeitig sanft und empfindsam war.
„Ja. Mein Fahrer wartet vor dem Gebäude.“
Verwirrt sah sie ihn an. „Danke für das Angebot, aber ich muss zuerst nach Hause und mich umziehen.“
„Ich habe dir ein Kleid
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