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Der Kuss des Satyrs

Der Kuss des Satyrs

Titel: Der Kuss des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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Schritte, und sie war auf der Treppe, die zum Eingang von Tante Izabels Stadthaus führte. Sie hob die Weinflasche auf, um sie genauer zu inspizieren, und fuhr mit dem Daumen über die seitliche Gravur im Flaschenglas – SV .
    Als sie noch in London gelebt hatten, hatte sie viele solcher Flaschen in den unwahrscheinlichsten Verstecken gefunden. Die hier stammte zweifellos von ihrem Vater, wie auch alle anderen. So viel zur Einschätzung ihrer Tante, dass der Umzug von London nach Tivoli ihn von seiner Trunksucht heilen würde.
    Sie rümpfte die Nase, als ihr der essigsaure Geruch aus der Flasche entgegenstieg. Was fand er in diesem fermentierten Gesöff, dass er ihm sein Leben verschrieben hatte, nachdem ihre Mutter gestorben war? Und welche Ironie, war doch der Inhalt von Flaschen wie dieser der Grund für ihren Tod, denn der Fahrer, der die Kutsche in jener Nacht gelenkt hatte, als sie sich überschlug, war betrunken gewesen.
    Die Wolken über ihr am Himmel rissen auf, und die Flasche fing das Mondlicht ein. Sie funkelte bernsteinfarben. Ärger kochte brodelnd in ihr hoch. In ihren Händen erhitzte sich das Glas und fing an zu knacken, feine Risse zogen sich über die Oberfläche, als handelte es sich um ausgetrocknetes Ackerland, dem der Regen zu lange ferngeblieben war.
    Sie warf die Flasche weg. Mitten im Flug zerbarst der Glaskörper in einer sanften Explosion und sprenkelte den Weg mit goldenen Edelsteinen.
    Zufrieden stieg sie über die Scherben und eilte die Treppe hinauf. Das Gewicht des von Münzen und den Utensilien ihres geheimen Gewerbes gefüllten Bündels an ihrem Oberschenkel beruhigte sie. Die Geldbörse, die sie in ihrem Toilettentischchen versteckte, wurde von Woche zu Woche dicker. Nicht mehr lange, und sie würde mit ihrer Schwester diesen Ort verlassen. Mit dem Geld würde sie ihren Lebensunterhalt irgendwo auf dem Land bestreiten. Es würde ihnen Anonymität verschaffen und Sicherheit.
    Als sie die Tür des Stadthauses erreichte, ohne entdeckt worden zu sein und ohne dass ihr irgendein weiteres Missgeschick passiert wäre, atmete sie erleichtert auf. Ihr Schritt war leicht. Sie hob den Riegel und schlüpfte durch den Spalt.
     
    An einem Fenster im Obergeschoss registrierte Izabel jeden Schritt der heimlichen Heimkehr ihrer Nichte.
    »Jane ist von ihren nächtlichen Wanderungen zurück«, bemerkte sie. »Um der sich zuziehenden Heiratsschlinge zu entgehen, ist sie jetzt häufiger unterwegs.«
    »Sie sollte sich vorsehen und sich für Signore Nesta aufheben«, murmelte die Person hinter ihr. »Glaubst du, sie geht zu einem anderen Mann?«
    Izabel lachte schrill. »Jane? Wohl kaum!«
    Verstohlen glitt die Hand des Mannes über ihre Schulter und streichelte ihr Schlüsselbein. Vorsichtig, als wäre sie unsicher über ihr Willkommen, schob sie sich in den Ausschnitt von Izabels Nachthemd und griff nach einer Brust.
    In einem fernen Winkel ihres Gehirns registrierte Izabel den Übergriff und beschloss, ihn zuzulassen.
    Da er nicht abgewehrt worden war, wurde der Griff fordernder. Vertraute Finger fanden den kleinen Silberring, der durch ihre Brustwarze gestochen war, zogen und drehten ihn sanft und entlockten ihr ein leises Stöhnen.
    »Komm mit ins Bett, Liebes«, drängte der Mann.
    Izabel ließ den Vorhang zurückfallen, schloss die Augen und lehnte sich an den warmen Körper in ihrem Rücken.
    Er drehte sie um, hob ihre Brüste aus ihrer spitzenbesetzten Hülle und machte sich über die Brustwarze her, die näher an seinem Mund war. Sein lustvolles Lecken und Saugen verursachte ein angenehmes Ziehen in ihrem Unterleib.
    Die Falten ihres Nachthemds glitten über die Rückseite ihrer Beine, als er den Stoff in seinen Fäusten hochschob. Kühle Luft strich über ihren nackten Hintern, seine Hände fanden, wonach sie gesucht hatten, und fingen an zu kneten.
    Liebevoll schaute Izabel auf den Kopf an ihrer Brust. Sie strich über sein lockiges schwarzes Haar, das ihrem so ähnlich war. Er war sehr nützlich, dieser Stiefbruder. Und er war immer so wunderbar ungeduldig, wenn er sie haben wollte. Außerhalb ihres Schlafzimmers mussten die Regeln der Schicklichkeit befolgt werden, dort konnte er sie nur als Bruder behandeln. Und in vielen Nächten erachtete sie es für besser, ihm ihren Körper selbst in ihren privaten Gemächern zu verweigern. Verzicht steigerte seinen Appetit.
    Sollte sie sich ihm heute Nacht hingeben? Es war nicht gut, wenn er sich ihrer zu sicher wurde.
    Aber sie hatte allen

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