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Der Kuss des Satyrs

Der Kuss des Satyrs

Titel: Der Kuss des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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fluchte laut, als er lesen musste, dass Feydon keinen Nachfolger bestimmt hatte. Es würde einen Kampf um den Thron geben.
    Nick war zufrieden, dass er mit der Heirat mit Jane seinen Teil dazu beigetragen hatte, König Feydons letzten Willen zu erfüllen. Indem er auf seinem Grund und Boden mit ihr geschlafen hatte, war der Bann in Gang gesetzt worden, der sie zukünftig vor Unheil bewahren würde. Mit jeder kommenden Paarung würden uralte Mächte, die sein Land und alle, die darauf lebten, abschirmten, das schützende Netz enger um sie ziehen.
    Aber würde es gegen die Bedrohung, auf die König Feydon hingewiesen hatte, ausreichen? Das würde die Zeit erweisen.
    Im Augenblick war Jane nur eine weitere geschäftliche Angelegenheit, um die er sich kümmerte und in den kommenden Nächten kümmern würde, so wie es seine Pflicht war. Das sagte er sich wenigstens, wenn seine Gedanken immer wieder zu ihr wanderten. Er durfte sich nicht von ihr ablenken lassen, vor allem nicht jetzt, da Raine nach Paris aufgebrochen war, um seine Braut zu suchen. Nick fühlte seine Abwesenheit in der unausgewogenen Balance des Schutzwalls um ihre Ländereien. Lyon und er mussten besonders wachsam sein, solange ihr Bruder fern war.
    Am Spätnachmittag traf eine Sendung Flaschen von H. Ricketts & Co. ein, einer Glasmanufaktur aus Bristol in England. Diese neuen, maschinell erstellten Flaschen waren erst vor zwei Jahren patentiert worden. Er hatte im vergangenen Jahr einige davon gekauft und war zufrieden gewesen. Sie waren sich in Größe und Form ähnlicher als die mundgeblasenen Modelle, die sie bis jetzt benutzt hatten.
    Er zog eine der Flaschen heraus und fuhr mit dem Daumen über das SV -Siegel. Die Markierung half, ihren Wein von dem der Konkurrenz abzuheben, der üblicherweise in Flaschen ohne besondere Kennzeichen verkauft wurde.
    Der Bedarf an ihrem Wein würde in diesem Jahr noch höher sein als sonst. Das hing mit der Zerstörung zusammen, die die Seuche an den Weinstöcken der anderen Weingärten angerichtet hatte. Aber Nick ruhte sich nie auf vergangenem Erfolg aus. Das Überleben seiner Familie hing davon ab.
    Gesunde Rebstöcke sorgten dafür, dass der geheime Zugang zwischen Anderwelt und Erdenwelt auf den Ländereien der Satyr-Familie sicher blieb. Gesunde Rebstöcke bewahrten das Erbe seiner Kinder. Gesunde Rebstöcke erlaubten es ihm und seinen Brüdern, weiterzuleben.
    Sie alle drei kümmerten sich während des ganzen Jahres um die Rebstöcke, überwachten den Prozess des Ausdünnens und des Beschneidens, halfen bei der Lese im Herbst, aber auf dem Weingut waren Hunderte weitere Pflichten zu erfüllen.
    Nicks besondere Begabung lag darin, alle geschäftlichen Aspekte zugleich zu betrachten und sicherzustellen, dass alles rechtzeitig passierte, damit Lese und anschließende Auktion erfolgreich verliefen. Als Ältester fühlte er sich für das Familiengeschäft verantwortlich.
    Raine führte die notwendigen Bücher, aber viel mehr interessierte er sich für die chemischen Abläufe der Fermentierung, das Abfüllen des Weins und das Verschneiden.
    Lyons Leidenschaft galt der Arbeit im Weinberg und der Aufsicht über die Arbeiter. Während der Herbstauktionen bezauberte er die Gäste und brachte sie dazu, exorbitante Summen für einzelne Flaschen zu bieten.
    Nicks Körper bewegte sich, wie der seiner Brüder, im Einklang mit dem Rhythmus der Natur. Der Frühling war eine Zeit des Hochgefühls, in der sein Körper sich noch mehr als sonst den irdischen Leidenschaften hingab.
    Ganz von selbst wanderten seine Gedanken zu seiner jungen Ehefrau. Es hatte ihn erstaunlich befriedigt, ihr in der vergangenen Nacht zum ersten Mal seinen Samen zu geben. Sein Vater hatte ihm erzählt, dass er sehr viel stärkere Erfüllung im ersten Vergießen seines Kindessamens finden würde. Er freute sich darauf, es selbst herauszufinden.
    Geduld.
    Bisher war er mit seiner neuen Errungenschaft sehr zufrieden. Jane war Jungfrau gewesen und vermittelte den Eindruck, kultiviert und keusch zu sein. Diese Eigenschaften erwartete er von seiner Ehefrau. Die Frau, mit der er sein eigenes erstes Mal erlebt, und andere, mit denen er sich die Zeit seit seiner ersten sexuellen Erfahrung vertrieben hatte, waren das genaue Gegenteil gewesen. Schon als junger Mann hatte er erfahren, dass es zwei sehr unterschiedliche Typen von Frauen auf der Erdenwelt gab. Einige waren lüstern und genossen es, einen Mann zwischen ihren Beinen zu haben, andere fanden keinen

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