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Der Kuss des Werwolfs - 1

Der Kuss des Werwolfs - 1

Titel: Der Kuss des Werwolfs - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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was er entdeckt hatte.
    Sie zog ein Mobiltelefon aus der Tasche ihres Sommerkleids und warf es ihm zu. »Consett Enderby«, sagte sie.
    Falls sich Eugene über die im Mobiltelefon seiner Seelenpartnerin gespeicherte Nummer wunderte, sagte er jedenfalls nichts. Er wählte, und der Anführer des Londoner Rudels war nach dem zweiten Klingeln dran. Er wisse von nichts, behauptete er. Die ganze Sache habe ihn genauso überrascht wie alle anderen — aus dem Londoner Rudel sei das niemand gewesen, dafür lege er seine Pfote ins Feuer, und aus den Freien sei nichts herauszubekommen.
    Eugene beendete das Gespräch. »Es ist immer dasselbe mit Consett: Nichts hören und sehen.«
    »Macht der Premierminister es anders?«
    Der Rudelführer ging nicht darauf ein. »Consett wird sich nicht mehr ändern. Ich muss nach London.«
    Im Gegensatz zu Maksym Derenski widerstrebte es ihm nicht, mit dem Flugzeug zu reisen. Er fuhr am Nachmittag nach Edinburgh und nahm von dort einen Flieger nach Heathrow.
    In London angekommen, traf er sich mit Raphael Langdon, dem Führer der Freien, auf der Tower Bridge. Das war ein neutraler Ort, wie alle Brücken. Eugene stellte sich breitbeinig hin und wartete, Raphael Langdon kam genauso breitbeinig von der anderen Seite heran. In Lederhose und weißem Muskelshirt sah er aus wie ein Mittzwanziger, tatsächlich war er in Eugenes Alter. Das blonde Haar wehte ihm offen um die Schultern.
    Sie begrüßten einander auf die höfliche Art unter Werwölfen, indem jeder den Kopf zurückwarf und dem anderen die Kehle bot. Unter ihnen gurgelte das Wasser der Themse, übte seinen Sog auf sie aus. Feuchter Gestank stieg auf.
    »Werwölfe in London!« Eugene hielt dem Freien die »Times« hin. »Was bedeutet das?«
    »Maksym Derenski von den Krakauern ist mit seiner Seelenpartnerin in London. Er hat sich in einer Menschenmenge verwandelt — kann sich einfach nicht beherrschen, der Kerl.«
    »Ich weiß, wer Maksym Derenski ist«, schnaubte Eugene. Der Name, sorgte für Wut in ihn. »Wo hast du ihn gesehen?«
    »Ich habe ihn gesehen, in der Nacht im >Fox in the Night< .«
    »Was hat er getan?« Der Freie sollte endlich zur Sache kommen.
    »Nichts.« Raphael strich sich eine blonde Strähne aus der Stirn und hakte die Daumen in die Gürtelschlaufen seiner Lederhose. Er sah aus wie jemand, der sich der Wichtigkeit seiner Informationen bewusst war.
    Eugene knurrte.
    »Ich war mit den roten Brüdern zusammen«, fuhr der Freie fort. »Wir haben die Derenskis ein wenig in die Mangel genommen, und als wir sein scharfes Stück am Wickel hatten, konnte er sich nicht mehr beherrschen. Wir haben uns aus dem Staub gemacht, als die Hysterie unter den Menschen am Überkochen war. Jetzt ist er gewarnt — London gehört uns!«
    Letzteres war auch eine unmissverständliche Warnung an Eugene. Er ging darüber hinweg. »Du hast was getan?«
    »Ich habe sie in die Mangel genommen. Das hättest du auch gemacht.«
    Raphael warf sein Haar zurück und zuckte mit den Schultern.
    Am liebsten hätte Eugene ihn stehen gelassen, aber noch gab es Dinge, die er wissen musste. Er ließ sich die Verärgerung nicht anmerken, als er fragte: »Was machen die Derenskis jetzt? Sie werden doch beobachtet, oder?«
    »Natürlich. Sie sind im Carlton abgestiegen und haben sich bisher nicht wieder blicken lassen.«
    »Und?«
    »Ich lasse sie weiterhin beobachten.«
    »Und?«
    »Sie sind nicht allein in London. Wir haben auch fünf ihrer Schergen entdeckt.« »Was machen die?« Wieder ließ sich Langdon die Informationen wie Kaugummi aus der Nase ziehen. Eugene krampfte die Hände um die Zeitung.
    »Sie beobachten eine Menschenfrau, und meine Wölfe beobachten die Beobachter. Eleonore McDullen heißt sie, arbeitet im Savoy. Mehr wissen wir nicht.«
    »Wo wohnt sie?«
    Langdon nannte eine Adresse. »Das ist in Camden, flippiger Stadtteil.«
    »Ich will alles sehen, den Nachtclub, die Menschenfrau. Ich muss wissen, was die Krakauer planen. Die Freien und mein Rudel müssen in diesem Punkt zusammenarbeiten.«
    »Müssen wir das?« Langdon grinste. Er wusste genau, was im Januar 1818 passiert war und genoss es, dass ein Rudelführer die Hilfe der Freien brauchte. Üblicherweise blickten die Rudelwölfe auf sie herab.
    Eugene wurde von Sekunde zu Sekunde ungeduldiger, zwang sich jedoch, locker und gelassen zu erscheinen. »Nur dieses eine Mal.«
    Der Freie nickte endlich, und zur Besiegelung ihres Paktes boten sie dem anderen wieder die Kehle.
    Die Fassade des

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