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Der Kuss des Werwolfs - 1

Der Kuss des Werwolfs - 1

Titel: Der Kuss des Werwolfs - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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ihren Oberschenkel gelehnt, als kümmere ihn nicht, was mit ihm geschah. Dabei lösten sich die Haare büschelweise, kahle Stellen blieben zurück.
    Nola erhob sich. Der zauberhafte Augenblick der Einigkeit mit dem Tier war vorbei. Und dann geschah es . Vor ihren Augen verlor der Wolf das letzte Fell, Arme und Beine wurden länger, die Pfoten zu Händen und Füßen, der Schädel veränderte sich, und die Augen wurden braun mit einem menschlichen Glanz.
    Rhodry stand vor ihr — nackt. Der Wind wehte ihm das schwarze Haar ins Gesicht. Vor ihren Augen hatte sich ein Wolf in einen Menschen verwandelt. Nola schwanden die Sinne. Das Letzte, was sie wahrnahm, war, dass Rhodry sie auffing.
    Als sie wieder zu sich kam, fühlte sie Rhodrys Lippen auf ihren. Instinktiv erwiderte sie den Kuss.
    »Nola, Prinzessin. Ist dir was passiert?«
    »Nein, mir geht es gut.« Sie strampelte, um wieder auf die Füße zu kommen. Er entließ sie aus seinen Armen, hielt aber noch ihre Hand fest für den Fall, dass sie wieder das Bewusstsein verlieren sollte.
    Nolas Wunde hatte aufgehört zu bluten und schmerzte kaum noch. Rhodry war noch immer nackt. Sie betrachtete seinen gut gebauten Körper mit unverhohlenem Interesse. Durchtrainiert und kein Gramm Fett. So perfekt hatte sie ihn sich nicht einmal in ihren Träumen vorgestellt. Ihr Blick glitt zu seiner rechten Schulter und fiel auf eine blutige Bisswunde.
    »Rhodry, du bist verletzt und brauchst einen Arzt.«
    »Besser nicht. Ich will keinen Arzt an dem zweifeln lassen, was er auf der Universität gelernt hat.«
    »Aber deine Schulter! Am Ende entzündet sich die Wunde noch und es nimmt ein schlimmes Ende.« Sie konnte nicht aufhören, seinen nackten Körper anzugaffen.
    Er winkte mit einer Hand ab. »Schaust du nackte Männer immer so eingehend an?«
    Sie wich seiner Frage aus. »Leg dir wenigstens meinen Mantel um. Du kannst doch nicht splitterfasernackt nach Shavick Castle zurück.«
    »Warum nicht? Die Burg gehört mir.«
    »Aber nackt?!«
    »So ist das nun einmal, wenn wir wieder unsere menschliche Gestalt annehmen. Du brauchst deinen Mantel nötiger als ich. Teddy wartet mit den Pferden auf dich.«
    Dalton hatte Nola auf ihr Zimmer geführt und nach seiner Tochter geschickt, damit sie der jungen Lady ins Bett half und die Wunde auswusch und verband. Amelia war mit einer Schüssel warmen Wassers und Leinenbinden gekommen. Mit einem feuchten Stoffbausch tupfte sie die Wunde aus. Sie ging dabei nicht besonders sanft mit Nola um: Sie wischte das Blut ab und untersuchte die Wunde, ohne Rücksicht auf die Schmerzen der Verletzten zu nehmen. Ihrem Vater gegenüber tat sie jedoch so, als läge ihr nichts so sehr am Herzen wie Nolas Wohl und beantwortete jede von Daltons Fragen mit sanfter Stimme.
    Plötzlich flog die Zimmertür auf, und Rhodry stand im Raum. Er hatte sich wieder angezogen, trug eine schwarze Kniehose und ein am Hals offenes Hemd, die Weste war ebenfalls offen.
    »Alle beide raus!«
    Amelia huschte aus dem Zimmer, als könnte sie gar nicht schnell genug wegkommen. Der Butler öffnete jedoch den Mund, um etwas zu sagen.
    »Hinaus!«
    Mit Nola allein im Zimmer schloss der Earl die Tür und legte einen Riegel vor. »So, jetzt wird uns hoffentlich niemand mehr stören.«
    Nola war froh, Amelias Behandlung entkommen zu sein. Rhodry drehte sich wieder zu ihr um, und ein warmes Lächeln lag auf seinem Gesicht. Er setzte sich zu ihr auf die Bettkante, betrachtete ihre Verletzung. Seine Blicke waren ihr ein wenig unangenehm, deshalb versuchte sie, ihre Wunde mit der gesunden Hand zu bedecken.
    Rhodry hielt ihre Hand fest. »Lass mich deine Wunde behandeln.«
    Er tauchte den Stoffbausch in das warme Wasser und setzte Amelias Werk fort. Seine Hände waren viel sanfter als ihre, deshalb spürte Nola so gut wie keinen Schmerz. Abschließend verband er ihre Schulter mit dem weichen Leinen.
    »Das wird die Wunde schützen.« Er verknotete die Binden. »Und jetzt will ich wissen, warum du mit fremden Werwölfen auf Hügeln stehst und schwatzt?«
    Nola bewegte unbehaglich die Schulter unter dem neuen Verband. »Sehr witzig.«
    »Nola, wo bleibt dein Humor? Du hast welchen, dessen bin ich mir ziemlich sicher.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich wusste es nicht. Ich meine, zu Anfang wusste ich nicht, dass es sich um einen Werwolf handelt. Er hat sich schließlich nicht vorgestellt und gesagt: >Guten Tag, ich bin ein Werwolf, wie kann ich Ihnen behilflich sein?< So war das nicht.«
    »Das glaube

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