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Der Kuss des Werwolfs - 1

Der Kuss des Werwolfs - 1

Titel: Der Kuss des Werwolfs - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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herausgezogen.«
    Nola war entsetzt. So konnte er doch nicht mit Ianthe umgehen. Sie hatte gerade ihren Fuß verloren, da war ein wenig Mitgefühl angebracht — das hätte man ihr auch schonender beibringen können. Immer wenn sie gerade glaubte, ein Einverständnis mit Rhodry hergestellt zu haben, tat er etwas, das sie wieder an ihm zweifeln ließ. Sie wollte gerade etwas sagen, doch Ianthe kam ihr zuvor.
    »Es war ein Silbereisen im hohen Gras getarnt.«
    »Wo?«
    Sie zog sich in eine aufrechtere Stellung, hielt sich die Decke vor die Brust, und Moira schob ihr ein Kissen in den Rücken. »Ich weiß nicht genau. Ich bin einfach durch die Berge gelaufen. Ich bin nicht daran gewöhnt, auf Shavick Castle zu sein, und musste einfach mal raus. Es war auf jeden Fall westlich von hier.«
    »Hast du die Falle nicht gerochen?«
    »Nein. Sie war wohl schon älter oder ich war in Gedanken. Der Schmerz … Ich musste mir dann den Fuß abbeißen, sonst wäre ich …«
    »Ich weiß.« Moira war sanfter als Rhodry. »Das hast du richtig gemacht, bevor sich das Gift im ganzen Körper ausbreiten konnte. Was jetzt noch da ist, zieht der Alraunensud raus. Ich habe große Hoffnung, dass alles gut werden wird.«
    Ianthes Miene verdunkelte sich. »Nichts wird je wieder so werden wie vorher.«
    »Sharingham. Es war eine von seinen Fallen«, mischte sich Rhodry ein. »Ich weiß sonst niemanden, der uns so jagt.« »Ein Werwolfjäger?«
    Der Earl nickte.
    Nola erinnerte sich daran, was Antonia ihr über die Arbeit eines Werwolfjägers erzählt hatte. Sie jagten sie wie Tiere. Die Frau hatte ihr über sich nicht die Wahrheit erzählt, sie war eher selbst eine Werwölfin als eine Jägerin gewesen, aber in diesem Punkt glaubte Nola ihr.
    Nola öffnete die Tür ihres Zimmers. Jane war nicht da, aber die Tapetentür zu der kleinen Kammer, in der die Zofe ihre Garderobe aufbewahrte, stand halb offen. Dahinter hörte Nola Stimmen. Sie erkannte Janes - und die von Amelia Hillier. Was hatten die beiden zu bereden? Wie magisch angezogen näherte sie sich der Tür, lehnte sich an die Wand daneben.
    »Jetzt sag schon!«, verlangte Amelia.
    »Ich weiß nicht.«
    »Du musst es doch wissen, du bist ständig um sie rum.«
    »Ich .«
    »Dumme Gans. Ich muss wissen, wie weit der Earl und sie miteinander sind. Finde es heraus, es soll dein Schaden nicht sein. Hier ist eine kleine Anzahlung.«
    Nola blieb auf ihren Posten hinter der Tür fast die Luft weg. Amelia bestach unverfroren ihre Zofe! Sie hatte Daltons Tochter nie getraut, aber das sie so weit gehen würde .
    »Ms. Amelia, das … Wäre sie nicht gekommen, stünde unser Earl noch immer unter dem Bann der Krakauer.«
    »Soll ich ihr dankbar sein?«, schnauzte Amelia. »Ich hätte einen Weg gefunden. Ich hätte es geschafft, irgendwie.«
    »Sie sagen, nur eine Seelenpartnerin konnte das für ihn tun, was sie getan hat.«
    »Ich hätte es geschafft, und dann hätte er nicht mehr anders gekonnt, als sich für mich zu entscheiden. Seit ich zwölf bin, ist der Earl alles für mich, und auf einmal kommt sie und alles soll vorbei sein?! Und ich darf auch noch an ihrem Bett sitzen und freundlich zu ihr sein.«
    »Aber Sie und der Earl hätten doch ohnehin nicht zusammenkommen können. Sie sind durch Bluteid an ihn gebunden. Niemand, der durch den Eid gebunden ist, kann eine Seelenpartnerschaft mit einem Werwolf eingehen.«
    Nolas Aufmerksamkeit war gefesselt. Vom Bluteid hatte sie mehrmals gehört, aber niemand hatte ihr erklärt, was es damit auf sich hatte.
    »Mein Vater hat den Eid abgelegt, ich nicht.«
    »Sie werden es nächstes Jahr tun. Das ist genauso sicher, wie Sie für den Earl schwärmen, seit Sie zwölf sind. Niemand entzieht sich dem Bluteid, Ihre Familie leistet ihn seit Generationen.«
    »Rhodry würde es nie von mir verlangen.«
    Jetzt sind wir schon bei Rhodry angelangt, dachte die heimliche Lauscherin. Amelia sah sich als Gräfin auf Shavick Castle. Ihre Freundlichkeit war Maske gewesen, in Wirklichkeit wünschte sie die Rivalin zum Teufel.
    »Sie werden ihn leisten, Ms. Amelia. Einem Werwolf von seinem Blut zu geben und dessen Blut zu empfangen — ein festeres Band kann es nicht geben. Ich hatte auch erst Angst, als ich letztes Jahr den Eid leisten sollte, aber jetzt bin ich so froh, es getan zu haben. Sie brauchen keine Angst zu haben, unser Earl kann sich beherrschen, er wird nicht die Kontrolle verlieren und nach Ihrem Blut gieren.«
    »Ich würde ihm mein Blut mit Freuden geben, aber

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