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Der Kuss des Werwolfs - 1

Der Kuss des Werwolfs - 1

Titel: Der Kuss des Werwolfs - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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du?«
    Das brauchte er nicht zweimal zu fragen. Langsam drehten sie sich. Seine Hand lag fest auf ihrem Rücken, mit der anderen hielt er ihre Rechte, der Daumen streichelte ihren Handrücken. Sie lehnte die Wange an Rhodrys Schulter, gab sich ganz seiner Nähe hin.
    Auf den ersten Walzer folgte ein Zweiter. Sie wollte mit Rhodry eben den ersten Schritt tun, als auf einmal Brandon Hatherley neben ihnen stand. »Darf ich Euch ablösen, Mylord? Die Lady hat mir einen Tanz versprochen.«
    Rhodry trat zurück, seine Miene zeigte jedoch deutlich, dass er es nicht gern tat. Brandon nahm ihre Hand, drückte einen Kuss auf den Rücken und legte ihr die Rechte um die Hüfte. Die Musik setzte ein.
    »Wenn Euch etwas bedrückt, Lady Eleonore, könnt Ihr es mir ruhig sagen.«
    »Was soll mich bedrücken?« Das war nun gerade das richtige Thema für so einen lustigen Abend. Sie wünschte, der Walzer möge möglichst schnell zu Ende gehen. Sie schaute sich nach Rhodry um - er war nicht zu sehen, neben Lady Ianthe saß jetzt Moira.
    »Ihr saht heute so traurig aus.« »Mr. Hatherley … «
    »Brandon.«
    Sie sagte nichts mehr, schaute starr über seine linke Schulter hinweg und zählte die Takte, um sich von seiner Gegenwart abzulenken. Er dagegen zog sie dichter an sich, fast berührten ihre Oberkörper sich.
    Sein Mund war dicht neben ihrem Ohr. »Darf ich Nola zu Ihnen sagen?«
    Sie reagierte nicht, und er nahm das als Zustimmung. »Der Earl kann manchmal beängstigend sein, besonders für jemanden Ihrer Rasse. Wenn Sie Hilfe brauchen sollten, können Sie immer auf mich zählen.«
    »Sind Sie nicht auch ein Werwolf, Mr Hatherley?«
    »Ich bin nicht wie der Earl of Shavick.«
    Der Walzer war zu Ende - zum Glück - und Hatherley brachte sie zu Rhodry zurück. Der stand mit dem älteren Werwolf zusammen, der vor dem Essen als Erster einen Toast ausgesprochen hatte. Sie schlüpfte in Rhodrys Arm. Er legte nicht den Arm um sie, was sie erwartet hatte.
    »Was wollte er von dir?« Er führte sie ein paar Schritte zur Seite.
    Sie trank wieder Punsch gegen den Durst. »Einen Tanz.«
    »Den du ihm versprochen hattest?«
    »Es war nur ein Tanz. Wir sind heute vor der Bibliothek ineinander gelaufen, er hat sich mir vorgestellt und um einen Tanz gebeten. Ich habe nichts zugesagt. Rhodry, was ist auf einmal?«
    »Es gehört sich nicht, mit der Seelenpartnerin eines anderen so zu tanzen. Er weiß das ganz genau.«
    Sie trank ein weiteres Glas Punsch. »Ich werde nicht mehr mit ihm tanzen. Das verspreche ich. Komm, sei wieder gut.« Mit einer Hand strich sie ihm über die Wange, seine Lippen.
    Die Berührung verfehlte ihre Wirkung nicht. Es war erstaunlich, wie leicht sie Macht über den mächtigen Werwolf gewinnen konnte.
    »Ich will wieder tanzen.«
    Er erfüllte ihren Wunsch und ließ keinen anderen Werwolf mehr in ihre Nähe. Brandon Hatherley war auch nicht mehr zu sehen, es schien, als habe er das Fest vorzeitig verlassen. Sie und der Earl tanzten, gingen im Saal umher, plauderten hier und da, tranken und lachten. Nola fühlte sich so leicht, dass sie glaubte zu schweben.

Kapitel 17
    Ich bringe dich auf dein Zimmer, Prinzessin«, sagte Rhodry, als die meisten anderen gegangen waren; nur Eugene und Moira waren noch da.
    Die Musiker hatten das letzte Stück gespielt und packten ihre Instrumente ein. Nola fühlte sich immer noch heiter und beschwingt, die Füße tippten Tanzschritte aufs Parkett, der Fächer wirbelte in ihrer Hand, und ihre Wangen glühten erhitzt. Sie hätte mit Rhodry immer weiter durch die Nacht tanzen mögen.
    »Es ist gerade … «
    Er gab nichts auf ihren Protest und zog sie aus dem Saal. Im Flur stolperte sie, und sein Arm schlang sich fester um ihre Hüfte. Nola kicherte. Sie wusste, sie war beschwipst, aber war das Leben nicht bunt und leicht und der Mann an ihrer Seite sexy?
    »Hier ist dein Zimmer.«
    Er öffnete eine Tür und schob sie in den Raum dahinter. Sie sorgte dafür, dass er nicht auf dem Flur zurückblieb. Drinnen ließ er sie los.
    »Ich will tanzen.« Nola griff seine Hand und begann, sich zu drehen.
    »Nola.«
    »Nun sei doch nicht so wie jemand, der schon ewig lebt.« Sie trippelte um ihn herum, ließ eine Hand über seine Schultern, seinen Rücken gleiten.
    »Nola, sei ein artiges Mädchen.«
    Seine Stimme klang aber schon nicht mehr so abweisend, wie bei dem ersten »Nola«. Sie schlang die Arme um seinen Hals und schmiegte sich an ihn, und sie drehten sich im Kreis.
    »Will nicht artig sein.

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