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Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)

Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Johnson
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Dominor begleitete sie zum Schiff zurück und tat sein Bestes, um die Wogen zu glätten, und dann schlug Lord Aragol ihm einen Handel vor. Er wollte comsworg -Öl gegen die Salzblöcke eintauschen, die das Wassersystem dieser Insel produziert – wir verfügen über ausreichend Frischwasser, also kannst du nach Herzenslust baden und trinken, so viel du willst«, schloss sie. »Der Mandariter bat Dominor, der wirklich ein mächtiger Magier ist, an Bord des Schiffes zu kommen, um das Salz per Magie davor zu schützen, nass zu werden und zu verderben. Trevan sagte, sie wollten die reine Qualität bewahren.«
    Alys nickte verstehend. Kelly holte tief Atem und stieß ihn zischend wieder aus. Was jetzt folgte, kam ihr nur schwer über die Lippen.
    »Und dann machten sie irgendetwas mit ihm, sodass er nicht entkommen und noch nicht einmal antworten konnte, als Evanor ihn rief, und segelten mit ihm davon. Trevan nahm die Verfolgung auf, aber sie schossen mit einer mechanischen Waffe auf ihn – einer Waffe, die ich aus meiner eigenen Welt gut kenne. Sie kann jeden, der von ihren Kugeln getroffen wird, schwer verletzen, selbst wenn man von einem starken Schutzzauberschild umgeben ist. Trevan ist schon fast wieder gesund, aber Dominor wird noch immer auf diesem Schiff festgehalten, und wir können ihn nicht per Fernsicht ausfindig machen, da wir nicht die leiseste Ahnung haben, wo wir ihn suchen müssen. Und wir leiden alle unter furchtbaren Schuldgefühlen.«
    »Das tut mir leid«, murmelte Alys. Sie lehnte sich in der steinernen Wanne zurück und wusch ihr Haar.
    »Hey, es ist nicht deine Schuld, sondern mein ganz persönliches Unheil. Und Sabers.« Kelly wartete, bis Alys ihr Haar ausgespült und ausgewrungen hatte, dann betrachtete sie sie nachdenklich. »Dir ist natürlich klar, dass es auf der Insel noch sieben Junggesellen gibt und sieben weitere Prophezeiungen, die mit Frauen zu tun haben?«
    Alys errötete erneut. Sie kannte die ganze Prophezeiung auswendig; sie hatte sie sich eingeprägt, als sich das Gerücht über die Corvis-Brüder wie ein Lauffeuer verbreitet hatte. Wenn sie ehrlich sein wollte, hatte sie sich sogar mit mehr als nur ein wenig Hoffnung im Herzen an ein paar ganz bestimmte Zeilen geklammert …
    »Sehe ich da leicht rosig schimmernde Wangen?«, neckte Kelly sie. »Vielleicht sollte ich hier eine ganz spezielle Theorie erproben … Wolfer ?«
    Alys versuchte krampfhaft zu verhindern, dass ihr einmal mehr das Blut in die Wangen stieg. Aber sie vermochte Kelly auch nicht in die Augen zu sehen.
    »Wolfer … nackt ?«
    Die jüngere Frau tauchte augenblicklich unter Wasser, das sich im Vergleich zu ihren brennenden Wangen fast kühl anfühlte, und hörte die Frau aus einer anderen Welt lachen.
    »Komm wieder hoch! Ich sage keiner Menschenseele ein Wort, versprochen. Außer du tust irgendetwas Dummes«, fügte Kelly hinzu, als Alys auftauchte und sich dankbar dafür, wieder Luft zu bekommen, über das Gesicht wischte. »Meine Toleranzgrenze bei Erwachsenen, die alt genug sind, um es besser zu wissen, ist ziemlich niedrig.«
    »Ich werde versuchen, mich nicht allzu dumm anzustellen«, beteuerte Alys.
    »Entschuldigung, ich neige dazu, manchmal auch dann etwas zu sagen, wenn ich besser den Mund nur aufgemacht hätte, um Essen hineinzuschieben«, sagte Kelly hastig. »Ich meinte nicht speziell dich. Schließlich hast du ja bis jetzt nichts Dummes getan, und ich glaube auch nicht, dass das in absehbarer Zeit der Fall sein wird. Du scheinst mir nicht zu diesem Typ Frau zu gehören.«
    Der eigenartige Ausdruck entlockte Alys ein schiefes Lächeln. Sie musterte die Frau mit den aquamarinblauen Augen. »Den Mund nur aufmachen, um Essen hineinzuschieben – das gefällt mir.«
    »Dem Himmel sei Dank. Ich habe mich seit fast zwei Monaten nach der Gesellschaft anderer Frauen gesehnt, und jetzt bist du hier. Aber keine Angst, ich werde dir nicht allzu sehr auf die Nerven gehen, immerhin sind Saber und ich ja frisch verheiratet«, fügte sie augenzwinkernd hinzu.
    Alys, die an all das denken musste, was Cari ihr erzählt hatte, nahm all ihren Mut zusammen. »Gefällt es dir?«
    Kelly beäugte sie. »Was? Die Ehe? Oder der Teil davon, der sich weitgehend im Bett abspielt?«
    Alys’ Wangen glühten. »Der … äh … letzte Teil.«
    »Und ob! Ich werde schon wild, wenn ich nur daran denke.« Kelly fächelte sich mit einer Hand Luft zu, dann betrachtete sie die sich in der Wanne räkelnde Alys. »Weißt du über das

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