Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)
auf seine halb aufgerichtete Männlichkeit, die prompt auf die Berührung reagierte und sich verhärtete, während er die Augen aufriss.
Als er ihr triumphierendes Lächeln sah, erkannte er, dass es vielleicht ein Fehler gewesen war, ihr die Zügel in die Hand zu geben. Dieses Lächeln verriet ihm, dass ihm allerhand bevorstand.
Alys dagegen hatte soeben entdeckt, welche Machtgefühle diese Position mit sich brachte. Cari hatte ihr gesagt, sie würde Spaß daran haben – nicht beim ersten Mal, sondern später, wenn sie sich an den Liebesakt gewöhnt hatte. Aber die hilfreiche Dirne hatte zu erwähnen vergessen, wie berauschend es war, beim Liebesspiel die Kontrolle zu übernehmen. Sie hob die Schenkel leicht an und lockerte den Druck auf seine Leistengegend. Sein Glied richtete sich prompt ganz auf und stieß sacht gegen sie. Wolfer schloss die Augen, ließ sie aber gewähren. Vermutlich allerdings nur, wenn sie sich nicht allzu viel Zeit ließ.
Es machte sie ein wenig verlegen, doch sie griff nach ihm, brachte ihn in die richtige Position, dann ließ sie sich auf ihn sinken und zog die Hand weg. Braune Wimpern flatterten, und vor Lust verschleierte goldene Augen sahen sie an.
Er musste sich räuspern, damit ihm seine Stimme gehorchte. » Das wolltest du …«
Weiter kam er nicht, denn Alys lächelte ein Wölfinnenlächeln, als sie ihn ganz in sich aufnahm. Für einen langen Moment verharrte sie so, dann versuchte sie die inneren Muskeln anzuspannen, von denen Cari ihr erzählt hatte.
» Bei Kata! « Der erstickte Aufschrei ging mit einem Aufbäumen seiner Hüften einher, er zog krampfartig die Knie an, krallte die Finger in ihr Gesäß und starrte sie mit großen Augen an – seine kleine, alles andere als unschuldige Alys!
Immer noch lächelnd wiederholte sie, was sie gerade getan hatte. Das ekstatische Zusammenziehen der Muskeln trieb ihn augenblicklich an den Rand eines Orgasmus, was ihr nicht entging. Mit einem leisen Kichern tat sie es ein drittes Mal, und dann erstarb ihr das Kichern im Hals, denn er packte ihre Hüften, stieß von unten in sie hinein und vollführte dabei in ihrem Inneren rollende Bewegungen, bis sie beide die Welt um sich herum vergaßen.
Nachdem die Wellen der Lust abgeebbt waren, half er ihr, neben ihm auf die Matratze zu sinken. Beide waren von ihrer dritten leidenschaftlichen Begegnung völlig ausgepumpt. Nach Atem ringend schloss Alys die Augen und sog den Duft nach Schweiß und Liebe ein. Das gleichmäßige Heben und Senken seiner Brust verriet ihr, dass er im Moment ebenfalls damit zufrieden war, einfach nur still dazuliegen und zu Atem zu kommen.
Endlich brachte Wolfer die Kraft auf, etwas zu sagen, obwohl seine Stimme aus den tiefsten Tiefen seiner Brust zu kommen schien und er Mühe hatte, verständliche Worte zu formen. »Www …wenn du wieder mit mir spielen willst, Frau, dann nur zu, aber mach das noch einmal!«
Sie musste lachen; gab eine Reihe erschöpfter Laute von sich, die über seine Brust wehten. »Dein Wunsch ist mir Befehl, Jinga.«
Wolfers Lachen hallte von den Wänden des Raumes wider.
»Nein, die Seide wird nicht reichen.« Kelly maß das graue Material mittels eines alten Näherinnentricks ab, den sie vor langer Zeit gelernt hatte: Wenn sie sich hinstellte, den Stoff in eine Hand nahm und den Arm ausstreckte, ergab die Strecke bis zu dem BH-Träger auf ihrer anderen Schulter genau ein Yard. Um zwei Kleiderkombinationen anzufertigen brauchten sie mindestens noch einmal fünf Yards. »Sag Saber, er soll die Seide besorgen, wenn er sie bekommen kann. Wenn die Händler keine graue haben, können wir etwas Helleres einfärben oder Weiß oder Schwarz benutzen.«
Evanor gab die Bitte singend weiter, während sie in der nächsten Truhe wühlte, um zu sehen, ob sie etwas Brauchbares enthielt. Sie hätten genug graue Seide gehabt, wenn sich die Motten nicht daran gütlich getan hätten. Der blonde Mann schüttelte aber bereits den Kopf. »Es ist überhaupt keine Seide zu bekommen.«
Kelly hielt eine Bahn cremefarbener, ungefärbter Seide hoch. »Vielleicht geht die hier? Wir müssten sie in einem etwas helleren Grau färben, für die Tunika und den Überrock.«
»Du hast einen sehr eigenartigen Geschmack, ⊃Königin⊂ Kelly«, neckte Evanor sie. »Wie kommst du darauf, dass Alys deine seltsamen Sachen tragen will?«
»Weil sie gern Hosen trägt, und ein Überrock ist ein guter Kompromiss für jemanden, der es gewöhnt ist, Röcke zu tragen, aber
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