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Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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primitive Geist des Tieres erlaubt es mir nicht, Einzelheiten zu erkennen, die eine Identifizierung des Ortes ermöglichen.«
    »Also sind wir dem Hartog umsonst gefolgt?«
    »Das würde ich nicht sagen. Der Besitzer des Hartogs ist ein wichtiger Mann. Heute wird er mit anderen bedeutenden Persönlichkeiten ein Fest feiern.« Jordan wartete einen Augenblick und fuhr dann fort: »Heute Abend findet ein großes gesellschaftliches Ereignis statt. Die Bewohner der Stadt gehen auf eine Gala.«
    »Wir also auch?«, fragte Vivianne. »Auf diese Weise könntest du dich unter die Würdenträger mischen.«
    Er schien ihre Bemerkung nicht erwartet zu haben und sagte nachdenklich: »Ich bin mir aber gar nicht sicher, ob ich mit so vielen Köpfen und Gedanken gleichzeitig zurechtkomme.«
    Sie hob eine Braue. »Ich dachte, du wärest allmächtig.«
    »Ich wünschte es.«
    Weiter wollte sie nicht darüber reden.
    »Also gut.« Offenbar hatte er seine Meinung geändert. »Wir gehen auf die Party.«
    »Ich vermute, dazu müssen wir aber erst Kleidung kaufen, es sei denn, du willst jedem einzeln vorgaukeln, dass ich ein todschickes Kleid trage.«
    In seinen Augen lag ein Funkeln, das sie anheizte. »Gut. Wir gehen einkaufen.«
    »Ich habe aber einen sehr teuren Geschmack.«
    »Wichtig ist nur, dass du vernünftige Schuhe kaufst.«
    Sie zog einen Schmollmund. »Was meinst du mit vernünftig ?«
    »Schuhe, in denen du …« Jordan packte sie und zerrte sie hinter eine hohe Hecke. »Wachleute«, erklärte er, bevor sie fragen konnte.
    Angst schnürte ihr die Brust zu. Sie spähte durch die Zweige, als ein Fahrzeug die Straße entlang rollte. »Suchen sie nach uns?«
    »Ich weiß es nicht. Einer der Männer denkt gerade daran, dass seine Frau in der letzten Nacht seine Pornohefte gefunden hat, und der andere ist so wütend auf seinen Boss, dass ich nicht sagen kann, wie ihr Auftrag lautet.«
    Vivianne hielt den Atem an. Als das Fahrzeug sie passierte, ohne langsamer zu werden, stieß sie die Luft aus und ging auf den Bürgersteig zu.
    Jordan legte ihr die Hand auf die Schulter. »Warte. Sie haben mit ihren Sensoren etwas aufgefangen.«
    »Uns?«
    »Vielleicht.« Er drückte ihre Schulter. »Sie haben eine Aufzeichnung auf ihrem Monitor, die uns beim Aussteigen aus der Draco zeigt. Das Bild ist sehr körnig und stammt vielleicht von der Kamera eines Passanten, aber es zeigt ohne Zweifel … uns.«
    »Vielleicht ist es doch keine so gute Idee, auf die Gala zu gehen.«
    »Nein, ich glaube, du hast recht. Wir sollten daran teilnehmen.«
    »Dazu werden wir aber mehr als nur neue Kleidung brauchen. Wir müssen uns richtig verkleiden.«
    Jordan runzelte die Stirn. Sie wusste, dass er die Gedanken der Wachmänner las. »Vorausgesetzt, dass wir bis dahin noch in Freiheit sind. Sie drehen nämlich gerade um.«
    »Tu etwas.«
    »Okay. Sie haben uns aufgestöbert.« Er klang gelassen und abgelenkt. »Jetzt sind sie zu uns unterwegs.«
    Offenbar konnte er sie nicht aufhalten. »Sollen wir weglaufen?«
    »Lass sie kommen«, befahl Jordan. »Wenn ich Erfolg habe, werden sie statt uns zwei streunende Hartogs finden, aber ich kann nicht gleichzeitig darauf konzentriert bleiben und rennen.«
    Vivianne blieb wie angewurzelt stehen. Es war heller Tag, sie waren deutlich sichtbar. Wenn Jordan versagte und die Männer einen Bericht über sie abgaben, würden bald Schwadronen von Wächtern hier sein.
    Sie kreuzte die Finger. Seht uns nicht. Seht uns nicht. Seht uns nicht .
    »Was auch immer du gerade tun magst, mach weiter damit«, murmelte Jordan.
    Sie drückte die gekreuzten Finger noch fester zusammen. Seht uns nicht. Seht uns nicht. Seht uns nicht .
    Die Wächter befanden sich nur noch zwanzig Fuß entfernt. Dann zehn. Fünf. Sie rollten in ihrem Gefährt vorbei.
    Erschöpft schwankte Vivianne auf den Beinen. Jordan streckte die Hand aus und gab ihr Halt. »Danke.«
    »Ich habe doch gar nichts getan«, sagte sie.
    »Du hast … sogar eine ganze Menge getan.« Er ergriff sie bei den Schultern und fuhr mit den Händen über ihre Oberarme.
    Sie hatte ihn noch nie zuvor so ernst gesehen. Er wirkte beinahe erschüttert. »Ich verstehe nicht.«
    »Du hast mir Kraft gegeben.«
    »Wie bitte?«
    »Ich allein hätte das Bild nicht aufrechterhalten können.«
    Das ergab keinen Sinn! Er brauchte sie doch nicht für seine Gedankenspielchen. »Du hast das Geld am Schalter gefälscht, und damit hatte ich nichts zu tun.«
    »Das war bloß ein winziges Stück Papier, und

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