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Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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Finger bereits die Transporter-Sequenz eingeleitet. Und die Draco sprang von Unterlichtgeschwindigkeit in den Hyperraum und reiste nun schneller als das Licht.
    Die Erde verschwand aus dem Blickfeld. Sterne schossen als Streifen an den Fenstern vorbei.
    Verdammt sei er!
    Damit hatte er sie an einen Ort katapultiert, an dem sich der Raum in sich selbst faltete: in ein Wurmloch. In den vergangenen Jahren hatte Vivianne viele Theorien über Wurmlöcher gehört, aber ihre alte Physiklehrerin hatte sie am besten beschrieben. Sie hatte ihren Schülern gesagt, sie sollten sich das Universum wie ein Handtuch vorstellen. Wenn man ein Handtuch auswrang, dann berührten sich manche Stellen, die im glatten Zustand keinerlei Verbindung zueinander hatten. Diese neuen Berührungspunkte bildeten die Entsprechung dreidimensionaler Wurmlöcher. Das war der Hyperraum.
    Ohne eine Karte war es nun unmöglich, die Position der Draco zu bestimmen, wenn sie den Hyperraum wieder verließ.
    Die Sterne bildeten noch immer Streifen auf dem Sichtschirm, und die Hülle der Draco ächzte protestierend auf. Vibrationen drangen durch Viviannes Schuhe und bis in die Knochen. Jemand schaltete den kreischenden Alarm ab.
    Mit gerunzelter Stirn betrachtete Gray die Zahlen auf seinem Monitor.
    »Das Vorderschott droht zusammenzubrechen.«
    Vivianne hielt den Atem an.
    »Ich lenke Energie auf die Schilde um.« Jordan rekonfigurierte das System; seine Hand flog verwirrend schnell über den Berührungsbildschirm.
    Gray starrte auf seinen Monitor. »Das hat funktioniert, aber wir haben gerade das Energienetz überlastet.« Wieder ertönten die Sirenen. Ein Kontrollbord sprang auf, Funken traten zischend aus, eine Schottlampe explodierte und das Plastik zerplatzte.
    »Die Motoren laufen heiß«, sagte Sean.
    »Das ist nicht unser größtes Problem«, murmelte Jordan.
    Gab es denn noch größere Probleme als nicht funktionierende Maschinen? Größere Probleme als eine zusammenbrechende Außenhülle?
    »Was ist los?« Vivianne war sich sicher, dass sie nun alle sterben würden.
    »Wir befinden uns auf Kollisionskurs.« Jordan spähte auf das Sichtfenster.
    »Womit?«, fragte Vivianne.
    Vor ihnen kamen etliche Objekte geradewegs auf sie zu. Bei Hypergeschwindigkeit würden sie selbst dann ihre Hülle durchschlagen, wenn es sich nur um winzige Stäubchen handelte. Doch die Objekte dort vor ihnen waren weitaus größer als Staubpartikel. Auf das bloße Auge wirkten sie halb so groß wie die Draco .
    »Bring uns aus dem Hyperraum raus«, befahl Vivianne.
    »Das wird unsere Energiereserven auffressen«, warnte Sean.
    »Tun Sie es«, stimmte Jordan zu.
    Gray nahm die erforderlichen Änderungen vor. Jordan koordinierte die Daten. Und sie fielen aus dem Hyperraum heraus. Die Sterne glichen keinen Streifen mehr. Der Weltraum sah wieder genauso wie auch sonst üblich aus. Leider hatten sie nun abermals Energie und Schwerkraft verloren, und die Draco geriet ins Taumeln.
    Vivianne hätte sich gern an der Konsole festgehalten, verfehlte sie jedoch. Sie trieb auf halbem Wege zwischen Decke und Boden. Gray streckte die Hand aus und wollte sie herunterziehen.
    Jordan schüttelte den Kopf. »Lassen Sie sie. Da oben macht sie wenigstens keine Schwierigkeiten.«
    Vivianne wand sich zwar, aber es gelang ihr nicht, die Schottwand zu erreichen. »Ich bin doch nicht diejenige, die dieses Schiff gestartet hat und uns dadurch fast gesprengt hätte. Oder die es in den Hyperraum katapultiert hat.«
    »Nein, du hast uns bloß in das falsche Wurmloch geschossen«, sagte er gedehnt.
    »Du machst mir einen Vorwurf?« Ihre Wut erstickte sie beinahe. »Ich habe doch nicht einmal irgendetwas angefasst.«
    »Das stimmt«, gab er zu. »Aber als du gegen mich geprallt bist, ist meine Hand ausgerutscht, und wir sind vom Kurs abgekommen. Jetzt sind wir Tausende Lichtjahre von der Erde entfernt.«
    Tausende … Lichtjahre? Sie drehte sich mitten in der Luft um und spähte aus dem Sichtfenster, doch nichts sah mehr vertraut aus. Die Erde war verschwunden. Die Sonne ebenfalls. Mit trockenem Mund zwang sie die Worte heraus: »Wo sind wir denn?«
    »Verdammt, ich weiß es nicht.« Jordan projizierte einige bekannte Sternbilder, wie sie von der Erde aus sichtbar waren, auf die Konstellationen im Sichtfenster, aber nichts passte zusammen. »Ich hatte die Koordinaten von Pentar eingegeben.«
    »Pentar?« Wo hatte sie diesen Namen schon einmal gehört? Solange sie sich in der Luft herumdrehte, fiel ihr das

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