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Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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Handkommunikator: »Luftschleuse öffnen!«
    Von ihrer Position aus konnte Vivianne nicht zusehen, wie sie aufschwang, aber George hörte auf zu bellen und verschwand im Inneren.
    Noch ein paar Schritte. Schweiß perlte ihr von der Stirn und tropfte in die Augen. Sie sah, wie die Schiffe am Horizont zurückkehrten. Ihre Beine fühlten sich wie Blei an, und Jordan und Gray zerrten sie nun mit sich, denn sie konnte mit den langen Schritten der Männer nicht mehr mithalten.
    »Ich … halte euch auf«, keuchte sie. »Lauft ohne mich weiter.«
    »Wir lassen dich nicht zurück!«, rief Jordan. »Wenn du stirbst, sterben wir auch.«
    Seine Worte lösten eine besondere Dosis Adrenalin in ihr. Sie sagte sich, dass sie keine Luft brauchte. Wenn sie nicht genug Sauerstoff bekam, dann musste sie eben ohne ihn weiterlaufen.
    Die letzten Meter taumelte sie voran. Jordan hob sie in die Luft und trug sie; er rannte mit voller Geschwindigkeit ins Innere der Draco . Nachdem er sie abgesetzt hatte, hastete er sofort in den Maschinenraum.
    Sie schnappte nach Luft und schleppte sich auf die Brücke. Jordan musste den Ehrwürdigen Stab wieder anbringen, damit das Schiff Energie bekam. Vielleicht gelang es ihr in der Zwischenzeit, die feindlichen Schiffe von einem Angriff abzuhalten. »Sprechkanäle öffnen.«
    Im Sichtschirm beobachtete sie, wie sie immer näher kamen.
    »Sie können gut mit Worten umgehen«, sagte Tennison zu ihr. »Aber unsere Feinde haben ihre Waffen auf uns gerichtet.«
    Die Wut ließ ihre Stimme zu Stahl werden. »Dreht ab, oder wir blasen euch aus dem Himmel.«
    Tennison beugte sich über seinen Monitor. »Ich glaube … ja. Sie werden langsamer.«
    Es konnte doch nicht sein, dass ihre Drohung gewirkt hatte, oder doch?
    »Mach schon, Jordan.« Viviane lief auf und ab. »Wir brauchen Energie.«
    »Gerade kommt eine Botschaft herein«, teilte Tennison mit.
    »Legen Sie sie auf den Lautsprecher.«
    Eine kalte und überhebliche Stimme ertönte aus der knisternden Box. »Macht euch zum Sterben bereit.«
    Unwillkürlich erzitterte Vivianne.
    Jordan sagte durch die Sprechanlage zu dem feindlichen Kommandanten: »Fahr zur Hölle, Trendonis.«
    Kaltes Gelächter verspottete sie. »Die Erde wird bald untergehen. Du kannst uns nicht mehr aufhalten.«
    Jordan fluchte.
    Vivianne bedeutete Tennison, er solle die Verbindung abbrechen. Sie glaubte kaum, dass es der Sache diente, wenn sich die beiden Männer jetzt gegenseitig verfluchten. Trendonis’ Drohung, die die Erde betraf, nagte an ihr. Das kurze Gespräch der beiden wirkte seltsam vertraulich – und ihr Hass … persönlich.
    Sean blickte mit einem Stirnrunzeln auf den Sichtschirm. »Jedes Schiff hat vier Raketen abgeschossen.«
    Es gab keinen Ort, zu dem sie hätten fliehen können. Kein Versteck.
    »Energie wird hochgefahren«, teilte Tennison mit. »Aber die Antriebe werden erst heißgelaufen sein, wenn die Raketen schon …«
    »Wie viel Zeit bleibt uns noch?«, fragte Vivianne. Ihr Puls raste.
    »Drei Minuten.«
    »Können wir diese Raketen vorzeitig zum Explodieren bringen?«, fragte sie Gray, der sich vor den Datenmonitor gesetzt hatte.
    »Wir sprechen hier über eine außerirdische Technologie. Ich weiß nicht, wie sie funktioniert.«
    »Lenken Sie Energie darauf«, befahl Vivianne. »Radiowellen, elektromagnetische Energie, Laser, irgendetwas. Vielleicht haben wir Glück.«
    »Zwei Minuten.«
    Grays Hände huschten über die Konsole. »Nichts funktioniert.«
    »Wie viel Energie haben wir noch?«, fragte Jordan, als er auf die Brücke trat. Der Anblick seines kantigen Gesichts, seine Furchtlosigkeit und die Art, wie er das Kinn entschlossen vorstreckte, schenkten ihr Hoffnung.
    »Nicht genug Energie zum Abheben«, sagte Tennison mit ruhiger Stimme.
    Vivianne verspürte ein flaues Gefühl im Magen. Wenn die Draco jetzt zerstört wurde, dann verschwanden mit ihr gleich alle Hoffnungen der Erde auf einen Sieg über die Stämme.
    »Raketeneinschlag in einer Minute.«

14
    Das Leben wird nicht nach der Anzahl der Atemzüge bemessen, die wir machen, sondern nach der Anzahl der Augenblicke, die uns den Atem nehmen .
    George Carlin  
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte Vivianne.
    »Wir müssen uns etwas einfallen lassen«, murmelte Jordan. Seine Miene wirkte so hart wie ein Industriediamant.
    »Dreißig Sekunden bis zum Aufschlag.«
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken. »Du hast keinen Plan, oder?«
    »Ich bin dabei.« Jordan stellte auf der Kommandozentrale

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