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Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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etwas ein und zog den Hyperantriebsschirm hoch.
    Was wollte er nur mit den Hyperantrieb-Kontrollen, solange sie sich noch auf dem Boden befanden? Aus ihrer gegenwärtigen Position konnte die Draco keine risikofreien Hyperraummanöver machen. Auf den bekannten Planeten waren die Transporter tief in den Fels eingelassen und schossen die Schiffe in eine zuvor berechnete Richtung. Doch hier, wo das Raumschiff lediglich auf der Oberfläche geparkt war, würde der Hyperantrieb sie entweder unmittelbar nach oben oder nach unten schießen, geradewegs auf den Kern des Planeten zu.
    Jordan hatte eine Zwei-Sekunden-Zündung initiiert. Er wollte starten – ohne vorher einen Kurs berechnet zu haben. So konnten sie aber in einer Raumfalte enden oder im Herzen eines Sterns oder auch in einem schwarzen Loch.
    »Zehn Sekunden bis zum Raketeneinschlag.«
    Lyle rannte auf die Brücke; in seinen Augen loderte es vor Panik. »Wir werden sterben!«
    »Noch nicht.« Jordan schaltete den Hyperantrieb ein.
    Vivianne sog die Luft ein. Und hielt sie an, als die Streifen des Hyperraums im Sichtschirm erschienen und das ganz gewöhnliche Weltall ersetzten.
    Als sie wieder zur Unter-Lichtgeschwindigkeit zurückkehrten, atmete Vivianne endlich aus. Die Draco war noch intakt.
    »Irgendwelche Anzeichen von Trendonis und seinen Schiffen?« Beruhigend legte ihr Jordan die Hand auf die Schulter. Zweifellos spürte er ihr Zittern.
    »Er ist jetzt die geringste unserer Sorgen«, sagte Gray.
    Jordan massierte ihr die Schulter. »Dessen wäre ich mir nicht so sicher. Trendonis kann sogar einen Kometen an seiner Staubspur zurückverfolgen.«
    Sie sollte von ihm weichen, dachte sie, bevor es noch jemand bemerkte. Doch seine Finger fühlten sich so verdammt gut an, während er ihre verspannten Muskeln durchknetete.
    Lyles Stimme zitterte. »Sie kennen Trendonis?«
    »Ja«, spuckte Jordan aus.
    »Werden dieses Schiff sowie die Erde etwa angegriffen, nur weil dieser Mann Sie hasst?«, fragte Lyle; diesmal klang er nachdenklich.
    »So wichtig bin ich nicht, nein.« Jordan machte einen Schritt von Vivianne weg, drehte sich zu der Kommandokonsole um und beschäftigte sich mit dem Navigationssystem. »Kurs auf den Sturmplaneten«, befahl er, »unter Verwendung von Devids Koordinaten.«
    »Wissen wir eigentlich, wo wir uns befinden?«, flüsterte sie.
    Jordan grinste. »Wir haben es Devid zu verdanken, dass wir die stolzen Besitzer eines Satzes von galaktischen Sternenkarten sind. Und – bei ihnen handelt es sich um die besten, die ich je gesehen habe.«
    Sie ging näher an den Sichtschirm heran und blickte in den Weltraum. Dort draußen gab es nichts Faszinierendes zu sehen, doch sie brauchte ein wenig Abstand von Jordan. »Wie weit ist es bis zum Sturmplaneten?«
    »Wir sollten nicht zu einer fremden Welt und in einen verdammten Hurrikan fliegen, sondern Kurs auf die Erde nehmen und sie warnen«, sagte Lyle.
    »Die Erde ist doch bereits gewarnt«, rief ihm Jordan in Erinnerung.
    Sowohl Lucan als auch Marisa hatten Berichte über den Plan der Stämme zum Angriff auf die Erde übermittelt. Der Planet hatte sich also bereits so gut wie möglich darauf vorbereiten können.
    Als nun keiner mehr etwas sagte, stapfte Lyle von der Brücke.
    Gray blickte auf seinen Bildschirm, aus dem ein grünes Glimmen drang, das sowohl seine sorgenvolle Miene als auch das Silber in seinen Haaren deutlich hervorhob. »Wollen Sie die guten oder die schlechten Nachrichten hören?«
    »Sagen Sie sie uns einfach«, brummte Jordan, und seine Finger schlossen sich enger um die Konsole.
    »Der Hyperraumtrick hat dazu geführt, dass wir bereits den halben Weg zum Sturmplaneten zurückgelegt haben. Mit Unterlichtgeschwindigkeit sollten wir in acht Stunden auf ihm eintreffen.«
    Vivianne blieb angespannt. »Und die schlechte Nachricht?«
    »Das gesamte Wettersystem hat sich modifiziert. Wo es früher zehn Hurrikane gab, wüten jetzt fünfzehn.«
    Sie begriff seine Sorge nicht. Wenn sich die Hurrikane in kleinere Stürme aufspalteten, würde dies die Landung doch einfacher machen. »Warum beunruhigt Sie das?«
    »Die Stärke der einzelnen Stürme hat dabei keineswegs abgenommen.« Gray legte ein Bild des Planeten auf den Sichtschirm. Neben ihr keuchte Sean auf. Jeder Sturm hatte seinen eigenen Wirbel und sein eigenes Auge, und die größeren überzogen die Ozeane vollständig und störten auch die Sicht auf die gesamte Landmasse.
    Sean stieß einen Pfiff aus. »Ich errechne Windgeschwindigkeiten

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