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Der Kuss Im Kristall

Der Kuss Im Kristall

Titel: Der Kuss Im Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Ranstrom
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von Lord Kilgrew und dem Zorn, den McHugh gegen Kilgrew hegte, weil er sich weigerte, eine Truppe zusammenzustellen, um Maeve zu retten.“
    Fengrove! Himmel, was war da geschehen? „Das kann nicht Ihr Ernst sein.“
    „Doch, ich versichere es Ihnen.“ Sir Martin legte den Kopf schief und betrachtete sie aus zusammengekniffenen Augen. „Ich hoffe, Sie haben sich noch nicht einverstanden erklärt mit einer Verbindung zwischen Miss Dianthe und Douglas.“
    „Nein“, räumte sie ein. „Nein, aber …“
    „Ja, es ist eine traurige Angelegenheit, nicht wahr? Aber trotzdem ist es nicht erstaunlich, dass es zu so etwas gekommen ist, in Anbetracht von McHughs unbezähmbaren Leidenschaften.“
    Alethea spürte, wie sie errötete. Keine vernünftige Frau würde nach diesem Köder schnappen, aber wenn es sich um McHugh handelte, war sie nicht vernünftig. Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme kalt klang. „Nicht erstaunlich, Sir Martin? In welcher Hinsicht?“
    „McHughs unbeherrschbares Temperament in Kombination mit seiner unerschütterlichen Liebe zu Lady Maeve, das musste ihn irgendwann verrückt werden lassen. Es war nur eine Frage der Zeit.“
    Alethea nahm ihre Teetasse und nippte daran. „Männer haben schon häufiger geliebt, ohne deswegen gewalttätig zu werden, Sir Martin.“
    „Ihr Mitleid spricht für Sie, Miss Lovejoy. Ich würde Ihnen recht geben. McHugh und ich sind schon sehr lange befreundet, und es würde mich sehr treffen, wenn er etwas Unüberlegtes getan hat. Inzwischen wäre es natürlich klug, seine Gesellschaft nach Möglichkeit zu meiden.“
    „Sie glauben, er liebte Maeve so sehr, dass er für sie töten würde, selbst nach ihrem Tode noch?“, fragte sie.
    Sir Martin setzte eine gedankenverlorene Miene auf, als blickte er weit zurück in die Vergangenheit. „Als wir jünger waren, spielte er immer den Ritter in der schimmernden Rüstung. Maeve fand ihn hinreißend, genau wie wir alle. Doch er hörte nie auf, für hoffnungslose Fälle zu kämpfen, ob es um die Rechte eines Bauern ging oder um die eines Königs. McHugh wusste nie, wann Schluss war. Maeve wurde verbittert, weil er mehr Zeit mit seinen Rettungsversuchen verbrachte als mit ihr.“ Seine Stimme versagte, und er räusperte sich. „Und als er Zeit für sie hatte, nahm er sie sich, mit Leib und Seele.“
    Alethea betrachtete Sir Martins Gesicht, erschreckt von den Gefühlen, die sich dort widerspiegelten, und plötzlich fügte sich alles zu einem Bild zusammen.
    „Sie haben sie auch geliebt.“
    Sir Martin blinzelte, und schuldbewusst errötete er. „Alle haben sie geliebt. Und Hamish. So ein netter Junge. Klug und vielversprechend.“
    „Wie traurig“, meinte sie.
    „Ja“, stimmte Sir Martin zu. „Und jetzt treibt die Trauer McHugh zu einer anderen Form von Exzess.“
    „Welche Form?“, fragte Alethea, noch ganz in den Bann von Sir Martins Geschichte gezogen.
    „Rache.“
    Nein. McHugh mochte bis zu seinem Tod um Maeve trauern, aber er würde nicht anfangen, Menschen zu töten, gegen die er einen Groll hegte. Groll? Einige der Opfer hatte er nicht einmal gekannt.
    Etwas fiel ihr auf. Eine Kleinigkeit, direkt vor ihrer Nasenspitze. Ein Puzzleteil.
    „Aber wie sind wir darauf gekommen?“ Sir Martin schüttelte die dunkle Stimmung ab. „Ah ja, Miss Dianthe. Nun, es freut mich zu hören, dass Sie einer Verbindung noch nicht zugestimmt haben, jedenfalls jetzt noch nicht. Und hier haben wir gleich noch ein Beispiel, in welcher Beziehung ich Ihnen behilflich sein kann.“
    „Nein“, meinte Alethea, die ihren eigenen Gedanken nachhing und versuchte, das fehlende Verbindungsglied zwischen den Morden zu erkennen.
    „Nein? Ich kann Ihnen nicht behilflich sein?“
    „Nein, ich kann Sie nicht heiraten“, erklärte sie brüsk.
    Sir Martin stellte seine Tasse hin und erhob sich. Er strich seinen Rock glatt, als wollte er den Rest seines Stolzes sammeln, und sie bedauerte es, mit der Antwort so herausgeplatzt zu sein.
    „Nun ja.“ Er seufzte. „Ich hatte befürchtet, dass das der Fall sein würde, Miss Lovejoy, aber ich wollte Ihnen eine letzte Chance geben, zur Vernunft zu kommen.“
    Alethea dachte noch über diese Worte nach, als die Haustür hinter ihm ins Schloss fiel.
    Von der Themse her wehte ein kalter Wind die St. Martin’s Street herauf. Irgendwo in der Nähe rief der Nachtwächter die achte Stunde aus. Noch immer standen überall die Straßenhändler, und die Leute liefen geschäftig umher. Je weiter

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