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Der Kuss Im Kristall

Der Kuss Im Kristall

Titel: Der Kuss Im Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Ranstrom
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lavendelfarbenen Borten, das ihre schlanke Eleganz äußerst vorteilhaft zur Geltung brachte. „Wie geht es Ihnen heute Abend, Mrs. Forbush?“
    „Recht gut, danke. Ich sah Sie hier stehen und ich dachte, ich nutze die Gelegenheit, Sie für nächsten Freitag in meinen Salon einzuladen.“
    Eine Einladung zu Mrs. Forbushs begehrtem und exklusivem „Freitagssalon“ war ein unerwartetes Kompliment, aber … „Weihnachten?“
    „Während der Feiertage sind einige meiner Freunde allein in London. Ich dachte, wir könnten unsere eigene kleine Familie bilden. Wenn Sie nach der Kirche vorbeikommen, werden wir ein schönes Fest haben. Ihr Bruder ist ebenfalls willkommen.“
    „Douglas hat eine Einladung von der Familie seiner Verlobten angenommen“, erklärte Rob. Er hoffte, dass er bei Mrs. Forbush Gleichgesinnte treffen würde – eine Versammlung von Streunern, Waisen und Herumtreibern. Und Alethea Lovejoy. „Ich allerdings werde mit Vergnügen zusagen“, erwiderte er und bemerkte, wie Miss Lovejoy vor Seymour knickste.
    Mrs. Forbush folgte seinem Blick. „Sir Martin habe ich ebenfalls eingeladen. Glauben Sie, er ist an meiner Nichte interessiert?“
    „Dianthe?“
    „Miss Alethea“, sagte sie.
    Rob verspürte einen Anflug von Ärger. „Würde sein Interesse erwidert werden?“
    Mrs. Forbush lächelte. „Alethea ist ein Paradoxon, Lord Glenross. Sie ist außergewöhnlich intelligent, und sie kann äußerst erfahren wirken, doch sie ist noch sehr unschuldig. Zurzeit konzentriert sie sich auf Familienangelegenheiten und registriert das Interesse gar nicht, das ihr entgegengebracht wird. Ich bin mir auch nicht sicher, wie aufgeschlossen sie solchen Dingen gegenüber ist. Ich hoffe nur, sie bewegt sich nicht in die verkehrte Richtung.“
    „Verkehrt?“ Als er die Anspielung verstand, wandte er den Blick von der Tanzfläche ab und sah in Mrs. Forbushs dunkelbraune Augen. „Halten Sie Seymour für die falsche Wahl? Oder mich?“
    Wieder lächelte sie, ein rätselhafter Ausdruck, dem eine besondere Bedeutung innezuwohnen schien. „Du lieber Himmel! Ich würde niemals sagen, dass Sir Martin eine falsche Wahl wäre. Ich befürchte nur, vielleicht – vielleicht ist er nicht die richtige Wahl für Alethea.“
    Rob runzelte die Stirn. Mrs. Forbush wollte doch wohl keine Ehe stiften? „Was – wer – wäre dann richtig?“, fragte er.
    „Jemand, der stark genug wäre, um sie zu beschützen. Jemand, der den entsprechenden Charakter besitzt, um sie wertschätzen zu können. Jemand, dem die Fähigkeit zu tiefer, reiner Liebe innewohnt. Ein Ehrenmann.“
    „Dann können sie nicht mich meinen“, murmelte er mit einem Anflug von Enttäuschung. Dabei war es ja nicht gerade so, dass er heiraten wollte.
    Grace lachte. „Worin haben Sie sich disqualifiziert, Lord Glenross?“
    „So leid es mir tut, das zugeben zu müssen, aber ich vermute in allem.“ Und sollte ich in Bezug auf Ihre Nichte irgendwelche Absichten verfolgen, Mrs. Forbush, so sind sie definitiv nicht ehrenhaft.
    „Ich gestehe, ich habe Sie falsch eingeschätzt. Ich dachte, Ihr Interesse an meiner Nichte wäre nicht nur oberflächlich. Was also rechtfertigt dann Ihr Verhalten Alethea gegenüber, Mylord?“
    Er sah, wie Seymour Aletheas Hand nahm und sie auf seinen Arm legte. Der grüne Stoff spannte sich dabei über ihrer Taille, und die zarte Haut ihres Dekolletés harmonierte auf sehr reizvolle Weise mit den gestickten Rosen auf dem Mieder ihres Kleides. Oh, welch Himmelreich schützen diese Rosen? Er räusperte sich. „Kann man nicht einfach die Szene genießen?“
    „Selbstverständlich. Solange man sich nicht an dem verschlossenen Tor stört, das einen von der Szene trennt.“
    „Verschlossenes Tor?“
    „Diese eine Szene wird einem anderen gehören, und unerlaubte Eindringlinge werden erschossen.“
    Mrs. Forbushs Lächeln irritierte ihn. Wollte sie ihn warnen?
    „Aber das alles eilt nicht, Mylord.“ Mit einer gelangweilten Bewegung schlug sie ihren Fächer auf. „Ich gehe davon aus, Sie werden noch einige Stunden, vielleicht sogar ein oder zwei Tage Zeit haben, darüber nachzudenken.“
    Stunden? Stand Seymours Antrag so unmittelbar bevor? Wie seltsam, dass der Gedanke, Alethea könnte jemand anders gehören, ihm so viel Unbehagen bereitete.
    „Mm“, erwiderte er, als der Tanz endete, und Seymor Miss Lovejoy zu ihrer Tante zurückgeleitete. „Da bin ich aber froh, dass mir noch Stunden bleiben, über meine Zukunft zu

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