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Der Kuss Im Kristall

Der Kuss Im Kristall

Titel: Der Kuss Im Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Ranstrom
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werden es bald erfahren.“
    „Ich erzählte dir von Sir Martin, weil ich dich vor ihm warnen wollte. Weil ich denke, dass er nicht dein Freund ist. Er verleumdet dich.
    „Weil er dich heiraten will.“
    „Weil er sagt, du würdest Frauen ins Unglück stürzen. Zuvor hatte er bereits behauptet, dass du dazu nicht fähig – also, dass du nicht …“
    „Er wollte nicht mich verleumden, sondern dich beschützen. Ist das, wovor er dich gewarnt hat, nicht eingetroffen? Aber ich werde deine Worte nicht vergessen, Alethea. Die Namen werden alle auf der Liste bleiben, bis ich den Beweis der Unschuld eines jeden habe.“
    Ihr fiel die Liste mit den Klienten ihrer Tante ein. Keiner von McHughs Verdächtigen war darauf genannt. Sie griff in ihren Umhang, der über dem Stuhl hing, holte die Liste mit den Namen aus Mr. Evans’ Terminkalender hervor und reichte sie McHugh.
    „Was ist das?“, fragte er und faltete das Blatt auseinander.
    „Meine eigene Liste. Eine Liste mit den Verabredungen meiner Tante in den Wochen vor ihrem Tod.“
    „ Ihre Verabredungen?“
    „Ich dachte, es könnte nützlich sein. Ich dachte, vielleicht hat sie ihren Mörder gekannt. Dass er einer ihrer Klienten gewesen sein könnte.“
    „Ihre Verabredungen? War deine Tante Henrietta auch Wahrsagerin?“
    Mit einer Handbewegung wehrte Alethea seine Frage ab. „Doch da auch neben ihrer Leiche ein Rabe aufgefunden wurde, begreife ich jetzt, dass es einen Zusammenhang mit den Morden geben muss, in die du verwickelt bist. Und wie du siehst, gibt es keine Namen auf meiner Liste, die mit jenen auf deiner übereinstimmen.“
    Mit dem Zeigefinger tippte McHugh auf das Blatt und kniff die Augen zusammen. „Ich stimmte zu, dass der Tod deiner Tante mir zugeschrieben werden soll, aber trotzdem muss es eine Verbindung zwischen ihr und den anderen geben.“
    „Dich“, sagte Alethea. „Du machst sie verantwortlich für den Tod deiner Frau. Einige würden sagen, das sei ein ausreichendes Motiv. Deswegen habe auch ich dich verdächtigt. Und das wird auch die Polizei tun.“
    „Warum sollte ich deiner Tante die Schuld an Maeves Tod geben? Ich beschuldige Madame Zoe.“
    „Ja. Eben.“
    Bedrückendes Schweigen breitete sich aus, als er Aletheas Gesicht musterte, und Spannung lag in der Luft, als er die Teile des Puzzles zusammenzufügen begann. Dann erhob er sich so plötzlich, dass der Stuhl umkippte. Er hielt sich nicht damit auf, ihn wieder hinzustellen, sondern ging um den Tisch herum zu Alethea, zog sie aus dem Stuhl hoch und schaute ihr prüfend in die Augen – seelenvolle blaue Augen, die nun gerötet waren von Mangel an Schlaf und wegen der Tränen über seine Missetaten.
    „Willst du damit sagen, dass du nicht Madame Zoe bist?“
    Fest erwiderte sie seinen Blick. „Madame Zoe ist die Wahrsagerin. Ich bin es gewesen, und auch meine Tante.“
    „Wer von euch beiden hat Maeve die Zukunft vorhergesagt?“
    „Spielt das eine Rolle, McHugh?“
    Das sollte es nicht. Sie hatten sich beide das Geld des ton erschwindelt. Beide hatten unschuldige Menschen betrogen, die nach Antworten suchten. Er wusste, es sollte keine Rolle spielen. Aber das tat es. „Ja“, gab er zu und umfasste hart ihre Schultern. „Es spielt eine Rolle.“
    „Tante Henrietta“, sagte sie schlicht und ohne weitere Erklärungen.
    Erleichterung mischte sich in das Gefühl, belogen worden zu sein. „Ich verstehe.“ Er lockerte seinen Griff, und Alethea trat zurück.
    „Wenn also jemand Tante Henrietta ermordet hat und dir die Schuld daran geben will, dann muss es Maeves wegen geschehen sein. Das ist die einzige Verbindung zwischen uns.“
    Aletheas Theorie klang vernünftig und schien die Ermittlungen in eine neue Richtung zu lenken. Wenn er eine Verbindung zwischen den Opfern und Maeve herstellen konnte, was dann? Seine Frau war tot, und er war noch immer derjenige, der am ehesten verdächtigt werden konnte. Dann durchzuckte ihn ein neuer, beängstigender Gedanke.
    Mit einem Finger hob er Aletheas Kinn hoch. „Du hast dich als Madame Zoe ausgegeben, um als Köder zu fungieren, nicht wahr, Alethea? Du glaubtest, ihn fangen zu können, wenn du ihn hierher zurücklockst.“
    Sie zuckte die Achseln und senkte die Lider. „Ich wollte Tante Henriettas Tod nicht den Behörden melden. Ihre Identität durfte nicht bekannt werden. Das hätte Dianthes Chance auf eine vorteilhafte Heirat zunichte gemacht, und Bennett hätte Eton verlassen müssen. Aber keinesfalls wollte ich, dass der

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