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Der Kuss Im Kristall

Der Kuss Im Kristall

Titel: Der Kuss Im Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Ranstrom
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blickte ihn an. In ihren Augen funkelte der Widerspruchsgeist. „Dem kann ich nicht zustimmen. Ich habe mich mit diesen Ermittlungen beschäftigt, lange bevor ich dir begegnete. Ich werde es nicht aufgeben, nur wegen deines altmodischen Sinns für Schicklichkeit.“
    „Alethea …“
    Sie hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Spar dir den Atem. In diesem Punkt werde ich nicht nachgeben.“
    „Ich will nicht verantwortlich sein, wenn …“
    „Du bist nicht verantwortlich. Ich treffe meine Entscheidungen allein, McHugh. Ich werde allein scheitern oder erfolgreich sein. Du hast damit nichts zu tun.“
    Doch das hatte er. Er würde verdammt noch mal dafür sorgen, dass ihr nichts geschah, was auch immer dafür zu tun wäre. Er würde ihr folgen, sie einschließen oder mit sich nehmen, wenn es nötig wäre. „Gib mir einen Schlüssel zu dieser Wohnung, Alethea. Ich möchte Zutritt haben, und ich möchte dich hier treffen, ab morgen jeden Abend. Wenn du nicht erscheinst, werde ich dich finden, egal, wo du bist.“ Als sie verstimmt wirkte, wiederholte er: „Einen Schlüssel, Alethea. Oder ich fessle dich und sperre dich hier ein.“
    Sie trat zu einem Haken neben der Kammertür und griff nach dem Schlüssel, der daran hing. Sie warf ihn Rob zu, als wollte sie ihm nicht zu nahe kommen, damit er seine Drohung nicht wahr machen konnte.
    „Jetzt hol deinen Umhang, und ich begleite dich nach Hause.“
    „Nein. Wenn Dianthe sieht …“
    „Zum Teufel mit Dianthe. Ich werde dich nicht allein nach Hause gehen lassen, solange ein Mörder frei herumläuft.“

16. KAPITEL
    Der matte Schein einer Kerze im Fenster von Madame Zoes Salon sagte Alethea, dass McHugh vor ihr dort eingetroffen war – sein erster Schritt, dafür zu sorgen, dass sie sich nie allein im Salon aufhielt. Wie konnte dieser Mann so herrisch und so liebenswert zugleich sein?
    Sie zog ihren weiten schwarzen Umhang fester um sich, als sie die öffentliche Treppe hinaufstieg, um den Eingang durch das La Meilleure Robe zu vermeiden. Sie wollte McHugh lieber nicht daran erinnern, wie sie ihn getäuscht hatte, indem sie über die Geheimtreppe kam. Auf keinen Fall wollte sie ihn wieder entzürnen.
    Ihre Verabredung würde nicht lange dauern, da Alethea über ihre Ermittlungen bezüglich der Namen auf der Liste nichts Neues zu berichten hatte. Zumindest war Mr. Renquist bei ihrem Treffen vorhin nicht entmutigt gewesen. Er war sicher, dass der Mörder sich früher oder später verraten würde. Alethea betete, dass er das nicht durch einen weiteren Mord tun würde.
    Sie klaubte den Schlüssel aus ihrem wollenen Muff und öffnete die Tür zu der Wohnung. McHugh wanderte vor dem Kamin auf und ab. Als er sich beim Geräusch der Tür umwandte, zeigte sich Erleichterung auf seinem Gesicht.
    „Wo bist du gewesen?“
    Sie warf einen Blick auf die alte Kaminuhr. Sie hatte sich kaum zehn Minuten verspätet. „Ich bin wohl zu spät aufgebrochen.“
    „Gütiger Himmel! Sag nicht, dass du zu Fuß gegangen bist.“
    Sie schob die Kapuze ihres Umhangs zurück und legte die Handschuhe auf den kleinen Tisch. „Na gut. Du musst dich verhört haben.“
    „Verdammt! Muss ich jemanden engagieren, der dir folgt, jedes Mal, wenn du das Haus verlässt?“
    Ihr Ärger über seinen Ton wurde besänftigt durch den besorgten Klang seiner Stimme. „Wenn du das tust, McHugh, wie soll ich das dann Tante Grace oder Dianthe erklären?“ Als er schwieg, seufzte sie. „Na schön. Nach Einbruch der Dunkelheit werde ich von nun an die Kutsche nehmen. Aber deine Besorgnis wird mich einiges kosten.“
    „Dann bleib zu Hause“, meinte er. „Dort bist du ohnehin sicherer.“
    „Vor dem Mörder? Glaubst du wirklich, dass er wieder auftauchen wird?“
    „Er will deinen Tod, Alethea, genauso wie er mich dafür hängen sehen will.“ Er ergriff ihren Muff und reichte ihn ihr. „Komm jetzt. Wir sind spät dran.“
    Glaubte er, durch seine förmliche Art fiele es ihm leichter, die Distanz zu wahren? „Spät dran? Wohin gehen wir denn?“
    „Du willst dich an den Ermittlungen beteiligen, und Gott weiß, du hast bewiesen, dass ich dich nicht allein lassen kann. Du bist angemessen gekleidet. Wenn du die Kapuze aufhast, kann dich niemand erkennen. Halte dein Gesicht versteckt.“
    Sie bemerkte, dass auch er unauffällig gekleidet war, in dunklen Farben und einem dezenten Rock. Ein flüchtiger Betrachter würde nicht ausmachen können, ob sie dick oder dünn waren, alt oder jung,

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