Der Kuss
er mehr davon bekommen, wenn er nur eifrig genug saugte, wollte Michael den Schwanz seines Freundes gar nicht mehr frei geben.
„Wahnsinn!“, japste Lukas, als er wieder Konturen wahrnehmen konnte, und zog seinen Liebsten zu sich hoch. „Scheiße, war
das
geil!“, raunte er Michael ins Ohr und ließ kurz seine glitschige Zunge hinein gleiten.
„Mhm …“, gab Michael in einem seltsam jammernden Tonfall von sich. Er war so erregt, dass es fast weh tat und wusste nicht, ob er Lukas schonend darauf aufmerksam mache sollte oder einfach selbst Hand anlegen.
„Was hast du denn?“ Lukas war sofort alarmiert, schob einen Finger unter Michels Kinn und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen.
„Ich weiß nicht, gng … wie ich sagen soll … uffa“, ächzte Michael schweißgebadet. Lukas richtete sich auf, streichelte besorgt über Michaels Wangen.
„Ist dir schlecht? Du hättest nicht zu schlucken brauchen, wenn dir das nicht gefällt …, ach, Liebster!“ Wow. Liebster. Lukas hatte
Liebster
gesagt. Das klang so … so … Michael war nicht nur schmerzhaft geil, sondern auch ernsthaft emotional bewegt. Wie sollte er
darauf
jetzt mit so etwas Banalem kommen, wie einem behandlungsbedürftigen Schwanz?
„Soll ich dir einen Eimer holen?“, fragte Lukas fürsorglich und strich dabei über Michaels Oberarm, was nicht gerade förderlich war. Michaels gesamter Körper war eine einzige erogene Zone, inklusive ein paar Kubikmeter Luft drum herum.
„Nein!“, kreischte Michael fast, „Nicht weggehen!“, schlang seine Arme um Lukas, presste seine Wange an die seines
Liebsten
und flüsterte ihm ins Ohr:
„So viel wird es vermutlich nicht werden, aber … Lukas … könntest du … ähm … ich leide … da
unten!“
„
Oh, Scheiße!“,
entfuhr es Lukas, „Aber klar doch!“
Eigentlich hätte es schon gereicht wenn er nur Hand angelegt hätte, aber im nächsten Moment hatte Michael Lukas' knackige Kehrseite vor dem Gesicht und sein Schwanz wurde feucht, warm und fest umschlossen. Michael glotzte auf die sanft behaarten, muskulösen Arschbacken, wagte einen erregenden Blick in die Ritze, und weil sich Lukas in seinen Bemühungen gar so hinein steigerte, konnte er sogar … also, er konnte verstörend
viel
sehen.
„Himmel!“, stöhnte Michael, selbst nicht wissend ob aufgrund der höchst erregenden Behandlung, die sein Schwanz erfuhr, oder die Wahnsinns Aussicht, die er auf den Arsch seines Freundes hatte. Okay, bisher hatte er sich nicht vorstellen können, dass ihm – nun ja –
das
aus dieser
Perspektive
gefallen könnte, aber nun passierte es einfach mit ihm, er hob den Kopf und flugs leckte er die verbotene Zone. Es war wohl zu erwarten gewesen, dass Lukas quietschend hoch sprang, einen halben Salto über das Sofa machte und dabei ein:
„Woaohh … Scheiße Michael!“, von sich stieß. Kein
Liebster.
Die Ironie des Schicksals wollte es, dass Michael just in diesem Moment abspritzte, also für die Nöte seines Freundes zunächst gar keinen Kopf hatte. Darüber, was er in seiner erotischen Raserei und der unglaublichen Verlockung getan hatte, würde er später nachdenken können. Aktuell zuckte er noch etwas und schwamm in den Nachwehen des Orgasmus' dahin, während Lukas vor dem Sofa auf dem Boden kauerte und versuchte, die Gefühle einzuordnen, die ihn soeben durchzuckt hatten.
Völlig
unangenehm war diese kurze Berührung ja nicht unbedingt gewesen.
***
„Ich war zwölf, als meine Eltern uns darüber unterrichten, dass sie sich scheiden lassen wollten. '
Ihr könnt nichts dafür, ihr werdet darunter nicht leiden, wir sind ja zivilisierte Leute',
behaupteten sie. Mein Vater Apotheker, meine Mutter Grafikerin, man hätte annehmen können, dass sie das auch so auf die Reihe bekommen würden“, schilderte Lukas.
Sie lehnten eng umschlungen auf dem Sofa und sahen dabei in den demolierten Fernseher. Auch ohne, dass Ronny dafür etwas hatte brechen müssen, hatten sie ihre Arme und Beine verknotet, streichelten dabei gedankenverloren über die Haut des anderen.
„Am Anfang hielten sie sich noch wirklich daran, aber dann bemerkten sie, dass es so etwas wie Unterhalt und Sorgerecht gab, dass die Dinge sich nicht automatisch
verdoppelten
, wenn einer
'Scheidung'
rief, sondern man
Entscheidungen
treffen musste. Ronny war schon zu alt dazu, er ist vier Jahre älter als ich, aber ich wurde zu so etwas wie einer Superwaffe, mit der man den
Gegner
im Scheidungskrieg fertig machen konnte. Was das betrifft
Weitere Kostenlose Bücher