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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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aber danach … ich weiß nicht.«
    »Könnte der Verfolger auch in den Tunnel gegangen sein?«
    »Ich weiß nicht, vielleicht. Ich hatte den Tunnel nicht die ganze Zeit im Blick. Als das Telefon nicht funktioniert hat, bin ich die Böschung rauf, um besseren Empfang zu haben. Da konnte ich dich dann erreichen, aber jetzt hat das Handy wieder kein Netz.«
    Bengtsson sah unglücklich aus.
    Holtz zögerte, als erwäge er verschiedene Möglichkeiten.
    »Ich gehe rein«, sagte er dann.
    »Soll ich mitkommen?«
    Holtz zögerte erneut.
    »Es ist besser, du holst Verstärkung. Geh zum Auto und versuche noch mal, die Einsatzzentrale zu erreichen. Oder noch besser Knut Sahlén. Hast du eigentlich kein Funkgerät?«, fragte Holtz, als käme ihm dieser Gedanke erst jetzt.
    Bengtsson sah noch unglücklicher aus, falls das überhaupt möglich war.
    »Nein … das ist im Auto.«
    Holtz wollte schon etwas erwidern, besann sich aber dann eines Besseren. Er schüttelte nur den Kopf und lief im Dauerlauf in den Tunnel.
    »Was soll ich Sahlén sagen?«, rief Bengtsson hinter ihm her.
    »Dass wir möglicherweise Ann-Sofie gefunden haben. Er weiß dann schon Bescheid«, antwortete Holtz über die Schulter und verschwand im Tunnel.
    Der Rucksack scheuerte auf dem Rücken und schlug ab und zu an die Felswand. Akazia lief langsamer und fasste einen dunklen Schatten an der Wand in etwa fünfzig Meter Entfernung ins Auge.
    Der Schatten war ein kleiner Schacht, eine Einbuchtung, die in den Fels gehauen worden war, wahrscheinlich um ir gendwelche Wartungsarbeiten ausführen zu können. Er drückte sich hinein. Der Schweiß brannte ihm in den Augen, und er wischte die salzigen Tropfen mit dem Handrücken weg. Ab und zu donnerten Fahrzeuge vorbei. Das Geräusch nahm zu, wenn sie sich näherten, und verschwand, wenn das Auto oder der Sattelschlepper an ihm vorbeirollte. Alle fuhren etwa gleich schnell.
    Akazia lehnte den Kopf gegen den warmen Granit der Felswand und blickte nach oben. Die riesigen, weißen Platten der abgehängten Decke schwebten über ihm. Obwohl Auspuffgase und Staub eine dünne Schmutzschicht darauf hinterlassen hatten, reflektierten sie das Licht und erzeugten die Illusion sicheren Tageslichts. Akazia wusste jedoch, dass sie sich weit unter der Erdoberfläche befanden. Das Dröhnen der Gebläse an der Decke war einschläfernd, und ein paar Sekunden lang hatte er das Gefühl, im Stehen einzunicken. Seine Schultermuskeln waren angespannt. Langsam beugte er den Kopf nach vorne. Dann zur Seite, nach links und nach rechts. Die Spannung ließ nach, und seine Kraft kehrte zurück. Seine Gedanken wurden klarer. Akazia schob sich aus dem kleinen Schacht auf die Betonmauer.
    Er schwankte etwas, als ein Sattelschlepper auf ihn zudröhnte, fand dann aber sein Gleichgewicht wieder. Mit kleinen, vorsichtigen Schritten ging er weiter in den Tunnel hinein. In weiter Ferne ahnte er den blauen Lichtschein, der sein Ziel war.
    Ann-Sofie Jensen regte sich nicht und atmete kaum. Das Objekt – es war ihr lieber, ihn so zu nennen – war unbegreiflicherweise verschwunden, obwohl das eigentlich unmöglich war. Sie war ein gutes Stück hinter ihm geblieben, aber nah genug bei ihm, um jede seiner Bewegungen im Auge zu behalten.
    Sie folgte ihm nun schon seit Tagen. Abwartend. In dieser Nacht hatte sich etwas verändert. Sie konnte es nicht genau benennen, es nicht rational erklären, aber sie wusste einfach, dass es in dieser Nacht geschehen würde. Sie wusste, dass sich das Objekt allein auf den Weg machen würde. Ihre Stunde war gekommen, der Moment, die Aufgabe zu erledigen.
    Nachdem sie ihn eine Weile beschattet hatte, merkte sie, dass etwas nicht stimmte. Da war noch jemand. Sie entdeckte den Wagen des anderen fast sofort und unterdrückte den Impuls, sich zurückzuziehen, das Objekt laufen zu lassen. Etwas trieb sie an, das Gefühl, dass ihre Stunden gezählt waren. Sie musste die Arbeit beenden. Der Mann, der Akazia so dilettantisch verfolgte, hatte sie nicht entdeckt. Sie war sich da fast sicher. An der Tunneleinfahrt, ein Stück von der Stelle entfernt, an der sie ihren Wagen abgestellt hatte, hatte sie ihn mühelos abgeschüttelt. Geschmeidig war sie auf die Betonmauer gesprungen, wie es das Objekt ebenfalls getan hatte, und war wie er von der Dunkelheit verschluckt worden.
    Eine plötzliche Bewegung. Sie spürte sie mehr, als dass sie sie gesehen hätte. Das war er, er bewegte sich wieder vorwärts. Auch sie setzte sich in Bewegung.
    Die

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