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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Display hatte ihm nichts gesagt.
    »Bengtsson von der Fahndung.«
    »Fahndung? Und was willst du von mir?«
    »Ich habe versucht, die anderen zu erreichen, aber da war niemand«, erwiderte Bengtsson.
    Holtz verstand überhaupt nichts.
    »Bitte ganz langsam, damit ich mitkomme«, sagte er.
    »Ich lasse einen Burschen überwachen, der Akazia heißt, einen dieser Schmierer. Wir beobachten ihn schon seit einigen Tagen – oder Nächten, um genau zu sein. Jedenfalls hat er sich heute Nacht auf seine gewöhnliche Runde begeben, und ich bin wie immer hinterher«, sagte Bengtsson.
    »Ich kapiere immer noch nichts …« Holtz sah auf die Uhr, die schwach in der Dunkelheit leuchtete. Es war vier Uhr.
    »Gerade als ich ihm folgen wollte, tauchte eine dunkel gekleidete Gestalt zwischen mir und Akazia auf.«
    »Eine Gestalt?«
    »Es sieht aus, als würde noch jemand das Objekt überwachen. Ich dachte, einer von unseren Leuten, Planungsfehler also. Aber es gibt niemanden, der mir das bestätigen könnte, deswegen rufe ich bei dir an«, sagte Bengtsson.
    Langsam begriff Holtz, was er hörte. Er schüttelte den Kopf, um Ordnung in seine Gedanken zu bringen.
    »Wo bist du jetzt?«
    »Kennst du diesen neuen Autobahntunnel, der am südlichen Brückenende beginnt?«
    »Ja …« Holtz war sich nicht ganz sicher, was Bengtsson meinte.
    »Ich stehe an der Zufahrt. Akazia ist in den Tunnel gerannt.«
    »Und der andere?«
    »Weiß nicht, habe ihn aus den Augen verloren.«
    Wenn es denn ein Er ist, dachte Holtz.
    »Bleib, wo du bist, und versuch’s weiter bei Knut Sahlén, Adrian Stolt oder wem auch immer. Verständige den Diensthabenden, bitte ihn, ein paar Streifenwagen zu schicken und das Einsatzkommando zu alarmieren. Sie sollen sich aber diskret verhalten. Rühr dich nicht von der Stelle. Ich bin gleich bei dir«, sagte Holtz und beendete das Gespräch.
    Er schwang die Beine über die Bettkante, nahm seine Kleider, die zusammengefaltet auf einem Stuhl lagen, zog sich an und eilte zu seinem Wagen hinaus.
    Der Lastzug näherte sich mit hoher Geschwindigkeit, bremste jedoch auf Höhe des Schildes, das die automatische Geschwindigkeitsüberwachung ankündigte. Der Anhänger schwenkte leicht aus, fand dann aber schnell wieder in die Spur zurück, und die Rücklichter verschwanden im Tunnel.
    Akazia stand mit an die Felswand gedrücktem Rücken da. Es roch nach Benzin und Asphalt, aber ein schwacher Luftzug sorgte dafür, dass die Luft trotzdem sauber wirkte. Die Scheinwerfer, die die Felswand und das weiße Dach beleuchteten, schienen einen weichen Lichtrahmen zu bilden. Aber unten an der Fahrbahn über einer etwa einen Meter hohen hellen Betonmauer zuhinterst an der Wand fand sich ein Streifen Dunkelheit. Akazia war in den letzten Tagen mehrmals mit einem geliehenen Auto durch den Tunnel gefahren. Vielleicht war es auch gestohlen gewesen. Er wusste es nicht, aber Jimjim hatte gesagt, er könne es haben, so oft er wolle. Darüber, dass Akazia keinen Führerschein hatte, hatte sich niemand Gedanken gemacht.
    Der Plan war einfach. Zwei Kilometer in den Tunnel hinein lag ein großer, beleuchteter blauer Mosaikbogen, der als Schmuck gedacht war, aber auch als Wegweiser dienen sollte. Akazia wusste, dass die Zeit knapp war, wenn er den Bogen erst einmal erreicht hatte. Wenn die Verkehrsüberwachung so auf Zack war, wie immer behauptet wurde, dann war in wenigen Minuten ein Streifenwagen da. Akazia rechnete jedoch damit, dass der Anblick eines Menschen an dem Bogen erst einmal Verwirrung und Ratlosigkeit auslösen würde. Er wusste genau, wie er entkommen konnte. Alle fünfzig Meter gab es einen Notausgang in den Tunnel der Gegenfahrbahn. Er kontrollierte, ob sein Rucksack richtig saß, zog die Schnürsenkel noch einmal an und klappte den dunklen Kragen so weit hoch, dass er sein halbes Gesicht verdeckte. Die schwarze Baseballkappe, die er mit dem Schirm nach hinten getragen hatte, drehte er herum, damit auch die obere Hälfte seines Gesichts nicht zu sehen sein würde. Er kletterte auf eine alte Holzkiste, die auf der Erde lag, und sprang geschmeidig auf die schmale Krone der Betonmauer. Mit gleichmäßigen, raschen Schritten lief er dicht an der Wand entlang und im Schutz der Dunkelheit in den Tunnel hinein.
    Unter jedem Auge zog sie mit der fettigen Tarnfarbe einen dicken schwarzen Strich. Sie nahm mit der Rechten die Glock aus der versteckten Innentasche ihrer Jacke und wog sie in der Hand. Mit routiniertem Blick kontrollierte sie, dass alles

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