Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister
Daneben stand in grünen Buchstaben: »Schütze, Profi, eiskalt, hat ein Motiv, furchtlos«, sowie mit einem Fragezeichen dahinter »waghalsig«.
Unter dem Wort »Spuren« war nichts eingetragen.
Wer bist du, und warum hinterlässt du keine Spuren?, dachte Holtz, überlegte es sich dann jedoch anders. Alle hinterließen Spuren, man musste sie nur finden. Die Kugel, die Waffe sowie die DNA des Mörders mussten irgendwo zu finden sein.
Pia Levin und er hatten sich die Filme der Überwachungskamera noch mehrmals angesehen, ohne dass ihnen etwas Neues aufgefallen wäre. Der Platz, an dem der Schütze vermutlich gestanden hatte, war ohne Ergebnis genauestens abgesucht worden. Auch bei der Straßenreinigung hatte sich nichts ergeben. Das Kehrgut lag unter Unmengen Sand begraben. Dort brauchte man gar nicht erst zu suchen. Im Becken war auch nichts gefunden worden, weder in den Grobfiltern noch im Sandfilter, den sie schließlich mit einem Schneidbrenner geöffnet hatten. Holtz und Levin hatten feststellen müssen, dass die Analyse des Tatortes nichts ergeben hatte, außer vielleicht, wo der Schütze gestanden hatte, aber nicht einmal das ließ sich belegen.
Beim Tunnel werden wir dir auf die Spur kommen, dachte er.
Morgen würde dieser Mord wahrscheinlich die Schlagzeilen beherrschen, obwohl die Leitungsgruppe in den anderthalb Tagen seit dem Auffinden von Peter Konstantinos Leiche alles unternommen hatte, damit nichts durchsickerte.
Der Staatsanwalt Mauritz Höög war so weit gegangen, allen an der Ermittlung Beteiligten zu verbieten, den Tunnelmord Außenstehenden gegenüber überhaupt nur zu erwähnen, selbst Kollegen und am allerwenigsten dem Pressesprecher gegenüber.
Es würde mich wundern, wenn sich nicht trotzdem schon alles herumgesprochen hätte, dachte Holtz. Wahrschein lich besitzen die Abendzeitungen bereits Fotos des ermordeten Griechen und haben sich schon mit seinen Nachbarn, ehe maligen Schulkameraden und Freundinnen unterhalten. Schlimmstenfalls stellen sie bereits Mutmaßungen darüber an, dass die beiden Morde zusammenhängen könnten. Er wählte eine Nummer auf seinem Handy.
»Hallo. Ich habe gesehen, dass du das bist«, sagte Pia Levin.
»Wir fahren morgen früh noch mal zum Tunnel. Nur du und ich, okay?«
»Klar. Sollen wir uns dort treffen oder im Büro?«
»Dort. Ich bringe alles Nötige mit, außer den Fotoapparaten. Um die musst du dich kümmern.«
»Dann sehen wir uns da.«
Er legte auf, ging ins Wohnzimmer und stellte sich vor den entlaubten Baum.
Wenn man nur langsam, methodisch und vorsichtig genug vorgeht, kann man jedes Ergebnis erzielen, dachte er und schaltete das Licht aus.
Die Wärme weckte ihn. Er schwitzte unter der Decke und warf sie aus dem Bett auf den Boden. Gedanken und Träume vermischten sich. Er befand sich fast an der Oberfläche des Bewusstseins, aber noch nicht ganz. Er versuchte, den Traum festzuhalten, der etwas seltsam, aber trotzdem angenehm war. Dieses Mal handelte es sich nicht um einen Alptraum. Frauenkörper, vielleicht nur einer, eine dunkle, haarige Scheide mit einer rosigen Spalte schien ihm zu entgleiten. Der Geruch, der Geschmack, der Hunger.
Seine Hand bewegte sich langsam über den Bauch nach unten. Er verspürte ein angenehmes Kribbeln. Seine Finger strichen über die harte Erektion. Er nahm sein Glied in die Hand und spürte, wie es pulsierte. Bei der Berührung wurde es noch härter. Langsam ließ er seine Hand nach unten gleiten und zog die Vorhaut zurück. Genauso langsam bewegte er die Hand wieder nach oben. Wärme breitete sich in ihm aus. Sein Herz schlug schneller. Er schloss fest die Augen und ließ seine Hand einige Male rauf- und runtergleiten. Er atmete schneller. Die Bilder tauchten immer wieder vor seinem inneren Auge auf. Er stieß seine Zunge in die hellrosa Spalte. Der Geschmack, der Duft.
Er bewegte die Hand immer schneller und kräftiger. Dann spürte er im Rücken den vertrauten Schauer.
Er steigerte das Tempo.
Spreizte die Zehen.
Sein Bauch wurde nass.
Der Genuss verschwand so schnell, wie das Sperma kalt und klebrig wurde. Er atmete langsam, und der Samen lief seitlich auf das Laken. Kalt und nass.
Ulf Holtz schämte sich, zog die Decke vom Boden hoch und schob sie zwischen sich und den nassen Fleck.
Dann drehte er sich auf die Seite und schlief ein.
B lut und Gehirnsubstanz waren fächerförmig an der Felswand hochgespritzt.
Der Hang war eigentlich nicht sonderlich steil, aber Pia Levin und Ulf Holtz hielten
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