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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Holtz, als sie auf ihn zukam.
    »Gelegen. Ich würde einmal davon ausgehen, dass der Schütze auf der Erde gelegen hat«, sagte Levin.
    »Hm … vielleicht.«
    Holtz ging auf und ab und sah sich um. Dann fiel sein Blick auf eine kleine Bodenerhebung neben einer kräftigen Kiefer.
    Er blieb einen Meter vor der Erhebung stehen, betrachtete sie lange und sah dann zum Tunnel hoch.
    »Du … hier. Hier könnte er gelegen haben. Hast du Absperrband dabei?«, fragte er eifrig.
    Levin suchte eine Rolle des blau-weiß gestreiften Bands aus ihrem Rucksack hervor und warf sie Holtz zu. Dann ging sie zu dem Minibus und öffnete die beiden Hecktüren. Dahinter herrschte vorbildliche Ordnung. Fächer, Kästen, Schachteln und Wandregale mit Ausrüstung. Die Kriminaltechniker konnten sich an den jeweiligen Tatort begeben, ohne einen Gedanken an ihr Equipment verschwenden zu müssen. Tiefer im Inneren des Wagens stand ein kleines Tischchen mit einem Computer. Das sparte viel Zeit, und vor allen Dingen wurde auf diese Weise nichts Wichtiges vergessen.
    Sie zog eine kleine Dusche hervor, die zu einem Fünfliterkanister führte, und spritzte damit die Schuhe ab, die beim Klettern am Hang schmutzig geworden waren. Aus einem Plastikkasten mit Deckel nahm sie einen Stapel dünner Bretter und gab ihn Holtz. Dieser legte damit einen Weg zu der Bodenerhebung aus. Levin zog das Zelt aus einem Plastikrohr, das auf dem Dach des Minibusses befestigt war, und baute es über der Bodenerhebung auf.
    Eine Stunde später war der mögliche Tatort gesichert und gefilmt.
    »Lass uns anfangen«, sagte Holtz und steckte an der Stelle, von der er vermutete, dass der Schütze dort gelegen hatte, einen Stab in die Erde. An dem Stock war eine Schnur befestigt, die alle zwanzig Zentimeter einen Knoten aufwies. Langsam ging er mit zur Erde gerichtetem Blick im Kreis. Bei jeder Runde wanderte er einen Knoten weiter nach außen. Er drehte Zweige um, hob Grashalme an und schob Pflanzen zur Seite. Pia Levin stand dabei, ohne etwas zu sagen. Sie wusste, dass Holtz Stille benötigte, wenn er den Boden absuchte. Auf der Oberseite von Zweigen und Grashalmen war oft nichts zu sehen, aber Schäden an den Unterseiten gaben Aufschluss darüber, wo jemand gelegen hatte. Holtz verglich das Spurenlesen immer mit einem plötzlichen Licht in einem dunklen Zimmer. Erst sah man nichts, dann leuchteten die Spuren auf einmal auf.
    Ihr war bewusst, dass die Spurensuche nicht ganz so simpel war, sie wusste aber auch, dass niemand diese Kunst so gut beherrschte wie Holtz.
    Pia Levin verspürte eine plötzliche Stimmungsveränderung.
    Sie betrachtete den mittlerweile zehn Meter von ihr entfernt kauernden Ulf Holtz.
    »Kannst du mir eine Pinzette und ein Glas mit Schraubverschluss geben«, sagte er, ohne den Blick vom Boden zu heben.
    Sie reichte ihm die gewünschten Dinge, und er nahm sie in Empfang, immer noch ohne seinen Blick zu heben.
    Er stach die Pinzette ins Gras.
    »Genau, was ich gesucht habe«, sagte er.
    Mit der Pinzette hielt er ein verbogenes, dunkles Stück Plastik, das nicht größer war als ein Fingernagel, in die Höhe.
    »Das erklärt so einiges«, meinte Holtz mit einer Erleichterung, die fast mit Händen zu greifen war.
    Das andere Plastikfragment lag, wo Holtz es vermutete: in gleichem Abstand auf der anderen Seite der kleinen Erhebung.

Graffitikünstler ermordet
    Jetzt waren sogar die großen Tageszeitungen aufgewacht. Die Schlagzeilen unterschieden sich, aber das Thema war dasselbe. Der bekannte Graffitikünstler Greco war brutal ermordet worden, als er den öffentlichen Raum schmücken wollte. Dass mit Ausnahme einiger anderer Sprayer, die ihn wegen seines speziellen Stils kannten, noch nie jemand von ihm gehört hatte, schien keine Rolle zu spielen. Als Mordopfer wurde er zum Promi. Die Artikel waren wie immer sehr detailliert, und es hatten sich erstaunlich wenige Fehler eingeschlichen, konstatierte Ulf Holtz.
    Auf dem Fußboden neben ihm lag ein Stapel Zeitungen. Die Gratisblätter, die beiden Stockholmer Tageszeitungen und die Abendzeitungen. Alle hatten dasselbe Format und waren sich verwirrend ähnlich.
    In allen stand, dass ein erschossener junger Mann in einem Sicherungsgurt über dem Autobahntunnel hängend aufgefunden worden sei und zwar an der südlichen Einfahrt Richtung Hauptstadt. Gespräche mit Nachbarn und Freunden des Ermordeten hatten das Bild eines freundlichen, hilfsbereiten und künstlerisch begabten jungen Mannes ergeben. Er sei ein Vorbild

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