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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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richtigen Stellung befand, und vollführte dann eine Drehung um 180 Grad, um sich eine Vorstellung davon zu verschaffen, woher der Schuss gekommen sein könnte.
    »Wie ist das möglich?«
    Er sah nicht in Richtung der Bäume, zwischen denen er den Schützen bislang vermutet hatte, sondern auf die Autobahnbrücke über dem Wasser.
    »Der Mörder kann nicht auf der Autobahn gestanden haben, und dass der Schuss aus einem fahrenden Auto abgefeuert worden ist, ist ebenfalls unmöglich«, meinte er.
    Pia Levin klappte den Zollstock zusammen und folgte Holtz’ Blick mit den Augen.
    »Wenn wir Dolly dabeihätten, könnten wir die Position vielleicht noch genauer bestimmen, aber wenn wir jetzt einmal davon ausgehen, dass sich der Schütze etliche hundert Meter entfernt befand, dann könnte der Schuss auch von dort gekommen sein.« Sie deutete auf einen Fußweg auf der anderen Seite des Wassers, schräg unterhalb der Autobahn. Er führte am Wasser entlang und lag im Schatten. Eine Treppe führte von einem Parkplatz dort hinunter.
    »Bis dahin sind es mindestens fünfhundert Meter«, sagte Holtz, griff zu seinem Fernglas und drückte auf den Knopf des Entfernungsmessers. Es waren 480 Meter.
    Die beiden Kriminaltechniker packten ihre Ausrüstung zusammen, schulterten ihre Rucksäcke und erklommen den Hang mit Hilfe des Seils.
    »Wir fahren runter. Rufst du die anderen an und sagst Bescheid, dass der Tatort noch einige Tage bewacht werden muss? Wir haben hier noch einiges zu tun. Bring bitte auch das Logbuch auf den neuesten Stand, dann fahre ich schon mal voraus auf die andere Seite.« Holtz ging los, ohne eine Antwort abzuwarten.
    Einige Minuten später stellte er auf dem Parkplatz, den sie vom Leichenfundort aus gesehen hatten, seinen Wagen ab. Eigentlich handelte es sich, wie ihm jetzt auffiel, gar nicht um einen Parkplatz, sondern um einen Wendeplatz. Daneben befand sich ein Winterlager für Boote. Die meisten Boote waren bereits zu Wasser gelassen worden, nur wenige lagen noch unter einer Persenning. Sonderliche Betriebsamkeit herrschte nicht. Holtz trat an den rostigen Stacheldrahtzaun des Bootclubs und betrachtete die Erde und die Umgebung genauestens. Immer wieder blickte er zur Tunnelöffnung auf der anderen Seite hinüber.
    »Gehen Sie bei dem schönen Wetter spazieren?«
    Die Frage klang nicht freundlich, sondern eher misstrauisch.
    Holtz drehte sich überrascht zur Stimme um.
    »Wird das Gelände nachts bewacht?«, fragte er den Mann, der breitbeinig hinter dem Zaun des Bootclubs stand und ihn betrachtete.
    »Wieso?«
    »Ich habe auf einem Schild gelesen, dass das Gelände bewacht wird.«
    »Wer sind Sie eigentlich?«
    Der Mann öffnete die Pforte und kam auf Holtz zu.
    »Was wollen Sie hier?«, fragte er.
    Holtz hatte keine Lust auf einen Wortwechsel und zog einfach seinen Dienstausweis aus der Tasche.
    »Das hat ja ganz schön lange gedauert, das muss ich schon sagen«, meinte der andere verärgert.
    »Was, bitte?«
    »Das ist doch verdammt noch mal zwei Wochen her, dass wir Anzeige wegen Diebstahls und Vandalismus erstattet haben. Seither haben wir nichts gehört.«
    »Haben Sie Wachen? Ich meine, nachts?« Holtz ignorierte die Kritik des Mannes.
    »Ab und an. Wir haben gehofft, dass das Schild mit der Aufschrift ›Videoüberwachung‹ die Diebe abschrecken würde. Aber darauf sind sie offenbar nicht reingefallen.«
    »Hat Donnerstagnacht jemand hier Wache geschoben?«
    »Es hätte jemand hier sein sollen. Wir haben eine Liste, wer wann dran ist, aber man weiß nie. Alle bekunden ihre Einsatzbereitschaft, bis sie dann selbst an der Reihe sind. Dann gibt es immer unzählige Ausreden. Haben Sie Donnerstag gesagt? Ich weiß nicht. Ist etwas passiert?«
    »Nein, nichts Besonderes, reine Routine.« Holtz hörte selbst, wie wenig überzeugend das klang.
    »Aha.«
    »Falls Donnerstagnacht jemand hier aufgepasst hat, könnten Sie ihn dann bitten, mich anzurufen?«
    »Sie.«
    »Wie bitte?«
    »Es war eine Sie, falls sie tatsächlich hier war.«
    »Okay. Dann eben sie. Bitten Sie sie, mich anzurufen«, sagte Holtz und schrieb seinen Namen und seine Telefonnummer auf ein Stück Papier. Der Mann nahm den Zettel entgegen und verschwand.
    Holtz schritt den Zaun noch einige Male ab, bevor Levin auftauchte.
    »Wenn es so passiert ist, wie du glaubst, dann könnte der Mörder hier unten gestanden und zur Tunnelöffnung hochgeschossen haben. Er hat sein Opfer aus einer Entfernung von über vierhundert Metern getroffen«, sagte

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