Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
Vom Netzwerk:
Kugel die Mündung verlassen hat. Dadurch wird das eigentliche Geschoss schmaler.«
    »Und wozu ist das gut?«, wollte Adrian Stolt wissen.
    »Geringeres Gewicht und höhere Geschwindigkeit. Die Munition ist so konstruiert, dass das Geschoss aus Wolframkarbid auch bei Seitenwind noch Ziele in einer Entfernung von über tausend Metern trifft. Es fliegt mit einer Geschwindigkeit von 1340 Metern in der Sekunde, das ist doppelt so schnell wie ein normales Geschoss. Die Ummantelung besteht aus drei Teilen und wird in einem bestimmten Winkel aus der Mündung geschleudert«, meinte Holtz.
    »Und wer ist im Besitz solcher Munition?«, fragte Knut Sahlén.
    »Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Scharfschützeneinheiten des Militärs sie haben und sogar die Scharfschützen des Zivilschutzes. Und die Polizei natürlich. Ich habe in Erfahrung gebracht, dass eine Patrone nicht mehr als zehn Kronen kostet.«
    »Um was für eine Waffe könnte es sich handeln?« Knut Sahlén wirkte verändert. Er klang freundlicher, geradezu demütig.
    »Das lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, aber ich vermute, dass es sich um ein Scharfschützengewehr Modell 90 oder etwas in dieser Art handelt.«
    »Entschuldige meine Unwissenheit, aber könntest du das präzisieren?«, sagte Stolt.
    »Das Neunzig ist eine Weiterentwicklung des englischen Scharfschützengewehrs, das die Spezialeinheit SAS verwendet. Das schwedische Modell ist für AW modifiziert und gilt als eines der besten Scharfschützengewehre der Welt.«
    »AW?«
    » Arctic warfare «, sagte Holtz, so dass es wie etwas aus »Krieg der Sterne« klang.
    Knut Sahlén seufzte, sah aus dem Fenster und legte die Hände in den Nacken, als er sich mit bekümmerter Miene auf seinem Stuhl zurücklehnte.
    »Scharfschützen, Graffitimaler und junge Blondinen, die sich nachts herumtreiben«, sagte er. »Was ist hier eigentlich los?«
    Die anderen wandten ihre Blicke ab, um nicht auf die dunklen Schweißflecke auf seinem Hemd starren zu müssen.

D as hellrote, leuchtende Pappschild verkündete, dass es Oliven zum »Sonder Preis« gab. Ulf Holtz betrat den im Souterrain liegenden Laden. Die Waren lagen aufeinandergestapelt, ein Durcheinander aus rosa Stoffschuhen in verschiedenen Größen und Reissäcken.
    »Oliven?«, sagte Holtz. »Im Sonderangebot. Das meinen Sie doch, dass sie besonders billig sind?«
    »Allerdings.«
    Die Frau im Laden lächelte freundlich und deutete stolz auf die Schalen mit den Oliven.
    Eigentlich hatte er das Geschäft betreten, um seine Meinung über die Schreibung zusammengesetzter Substantive kundzutun. Eine Woche lang war er an dem Schild mit den beiden Worten »Sonder Preis« vorbeigegangen, bis er schließlich dem Drang nachgegeben hatte, den Laden zu betreten.
    Das Lächeln der Frau nahm ihm den Wind aus den Segeln. Er war der einzige Kunde im Laden.
    »Welche und wie viel?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Holtz. Eigentlich mochte er keine Oliven, ihre Konsistenz behagte ihm nicht.
    Er dachte an das Mittagessen. Auf der Speisekarte hatte Griechischer Salat gestanden. Eine Enttäuschung. Eisbergsalat, ein paar gelbe Zwiebelringe und dazu ein paar dicke Scheiben Schafskäse. Einige mattschwarze, kernlose Oli ven krönten die Kreation. Die Oliven hatten nach nichts geschmeckt, der Käse auch.
    »Ich habe zum Mittagessen Oliven bekommen, die mir nicht geschmeckt haben. Für Eisbergsalat und einen gummiartigen, weißen Käse habe ich ein halbes Vermögen bezahlt. Und für die Oliven«, sagte er.
    Die Frau hinter dem Tresen lächelte.
    »Dann haben Sie noch nie richtige Oliven probiert. Knackig und nicht versalzen.«
    »Oliven sind doch wohl Oliven«, wandte Holtz ein.
    »Probieren Sie die hier«, sagte die Frau und reichte ihm eine große, grüne Olive auf einem Löffel.
    Er zögerte, nahm dann aber die Olive mit Daumen und Zeigefinger. Sie war sehr ölig.
    »Die wird Ihnen schmecken.«
    Er steckte die Olive in den Mund. Sie war sehr salzig, und er hätte sie um ein Haar ausgespuckt, biss dann aber hinein.
    »Vorsichtig, sie ist nicht entkernt«, sagte die Frau.
    Er kaute die Olive bedächtig, und bei dem wunderbaren Geschmack lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Sie war salzig und bitter. Vielleicht nicht bitter, eher rau, dachte er. Wenn man einen Geschmack denn als rau beschreiben konnte. Er wusste es nicht. Eigentlich interessierte er sich nicht sonderlich für Kulinarisches, war zwar aufgeschlossen, konnte aber das enorme

Weitere Kostenlose Bücher