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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Stau ein, in dem er selbst gerade noch gestanden hatte.
    Vielleicht eine Brandschutzübung? Er begab sich zur Kochnische, in der die letzten Tropfen zischend durch die Kaffeemaschine liefen. Carl Tordin goss sich erwartungsvoll eine Tasse ein und warf dann einen Blick aus dem Fenster in den Innenhof.
    Er war voller Leute.
    Verdammt, wirklich eine Brandschutzübung oder eine Bombenalarmübung, dachte er. Dass es wirklich brennen oder sich um einen echten Bombenalarm handeln könnte, kam ihm gar nicht in den Sinn. Die Leute auf dem Hof blickten zu ihm hoch. Sehen sie mich? Er wich reflexartig einen Schritt zurück. Was soll das?, dachte er dann, öffnete das kleine Fenster der Pantry und schaute nach draußen. Die Menge sah immer noch nach oben, aber offenbar nicht auf ihn. Er kippte die unberührte Kaffeetasse in den Ausguss und fuhr mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoss.
    Die Buchstaben waren drei Meter hoch. Carl Tordin musste sich bis auf den Wendeplatz für die Busse begeben, um sie lesen zu können. Er legte den Kopf zur Seite. Die Buchstaben waren derart ineinander verflochten, dass man sie fast nicht lesen konnte.
    Akazia, was bedeutete das? Und wie war das dort überhaupt hingekommen? Er meinte, wütend aufgeschrien zu haben, aber die Leute neben ihm bezeugten später, dass nur ein Fauchen aus seinem Mund gedrungen war.
    Die Stimmung auf dem Platz war im Übrigen recht ausgelassen.

E s begann als Kribbeln, ein fast unmerkliches Stechen im rechten Arm. Ulf Holtz beachtete es nicht weiter und ging zum Mikroskop zurück. Er sah ein paar Sekunden hinein, hob den Blick, dachte nach und schrieb dann ein paar Zeilen auf seinen Block, den er ordentlich neben sich auf den Tisch gelegt hatte. Er rieb sich die Augen und betrachtete die Fasern dann erneut.
    Jetzt wurde das Stechen im Arm stärker.
    Er richtete sich rasch auf und sah sich mit starrer Miene im Labor um. Er war allein. Das Kribbeln kehrte zurück. Strahlte es wirklich in den Arm aus?
    Ihm brach der kalte Schweiß aus. Was war nur los?
    Verdammt. Ich hätte mich vom Vertragsarzt gründlich durchchecken lassen sollen, dachte er. Die Besorgnis breitete sich in Windeseile im ganzen Körper aus und setzte sich als dicker, unnachgiebiger Klumpen im Magen fest.
    Dann stach es wieder zu.
    Holtz ließ sich vom Stuhl gleiten, ging langsam auf die Besucherbank in der Ecke zu und setzte sich. Er wagte es kaum, Luft zu holen oder nachzufühlen.
    Ein weiterer Stich in der Brust.
    Er zog sein Handy aus der Tasche und hielt es krampfhaft in der Hand.
    Wen soll ich anrufen? Wo soll ich anrufen?, überlegte er.
    Sollte er nach jemandem rufen? Er kam sich dumm vor und ließ es bleiben.
    Sein Puls überschlug sich, er hatte Mühe mit der Atmung.
    Ich sterbe. Scheiße. Ich sitze hier und sterbe, dachte er und wählte dann Pia Levins Nummer.
    Nach dreimaligem Klingeln war sie dran.
    »Ich bin’s. Kannst du ins Labor kommen?«
    Pia Levin, die Holtz’ Stimmungen inzwischen in- und auswendig kannte, merkte, dass etwas nicht in Ordnung war, und rannte die wenigen Meter von ihrem Büro zum Labor.
    Ulf Holtz war leichenblass. Er presste die linke Hand an die Brust.
    Sie begriff sofort.
    »Ich rufe an«, sagte sie und wählte auf ihrem Handy die drei Ziffern. Nach ein paar kurzen Worten im Befehlston unterbrach sie die Verbindung und rief den Empfang an, um anzukündigen, dass ein Krankenwagen unterwegs sei.
    Ulf Holtz war voller Angst. Sie sickerte ihm förmlich aus den Poren.
    »Ruhig atmen. Sie sind in ein paar Minuten hier.« Pia Levin legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    Ulf Holtz schloss die Augen.
    Weniger als eine Viertelstunde später wurde er in die Notaufnahme geschoben. Man hatte ihn mit einer gelben Decke zugedeckt und ihm eine Sauerstoffmaske aufgesetzt. Levin rannte hinter den beiden Sanitätern her, die die Trage schoben.
    Ein Ärzteteam nahm sie in Empfang. Eine Tür glitt auf, und die Trage verschwand in den Korridoren der Notaufnahme.
    Pia Levin blieb zurück.
    Scheiße, Scheiße, Scheiße, dachte sie. Er darf jetzt nicht den Löffel abgeben, er darf nicht sterben.
    Plötzlich nahm sie die Krankenhausgerüche wahr. Sie verzog das Gesicht, verließ das Gebäude und nahm auf einer Bank neben einem Mann Platz, der direkt unter einem Rauchverbotsschild rauchte. Von dem Geruch wurde ihr übel, sie hatte jedoch nicht die Kraft, Streit anzufangen.
    Nach ein paar Minuten ging sie zurück ins Krankenhaus, hinterlegte ihren Namen und ihre Handynummer beim Empfang und bat um

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