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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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ist man später dran, wird man immer nur mit anderen zitiert oder totgeschwiegen«, fauchte er.
    »Ich kümmere mich drum. Dafür werde ich schließlich bezahlt.« Jörgensen nahm seine Papiere vom Tisch und verließ den grummelnden Tordin.
    Einige Stockwerke weiter unten im selben Gebäude saß Lena Thompson. Sie war sich ausnahmsweise etwas un schlüssig. Den Bericht über die Schönheit der Stadt hatte sie eigentlich in ein paar Tagen vorstellen wollen, aber die Graffitimorde, wie sie von den Zeitungen weiterhin genannt wurden, hatten ihre Pläne durchkreuzt. Sie hatte sich mit mehreren befreundeten Journalisten in Verbindung gesetzt und ihnen versprochen, dass sie das Material als Erste bekommen würden. Sie wusste, dass es allen wichtig war, die Ersten zu sein. Zuerst war wichtiger als neu. Ein noch so bedeutungsloser Bericht wurde garantiert als exklusive Nachricht hervorgehoben, wenn ein Journalist dessen Inhalt bereits einen Tag vor der geplanten Veröffentlichung enthüllen durfte. Alle anderen Redaktionen mussten dann mitziehen, um nicht den Anschein zu erwecken, außen vor zu sein.
    Lena Thompson beherrschte das Spiel mit den Medien ungewöhnlich gut, und es gelang ihr häufiger als ihren politischen Gegnern, sich Gehör zu verschaffen. Die Graffiti-Initiative war als Köder gedacht, konnte sich aber angesichts der Morde auch nachteilig auswirken. Sie erwog, den Abschnitt, der sich mit der Graffitiproblematik beschäftigte, zu streichen und durch etwas anderes zu ersetzen oder sogar die Veröffentlichung des ganzen Berichtes aufzuschieben.
    Graffiti war nicht nur ein Thema, das Journalisten anlockte. Es war auch ein wichtiger Teil des Stadtbildes, eine künstlerische Ausdrucksmöglichkeit, die ihr wichtig war. Außerdem passte es zum jungen, hippen Image, das sich die Partei wünschte.
    Lena Thompson beschloss, noch ein paar Tage abzuwarten, wie sich die Dinge entwickelten, und sich dann zu entscheiden.
    Obwohl sich die Abendzeitungen immer weniger für die Morde interessierten, waren sie immer noch überall in aller Munde, nicht nur im Präsidium und im Rathaus. In den Leitartikeln wurden die Verbrechen abwechselnd als anstößig und befreiend bezeichnet. Gewisse Journalisten führten die Morde auf eine verfehlte Kriminalpolitik zurück. Der Zusammenbruch des Rechtsstaats habe einen resignierten Mitbürger dazu veranlasst, Selbstjustiz zu üben. Deswegen seien die Morde in ihrer Absurdität ein befreiender Beweis für die Fähigkeit des Einzelnen, ein Problem ohne Belastung der Gesellschaft zu lösen. Andere Meinungsmacher hielten die Morde für die Folge allgemein zunehmender Kriminalität. Die Gewalt sei ein Ausdruck der Unfreiheit des Menschen in einer Gesellschaft, die immer größere Forderungen stelle und den Handlungsspielraum immer weiter einenge.
    »Ich begreife wirklich nicht, wie gewisse Leute denken«, sagte Ulf Holtz laut, ließ die Zeitung auf den Fußboden fallen und strich sich über seine unrasierte Wange.
    In der gnädigen Beleuchtung des Frühstücksfernsehens gaben sich die Kommentatoren die Klinke in die Hand. Alle glaubten, die Wahrheit gepachtet zu haben, und alle hatten etwas zu den Graffitimorden zu sagen. Die Leserbriefseiten quollen vor Zuschriften entrüsteter Steuerzahler über.
    Im Internet schlugen die Diskussionen über die Graffitimorde immer höhere Wogen, und viele der Meinungsmacher, Amateure und Profis, nahmen in ihren Blogs kein Blatt vor den Mund.
    Alle Theorien waren vertreten und sämtliche Extreme.
    Das Dezernat für Internetkriminalität hatte die Links zu allen Seiten, auf denen die Morde diskutiert wurden, aufgelistet, und ein spezielles Suchprogramm durchforstete sie rund um die Uhr nach Schlüsselwörtern und Urhebern.
    »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich der Mörder an den Diskussionen beteiligt. Wenn er es nicht bereits getan hat«, hatte Jerzy Mrowka gesagt, als ihn Holtz nach dem Nutzen einer derartigen Suche fragte.
    In der Kantine des Präsidiums war man sich hinsichtlich der Morde ziemlich einig. Dass die Schmierer eins auf die Finger bekamen, war gut, sie abzuknallen war dann aber doch etwas drastisch.
    Einige Wochen nach den Taten waren die Graffitimorde immer noch überall Gesprächsthema. Wenn es dem Mörder um Aufmerksamkeit geht, dann hat er wirklich Erfolg, dachte Holtz.
    Das Brummen verstummte, und der Raum füllte sich mit dem Duft sauberer Bettlaken. Omar war glänzender Laune. Einige der unvermieteten Wohnungen im Viertel waren im

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