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Der Lächler

Der Lächler

Titel: Der Lächler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist?«
    »Sicher.«
    »Sind wir es auch, John?«
    »Manchmal schon, wenn wir mit den Wölfen heulen.«
    »Dann aber bitte nicht zu oft und nicht zu laut.«
    Ich atmete tief ein. »Was hast du, Suko? Warum bist du plötzlich so sauer?«
    Er legte seine Stirn in Falten. »Das kann ich dir sagen. Ich bin deshalb sauer, weil wir diejenigen Typen schützen sollen, die alles in die Wege geleitet haben. Sie sind letztendlich dafür verantwortlich, daß ein Monster wie Onopko hatte entstehen können. Sie allein, verstehst du das? Und jetzt soll ich sie…?« Er ballte die Hände zu Fäusten. »Ich kann Onopko sogar verstehen, wenn er sich auf die Suche nach seinen Erfindern macht, um sie zu vernichten, denn letztendlich haben sie ihr Produkt nicht geschützt, sondern es seinem Schicksal überlassen, und das hasse ich, John.«
    »Stimmt.«
    »Aber wir müssen unseren Job machen, ob es uns paßt oder nicht.« Ich hob die Schultern.
    »Okay, schon verstanden. Lassen wir meine persönlichen Empfindungen beiseite, und kommen wir wieder zurück auf die konkreten Tatsachen. Wir wissen, daß sich Krommow und Tacharin hier im Land aufhalten, wir wissen aber nicht, wo sie stecken.«
    Ich hob eine Hand. »Noch nicht, Suko.«
    Er lächelte skeptisch. »Bist du dir denn sicher, daß wir herausfinden, wo sie stecken?«
    Die Frage überraschte mich. »Ja, warum nicht? Oder zweifelst du an den Möglichkeiten deines Arbeitgebers?«
    »Nicht im geringsten, John.«
    »Dann verstehe ich deine Worte nicht.«
    Suko setzte sich bequemer hin und legte die Beine auf die Schreibtischplatte. »Ich will es dir sagen. Diese beiden Wissenschaftler waren in der damaligen UdSSR Kapazitäten und haben sicherlich nichts von ihrem Wissen verloren. Sie werden also mit offenen Armen empfangen und an die Brust des neuen Arbeitgebers gedrückt. Man wird sie hätscheln, man wird sie schützen, man wird ihnen Gelegenheit geben, sich zu etablieren, um ihre Forschungen hier weiterführen zu können. Und man wird versuchen, alles von ihnen abzuhalten, was ihnen gefährlich werden könnte. Damit schließe ich uns ein, John.«
    Suko brauchte nicht so ernst zu schauen, ich hatte ihn schon verstanden. »Du rechnest also damit, daß man uns Steine in den Weg legen wird.«
    »Ja, so kann es laufen.«
    Ich räusperte mich. »Wenn man deiner Denke folgt, habe ich nichts dagegen einzuwenden.«
    »Aber du denkst anders?«
    »Bisher, aber es kann durchaus passieren, daß ich in deine Richtung einschwenke.«
    »Wir werden es erfahren.«
    Ich war sehr nachdenklich geworden. Mit Sukos Überlegungen hatte ich mich nicht beschäftigt. Es konnte durchaus sein, daß man uns Schwierigkeiten machen würde. Wenn irgendwelche wichtigen Menschen an geheimen Projekten arbeiteten, wurden sie abgeschottet, daran gab es nichts zu zweifeln. Männer wie Krommow und Tacharin waren wichtig, und man würde ein Auge auf sie halten.
    »Schwenkst du um, John?«
    »Ich bin dabei, hoffe allerdings, daß wir unrecht haben.«
    Suko hob die Schultern und deutete dabei auf das Telefon. »Die Kollegen haben sich noch nicht gemeldet, obwohl einige Zeit vergangen ist. Es hätte normalerweise keine Probleme geben können, es sei denn, sie sind hausgemacht. Und dorthin tendiere ich.«
    »Wir werden es herausfinden.« Ich stand auf und erntete einen erstaunten Blick.
    »Jetzt?«
    »Ja, ich gehe selbst…«
    Nein, ich ging nicht, denn der Apparat meldete sich. Da ich stand und außerdem dichter dran war, brauchte ich nur die Hand auszustrecken und den Hörer anzuheben. Ich war überrascht, die Stimme des Abteilungschefs zu hören. Der Mann hieß Lancaster. Ich kannte ihn flüchtig. Er war ziemlich groß und hager und hatte einen Brillentick. Fast jeden Tag erschien er mit einer anderen, meist farbigen.
    »Ja, Mr. Lancaster«, gab ich mich locker. »Auf ihren Anruf haben wir gewartet.«
    Er hüstelte trocken. »Das kann ich mir denken.«
    Ich hatte mich wieder gesetzt. »Und? Welche positiven Nachrichten können Sie uns übermitteln?«
    »Keine, fürchte ich.«
    »Ach.«
    Ich hörte ihn atmen. Wahrscheinlich rang er nach Worten, deshalb half ich ihm. »Sagen Sie nur nicht, Mr. Lancaster, daß diese Namen nicht eingegeben worden sind.«
    »So ähnlich«, quälte er sich die Antwort hervor.
    »Und wie sieht es tatsächlich aus?«
    »Nun ja, Sie wissen ja selbst, daß wir eine fast gläserne Gesellschaft haben, aber eben nur fast. Auf Ihren Fall, Mr. Sinclair, trifft dieses Fast leider zu.«
    »Genauer!« verlangte

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