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Der Lächler

Der Lächler

Titel: Der Lächler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Moment lehnte er sich gegen die Wand. Er wollte nicht, daß die Stirn auch weiterhin glühte. Es war einfach zu gefährlich, denn es hätte zu leicht gesehen werden können.
    Kein Ziel bieten.
    Wenn es je ein Ziel gab, dann sollten es die anderen sein. Er spürte, wie sein Kopf wieder normal wurde. Durch die Nase holte er Luft. Er war überzeugt, daß er das Hindernis schaffte, und wenn er ehrlich gegen sich selbst war, dann freute er sich sogar darauf, es aus dem Weg zu schaffen. Einfach so…
    Wieder warf er einen Blick nach draußen.
    Es hatte sich etwas verändert, denn das rote Glühen des Himmels war verschwunden. Die Dunkelheit hatte den Kampf gegen den Tag gewonnen. Das Wasser des Flusses war mit ihr eine Verbindung eingegangen, es gab keine festen Konturen mehr, die Zeit der Mörder und heimtückischen Killer war angebrochen, denn bessere Voraussetzungen konnten sie nicht finden.
    Sie würden kommen, er spürte sie, und er wußte, daß er sich genau die richtige Seite ausgesucht hatte.
    Seine Augen konzentrierten sich auf das Wasser. Es war für ihn die einzige Möglichkeit, die es gab. Durch das Wasser zu kommen gab eine ideale Deckung, das wußte Onopko genau, und er konzentrierte sich dabei auf die Oberfläche. Sie kräuselte sich im leichten Wind. Doch die Dunstschwaden blieben.
    Normal…?
    Bis jetzt schon, aber etwas störte ihn. Es befand sich im Wasser, ungefähr in der Mitte des toten Flußarms. Ein Kräuseln auf der Oberfläche, als hätte jemand in der Tiefe herumgerührt. Danach bewegte sich dieses Kräuseln weiter, die Wellen nahmen an Stärke zu, und für den Lächler gab es nur eine Erklärung.
    Dort bewegte sich jemand.
    Oder waren es zwei?
    Er konnte es nicht sagen. Auf keinen Fall trugen für die Bewegungen irgendwelche Fische die Verantwortung. Das hätte er mit keinem Strich unterschrieben. Zudem hätte er die Fische auch vorher schon sehen müssen, sie waren es nicht.
    Zwei Killer!
    Er lachte leise, als sie sich zeigten. Etwa dort, wo der Steg im Wasser endete, tauchten sie für einen kurzen Moment auf. Es waren keine Gesichter zu sehen, in der Finsternis wirkten sie wie aufgeschwemmte Blasen, was ganz natürlkii war, denn die beide Männer trugen Taucherbrillen. Sie wollten sich orientieren, und Onopko gratulierte sich dazu, daß er nicht am Fenster stand, wo er von draußen gesehen worden wäre.
    Er wartete.
    Zeit verging…
    Die beiden Männer hatten sich vom Steg entfernt. Sie gingen jetzt durch das flachere Wasser. Bevor sie im toten Winkel verschwanden, konnte Onopko sie noch genauer sehen. Beide Gestalten waren von dunklen Neoprenanzügen umhüllt, so daß sie aussahen wie zwei überlebensgroße Fische, das war alles.
    Sie hielten sich unter dem Steg auf. Dort würden sie sich von den Masken und ihren Schnorcheln befreien. Sicherlich würden sie ihr weiteres Vorgehen beraten, das gab dem Killer Gelegenheit, sich auf sie einzustellen.
    Er wollte sie erwarten. Aber wie?
    Es gab verschiedene Möglichkeiten. Er konnte sich in den toten Winkel verdrücken und einfach abwarten, bis etwas geschah. Eine andere Möglichkeit bestand ebenfalls. Die Flucht durch die Vordertür. Das wäre nicht seine Art gewesen, also hatte er sich für die dritte Alternative entschieden.
    Einfach so tun, als wäre nichts geschehen. Sich ins Bett legen, gut vorbereitet sein und darauf warten, daß sie kamen. Es war ein Risiko, das er damit eingehen würde, aber er liebte die Gefahr und zog sich zurück. Kein Licht, auch die anderen würden sich im Dunkeln vortasten, aber er kannte sich in der Hütte aus, das war sein Vorteil.
    Onopko setzte sich auf die Bettkante. Vorsichtig legte er sich nieder, die dabei entstehenden Geräusche ignorierte er. Er wollte sie einfach nicht wahrhaben.
    Dann lag er auf dem Rücken.
    Hätte ihn jemand beobachtet, so hätte man ihn für einen schlafenden Menschen halten können, das aber war Onopko nicht. Er gehörte zu den Personen, die das autogene Training beherrschten. Er wirkte so völlig entspannt, und niemand sah ihm an, daß er es schaffen würde, mit einer einzigen Bewegung zu einem mordenden Roboter zu werden.
    Seine Lippen waren diesmal zu einem dünnen Lächeln verzogen, weil der Strom der Freude durch seinen Körper zog. Ja, er freute sich auf die kommenden Ereignisse. Noch immer spürte er keine Furcht, seine Gedanken beschäftigten sich mehr mit pragmatischen Vorgängen. Er grübelte darüber nach, wie die beiden Killer wohl vorgehen würden. Es gab

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