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Der Lächler

Der Lächler

Titel: Der Lächler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geworden, und niemand wußte so recht, wo er herkam.
    Krommow durchlief das Zimmer. Er nahm immer denselben Weg. Vom Bett zum Fenster und zurück. Dabei murmelte er oft etwas vor sich hin, bewegte seine Hände, ballte sie mal zu Fäusten zusammen, streckte sie wieder und sorgte durch zuckende Mundbewegungen für schmatzende Geräusche, die seinen Weg begleiteten.
    Am Fenster stehend drehte er sich um. »Er wird kommen, nicht?«
    Tacharin schaute kaum hoch. Er hob nur die Schultern.
    »Kümmert dich das denn nicht?«
    »Das hast du mich schon mal gefragt.« Krommow wischte über seine feuchten Lippen. »Ich weiß, und ich werde mich auch wiederholen.«
    »Mir ist es egal.«
    »Ach ja.«
    Tacharin schaute seinen Kollegen an. »Ja, es ist mir wirklich egal, ob er dich killt oder nicht.«
    Krommow war sprachlos. Er schüttelte den Kopf, er wollte lachen oder etwas hinzufügen, was ihm aber nicht möglich war. Einen derartigen Kommentar hatte er von Tacharin noch nie gehört. »Wieso sollte er ausgerechnet dich verschonen?«
    »Ich weiß es.«
    »Warum?«
    Tacharin lächelte, ohne eine direkte Antwort zu geben. Statt dessen deutete er auf seine Herzgegend. »Deshalb.«
    Krommow schüttelte sich. »Das verstehe ich nicht.« Er holte eine Wodkaflasche vom Tisch und trank einen Schluck. »Du willst mich hier nur verarschen.«
    »Überhaupt nicht.«
    »Dann gib mir eine Erklärung.« Tacharin grinste. »Onopko hat das Gehirn, das weißt du.«
    »Ja, das des Dämons. Aber was hat es mit dir zu tun? In deinem Kopf befindet sich kein dämonisches Gehirn.«
    »Da nicht…«
    »Sondern?«
    »Ich habe das Herz!«
    Igor Krommow schwieg. Er konnte nichts mehr sagen. Er war wie vor den Kopf geschlagen. »Noch was…?«
    »Scheiße«, flüsterte Krommow. »Du… du… willst das Herz eines Dämons in dir haben?«
    »So ist es.«
    »Warum denn?«
    »Weil ich diesen Dämon geholt habe. Aus meiner Heimat habe ich ihn mitgebracht, verstehst du? Ich habe ihn gefunden, er lag im Sterben, er wollte seinen Körper nicht mehr haben. Er bat mich um ein Weiterleben, was ich ihm auch versprach, als er mir erklärt hatte, wie es ablaufen würde. Er wollte in zwei Körpern weiterleben, und um dieses Ziel zu erreichen, war er bereit, sein Herz und sein Gehirn abzugeben. Ich habe mir das Herz einpflanzen lassen, das war schon vor der Zeit, als wir uns mit Onopko beschäftigten. Nur wußtet ihr nicht, was in meiner Brust schlägt oder auch nicht. Es kommt darauf an. Wichtig ist, daß es zwischen Herz und Gehirn eine Verbindung gibt.«
    »Ahm…wieso…?«
    »Ich stehe mit Onopko im direkten Kontakt.«
    »Ach.«
    »Mehr sagst du nicht?«
    »Weil ich es nicht begreife«, flüsterte Krommow. »Das ist mir einfach zu hoch.«
    Tacharin winkte ab. »Du wirst es schon merken, denn er ist unterwegs. Er hat alle Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt. Er wird bald hier erscheinen.«
    Igor Krommow schluckte. »Und dann? Was wird geschehen, wenn er herkommt?«
    Beinahe erstaunt blickte Tacharin den Kollegen an. »Kannst du dir das nicht denken?«
    »Sag es!«
    »Er wird dich töten, Towaritsch!« Igor Krommow rutschte die halbvolle Wodkaflasche aus der Hand!
    ***
    Onopko war wieder allein. Er spürte den anderen nicht mehr, und darüber freute er sich. Er hatte das Hotel erreicht, sich aber aus der Nähe des Eingangs zurückgezogen und suchte nun an den Seiten nach einer weiteren Tür, durch die er das Haus möglichst ungesehen betreten konnte, um seinen Rachefeldzug fortzuführen.
    Es war keine Festung, und er hatte Glück, denn an der Seite fand er eine schmale Tür, die zwar verschlossen war, sich aber leicht aufdrücken ließ, zumindest von einer kräftigen Gestalt wie ihm.
    In einem schmalen Flur blieb er stehen und lauschte den klappernden Geräuschen. Zuerst wußte er nicht, wo er sie hintun sollte, dann aber kam ihm in den Sinn, daß er sich nicht weit von der Küche entfernt befand, wo das Geschirr gespült wurde. Er hörte nicht nur das Klappern von Geschirr, sondern auch die Stimmen der dort arbeitenden Menschen. Es waren Frauen und Männer, die sich die Arbeit teilten und sicherlich keinen Grund hatten, den Flur zu betreten.
    Um tiefer in das Hotel einzudringen, mußte er an der Küche vorbei.
    Onopko ging schnell und lautlos. Er handelte wie ein Mann, der genau wußte, was er tat.
    Dann stand er wieder vor einer Tür. In Augenhöhe befanden sich zwei dicke Glaseinsätze, durch die er in den dahinterliegenden Flur schauen konnte, der bereits zum

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