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Der Lambertimord

Der Lambertimord

Titel: Der Lambertimord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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her. Wo mochte dieser Typ stecken? Ob er schon beobachtet wurde? Er sah in den Rückspiegel und drehte sich im Sitz vorsichtig zu beiden Seiten um. Erkennen konnte er nichts, oder fast nichts.
    Als er sich wieder nach vorne drehte, sah er ein Licht aufblitzen. Kurz, lang, kurz. Das verabredete Zeichen. Vanders Puls raste. Er umklammerte das Lenkrad mit beiden Händen. Sein Atem ging schnell. Jetzt nur nicht verrückt werden, ganz locker bleiben, dachte er angestrengt. Vander betätigte die Lichthupe, kurz, lang, kurz. In rund 20 Metern Entfernung gingen die Scheinwerfer eines Autos an. Vander hob eine Hand über die Augen. Das Licht blendete ihn. Aus der Dunkelheit trat eine Gestalt in den Lichtkegel.
    Vander konnte das Gesicht nicht erkennen. Von der Figur her mußte es ein Mann sein. Seine Verabredung war da.
    Klaus Vander öffnete die Fahrertür und stieg langsam aus. Er blieb stehen. Sein Gegenüber hob kurz seinen rechten Arm und winkte Vander heran. Aber Vander blieb stehen.
    »Wo ist Böskes?« schallte es herüber.
    Klaus Vander hob die Hände über den Kopf.
    »Mach dich nicht lächerlich. Hier steht kein Erschießungskommando.« Die Stimme feixte, wechselte aber sofort in einen bedrohlichen Unterton. »Wo ist Böskes und wo ist die Kohle?«
    »Die ist auf dem Beifahrersitz.« Vander wollte selbstbewußt auftreten, aber seine Stimme klang brüchig, als habe er tagelang kein Wort gesprochen. »Ich bin ein Freund von Dieter Böskes. Er hat mich geschickt.«
    »Ich wußte doch, daß er ein feiges Schwein ist. Egal. Nimm die Kohle und komm her. Langsam. Und nimm, verdammt noch mal, die Arme runter. Du siehst wirklich zu komisch aus.« Es klang, als müsse der Mann grinsen.
    Vander ging um den Wagen herum und nahm die Werkzeugkiste aus schwarzem Kunststoff heraus. Seine Hände zitterten. Er hatte nun doch Angst. Das Gefühl machte ihn wütend.
    Wie ihm befohlen, ging er langsam auf sein Gegenüber zu. Dabei versuchte er, ruhig zu atmen. Aber er hatte das Gefühl, die Luft verließ seine Lungen mit einem lauten Rasseln, das meterweit zu hören sein mußte. Kurz vor dem Unbekannten blieb Klaus Vander abwartend stehen.
    »Was keuchst du so, hast du Angst?« Vander hörte ein abfälliges Lachen. »Du hast wohl die Hosen voll?« Das Lachen wurde zum Meckern.
    Vander blieb dicht vor dem Mann stehen. Der Unbekannte trug schwarze Springerstiefel und eine tarnfarbene Uniformhose. Trotz der Dezemberkälte spannte sich nur ein olivgrünes, kurzärmeliges T-Shirt über seinem mächtigen Bauch. Sein Schädel war kurzrasiert. Auf dem rechten Oberarm war das Wort »Hass« eintätowiert. Statt der beiden S konnte Vander SS-Runen erkennen.
    Der Mann mochte so um die 30 sein, vielleicht auch jünger, und bestimmt über 100 Kilogramm schwer. Vander konnte das bei dem grellen Scheinwerferlicht nicht genau erkennen. Es mußte einer jener Skinheads sein, die schon seit einigen Monaten in den Zeitungen Schlagzeilen machten und angeblich in den Wäldern um Nettetal ihre dubiosen Treffen abhielten.
    »Was starrst du mich so an? Hä? Hast du noch nie einen Deutschen gesehen?«
    Vander sah ihn nur stumm an. Beim Sprechen verzog sein Gegenüber verächtlich den Mund. Er streckte die rechte Hand aus. In der linken Hand hielt er einen Baseballschläger, den er, als folge er einem lautlosen Rhythmus, im Takt locker gegen sein Hosenbein schwingen ließ. »Los, her mit der Kohle.«
    Vander hielt den Werkzeugkoffer fest. »Erst will ich die Fotos sehen.«
    »Ach nee, jetzt will er auch noch den Helden spielen. Paß mal auf, mein Freund«, der Unbekannte faßte den Baseballschläger fester, »du hast hier gar nichts zu melden. Wenn einer Befehle gibt, dann bin ich das. Sag Jawohl, Sturmbannführer. Los, sag Jawohl, Sturmbannführer.«
    Vander umklammerte stumm den Werkzeugkoffer.
    Der selbsternannte Sturmbannführer stieß Vander die Spitze des Baseballschlägers gegen die Brust. Trotz des dicken Wollmantels konnte Vander das harte Holz spüren. Es drückte unangenehm gegen seine Rippen.
    »Na, wird’s bald? Was sollst du sagen, du Schwuchtel?« Die Stimme wurde härter, auch der Druck des Schlägers.
    Vander begann zu stottern: »Was soll das?«
    »Erzähl jetzt keinen.«
    Der Stoß des Baseballschlägers raubte ihm fast den Atem. Nur mit Anstrengung und widerwillig brachte er ein mühsames Jawohl, Herr Sturmbannführer über die Lippen.
    »Na, geht doch.« Das Gesicht des Unbekannten war jetzt ganz nah an seinem. Vander konnte seinen Atem

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