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Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele

Titel: Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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abgehangen«, sagte er. Er sagte es so, daß für kurze Zeit eine Wolke über sie hinwegzuziehen schien.
    Sally Mills gab nach und reichte Dirk den Umschlag und das Messer. Ein elektrischer Funke schien von ihr auszugehen.
    Das Messer war zu stumpf und das Klebeband zu dick. Dirk mühte sich einige Augenblicke damit herum, aber er konnte es einfach nicht durchschneiden. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und fühlte sich müde und gereizt.
    Er sagte: »Ich gehe mal fragen, ob sie irgendwas Schärferes haben«, und erhob sich, den Umschlag fest in der Hand.
    »Sie sollten gehen und sich Ihre Nase in Ordnung bringen lassen«, sagte Sally Mills ruhig.
    »Danke«, sagte Dirk und verbeugte sich ganz leicht vor ihr.
    Er nahm die Rechnungen und machte sich zu einem Besuch der Kellnerausstellung auf den Weg, die im Hintergrund des Cafes aufgebaut war. Er stieß auf eine gewisse Kühle, als er keine Neigung zeigte, die vorgeschriebenen 15 Prozent Bedienungszuschlag durch irgendein freiwilliges zusätzliches Zeichen seiner persönlichen Wertschätzung aufzustocken, und erhielt als Auskunft nein, das sei der einzige Messertyp, den sie hätten, und mehr gebe es dazu nicht zu sagen.
    Dirk dankte und ging durch das Cafe zurück.
    Auf seinem Platz saß der junge Mann, dem Sally Mills das Messer geklaut hatte, und redete mit ihr. Er nickte ihr zu, aber sie war ganz in die Unterhaltung mit ihrem neuen Freund vertieft und bemerkte es nicht.
    »... im Koma«, sagte sie gerade, »der in den frühen Morgenstunden in ein Privatkrankenhaus überführt wurde. Gott weiß, warum es zu dieser nächtlichen Stunde passieren mußte. Macht nur unnötigen Ärger. Entschuldigen Sie, wenn ich einfach so quassele, aber der Patient hatte einen eigenen Coca-Cola-Automaten und einen Schmiedehammer bei sich, und solche Dinge sind zwar in einem Privatkrankenhaus ganz in der Ordnung, aber in einem unterbesetzten Staatlichen Gesundheitsdienst macht mich das einfach müde, und ich rede zuviel, wenn ich müde bin. Wenn ich plötzlich bewußtlos umfalle, würden Sie mich das wissen lassen?«
    Dirk ging weiter, und da sah er, daß Sally Mills das Buch, in dem sie gelesen hatte, auf ihrem Tisch hatte liegen lassen, und etwas daran fesselte seine Aufmerksamkeit.
    Es war ein großformatiges Buch mit dem Titel Renn wie der Teufel. Es war wirklich extrem großformatig und ein bißchen eselohrig und sah eher wie ein Blätterteiggebilde als wie ein Buch aus. Die untere Hälfte des Einbands zeigte die übliche Frau-im-Cocktailkleid-gerahmt-vom-Visier-einer-Pistole, während die ganze obere Hälfte in erhabener Silberschrift vom Namen des Verfassers, Howard Bell, eingenommen wurde.
    Dirk kam im Augenblick nicht ganz dahinter, was an dem Buch seinen Blick auf sich gezogen hatte, aber er wußte, daß ein Detail des Einbands irgendwo in seinem Innern eine Saite angerührt hatte. Er warf einen vorsichtigen Blick nach dem Mädchen, dessen Kaffee er sich stibitzt und dessen fünf Kaffees und zwei Croissants, eins davon nicht geliefert und nicht gegessen, er anschließend bezahlt hatte. Sie sah gerade nicht hin, und so stibitzte er auch ihr Buch und steckte es in seinen Ledermantel.
    Er trat hinaus auf die Straße, wo ein vorbeifliegender Adler auf ihn herabstieß und ihn fast einem Fahrradfahrer vors Rad getrieben hätte, der fluchte und ihn von der moralischen Höhe herab verwünschte, die offenbar nur Fahrradfahrer einzunehmen in der Lage sind.

KAPITEL 11
    In das gepflegte Grundstück, das genau am Rande eines gepflegten Dorfes an der Grenze der gepflegten Cotswolds lag, bog ein alles andere als gepflegter Wagen ein.
    Es war ein verbeulter gelber Citroën 2CV, der einen achtsamen Besitzer, aber auch drei selbstmörderisch rücksichtslose gehabt hatte. Er tuckerte die Auffahrt auf eine widerstrebende Art hinauf, als verlange er vom Leben nichts weiter, als daß man ihn auf einer der angrenzenden Weiden in einen behaglichen Graben kippe und ihm gestatte, es sich dort in geziemender Hemmungslosigkeit bequem zu machen, anstatt daß man von ihm verlangte, sich diese ganze lange, mit Kies bestreute Auffahrt hinaufzuquälen, die sich wieder hinabzuquälen man zweifellos bald von ihm verlangen würde, zu welchem denkbaren Zweck, das lag außerhalb seines Vorstellungsvermögens.
    Er hielt vor dem eleganten steinernen Eingang zum Hauptgebäude und begann dann langsam wieder rückwärts zu rollen, bis der Besitzer die Handbremse zog, was dem Wagen eine Art ersticktes »Iek«

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