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Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele

Titel: Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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fuhr die alte Frau fort. »War früher wunderschön hier, verstehst du, alles wunderschön. Ein einziges Geben und Nehmen zwischen uns. Furchtbare Schlägereien natürlich, furchtbare Kämpfe, aber eigentlich war alles wunderschön. Und jetzt?« Sie stieß einen langen, müden Seufzer aus und wischte irgendwas Unbedeutendes von der Wand.
    »Oh, die Dinge stehen schlecht«, sagte sie, »die Dinge stehen sehr schlecht. Man sieht, wie alles von allem beeinflußt wird. Unsere Welt beeinflußt eure Welt, eure Welt beeinflußt unsere Welt. Manchmal ist es schwer zu verstehen, was genau die Wirkung ist. Sehr oft ist es auch schwer, es zu mögen. Meistens sind sie heutzutage schwierig und schlecht. Aber unsere Welten sind in so vieler Hinsicht fast gleich. Wo ihr in eurer Welt ein Haus baut, da wird auch hier etwas errichtet. Vielleicht ist es ein kleiner, sumpfiger Hügel oder ein Bienenstock oder eine Wohnung wie die hier. Vielleicht wird es etwas, das ein bißchen imposanter ist, aber irgend etwas wird es. Geht's dir gut, Thor, Lieber?«
    Der Donnergott schloß die Augen und nickte. Seine Ellbogen lagen bequem über seinen Knien. Die ausgefransten Streifen aus Kates Nachthemd, die er sich um seinen linken Unterarm gebunden hatte, waren schlaff und durchnäßt. Langsam streifte er sie ab.
    »Und wo es was gibt, worum sich in eurer Welt nicht richtig gekümmert wird«, plapperte die Alte weiter, »da kommt es in unserer genausowenig zustande. Nichts geht verloren. Kein schuldbeladenes Geheimnis. Kein unausgesprochener Gedanke. Es mag ein neuer und mächtiger Gott in unserer Welt sein oder auch bloß eine kleine Stechmücke, aber sie sind hier. Ich könnte vielleicht hinzufügen, daß es sich neuerdings öfter um eine kleine Stechmücke handelt als um einen neuen und mächtigen Gott. Oh, es gibt so viel mehr Stechmücken und sehr viel weniger unsterbliche Götter als früher einmal.«
    »Wie kann es denn weniger Unsterbliche geben?« fragte Kate. »Ich will ja nicht pedantisch sein, aber -«
    »Tja, beim Unsterblichsein, Liebes, da gibt's halt so 'ne und solche. Ich meine, wenn ich nur dieses Messer entsprechend befestigen und mich dann mit richtigem Schwung dagegen schmeißen könnte, da würden wir schnell sehen, wer unsterblich war und wer nicht.«
    »Tsuli...«, mahnte Thor, ohne dazu jedoch die Augen aufzumachen.
    »Trotzdem gehen wir einer nach dem anderen. Das ist so, Thor. Du bist einer der wenigen, die sich was draus machen. Mittlerweile sind's sowieso nur wenige, die nicht dem Alkoholismus oder der Onx erlegen sind.«
    »Was ist das denn? So was wie eine Krankheit?« fragte Kate. Ihre Laune sank allmählich wieder unter Null. Nachdem sie gegen ihren Willen aus ihrer Wohnung gezerrt und am Stiel eines Hammers über ganz East Anglia geschleudert worden war, war sie jetzt stinksauer darüber, daß sie einfach der Unterhaltung mit einer närrisch selbstmörderischen alten Frau ausgesetzt wurde, während Thor bloß dasaß, ein selbstzufriedenes Gesicht machte und es ihr überließ, sich Mühe zu geben, wozu sie überhaupt nicht in Stimmung war.
    »Es ist ein Gebrechen, Liebes, das nur Götter kriegen. Es bedeutet eigentlich, daß man es nicht ertragen kann, ein Gott zu sein, weshalb auch nur Götter es bekommen, verstehst du?«
    »Ich verstehe.«
    »In den letzten Stadien liegt man einfach am Boden, und nach einer Weile wächst einem ein Baum aus dem Kopf, und dann ist es vorbei. Man kehrt zur Erde zurück, sickert langsam in ihre Eingeweide ein, rinnt durch ihre Lebensadern, kommt am Ende als mächtiger, reiner Wildbach wieder hervor und kriegt höchstwahrscheinlich sofort 'ne Ladung Chemieabfälle reingekippt. Es ist eine harte Aufgabe, heutzutage ein Gott zu sein, selbst ein toter. Na ja«, sagte sie und tätschelte ihre Knie. Ihr Blick senkte sich auf Thor, der die Augen geöffnet hatte, sie aber nur dazu benutzte, um auf seine Knöchel und Fingerspitzen zu starren. »Na, ich höre, du hast heute abend eine Verabredung, Thor?«
    »Hmm«, grunzte Thor, ohne sich zu rühren.
    »Ich höre, du hast die Große Halle zur Klagestunde einberufen, ist das richtig?«
    »Hmm«, machte Thor.
    »Die Klagestunde, hmm? Na, ich weiß, daß die Dinge schon lange nicht allzu gut stehen zwischen dir und deinem Vater. Hmm?«
    Thor hatte keine Lust, sich darauf einzulassen. Er sagte nichts.
    »Ich meine, das mit Wales war ziemlich grauenhaft«, fuhr Tsuliwaënsis fort. »Weiß nicht, warum du dir das hast gefallen lassen. Natürlich ist

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