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Der Lauf-Gourmet

Titel: Der Lauf-Gourmet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Achilles
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überlege, sie aufzulecken. »Und?«, fragt Andi. »Sagenhaft!«, entgegne ich. Die Kopfschmerzen sind schlagartig verschwunden. Das Zeug fährt mir direkt in die Beine. Ich spüre die Muskeln wachsen. Würde ich jetzt losrennen, hätte ich sofort eine neue Bestzeit. »Klein, mittel oder groß?«, will Andi wissen. Blöde Frage. Die große Packung natürlich, am besten die riesengroße. Mit diesem Zeug werde ich meinen beträchtlichen Trainingsrückstand in wenigen Tagen aufgeholt haben. Andi, ich liebe dich.

    Fragen, Fakten, Tipps und Mythen zum Thema Alkohol
    Dürfen Läufer Alkohol trinken?
    Ja, sie dürfen. Bei manchen Lauftreffs müssen sie sogar. Geselligkeit ist ein nicht zu vernachlässigender Faktor im Training.
     
    Ist mäßiger Alkoholgenuss womöglich sogar gesund? Glaubenssache. Aber Achilles’ liebste Studien haben gezeigt: Bier und Wein enthalten Stoffe, die eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben können. Geringe Mengen (0,25 l Wein, bis 0,5 l Bier) schützen vor Arteriosklerose, wirken entzündungshemmend auf die Blutgefäße und erhöhen den Anteil des guten HDL-Cholesterins. Über 100 Studien aus den letzten 30 Jahren belegen zudem: Menschen, die regelmäßig Alkohol in kleinen Mengen und im Rahmen eines ausgewogenen Lebensstils genießen, sind durchschnittlich gesünder oder leben länger als die, die darauf verzichten.
     
    Für das Fachgespräch beim Lauftreff hier ein paar Fakten:
    Ein Liter Bier enthält nach Angaben der Brauereien ca. 920 Gramm Wasser, 554 mg Kalium (27 Prozent des täglichen Bedarfs Erwachsener), 96 mg Magnesium (45 Prozent), 37 mg Kalzium, 308 mg Phosphor und 44 mg Natrium. Bier aus Malz enthält Vitamine des B-Komplexes. Selbst Spuren von essenziellen Aminosäuren können nachgewiesen werden. Bier ist besser als sein Ruf. Britische Wissenschaftler fanden heraus: Im Blutplasma regelmäßiger Biertrinker ist 30 Prozent mehr Vitamin B 6 . Das Vitamin verhindert die Bildung einer chemischen Substanz, die Herzkrankheiten verursacht. Außerdem fanden Wissenschaftler im Bier Xanthohumol, einen Stoff, der die Bildung von Krebs hemmen kann, was allerdings bisher nur im Tierversuch nachgewiesen wurde. Aber viele Läufer sind ja Tiere.

    Was spricht gegen Alkohol?
    Vor allem die hässlichen Bierbrüste, aber auch die mögliche Überbelastung der Leber, die nicht nur als Entgiftungsorgan, sondern auch als Glykogenspeicher dient.
     
    DER GUTE TIPP: Wochenkontingente festlegen, die der Athlet nach eigenen Wünschen einteilen darf. Wer sich fünf Bier (gleich fünf kleine Gläser Wein) als wöchentliche Gesamtmenge erlaubt, kann entscheiden, ob er die ganze Ladung am Samstagabend pichelt, gelegentlich mal eins oder sich zehn Streckgetränke wie Radler oder Weißweinschorle gönnt. Dann kommt man sogar jeden Abend auf einen Drink. Im Notfall: Eisig kaltes alkoholfreies Bier geht ganz gut.
     
    Laufen und Saufen - gibt es das?
    Aber ja. Beim Marathon de Medoc und Marathon du Cahors wird Rotwein an den Verpflegungsständen gereicht. Beim Marathon Deutsche Weinstraße werden als besonderes Highlight Riesling-Schwämme zum Erfrischen ausgegeben. Aber Vorsicht: Schlangenlinien verlängern die gelaufene Strecke bisweilen dramatisch.
     
    Was macht Alkohol eigentlich mit dem Läufer?
    Beeinträchtigt Koordination und Gleichgewicht, schränkt die Urteilsfähigkeit ein, verlangsamt die Reaktionszeit , vermindert Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer. Die Blutgefäße werden erweitert, weshalb das Herz größere Pumpkraft aufwenden muss. Muskeln, die beim Sport benötigt werden, werden dadurch unterversorgt. Zudem sinkt der Blutzuckerspiegel, womit das Risiko des Unterzuckerns steigt. Weil der Körper Kohlenhydrate als Brennstoff benötigt, um Alkohol abzubauen, nimmt die Muskelkraft während des Laufens ab. Die Körpertemperatur wird nur noch mangelhaft reguliert, zugleich mehr Wasser ausgeschieden, was die Gefahr der Austrocknung steigert und den Verlust von Mineralstoffen
beschleunigt, womit die Wahrscheinlichkeit eines Krampfes zunimmt. Weil die Risikobereitschaft steigt, wächst auch die Anfälligkeit für Verletzungen. Praktisch: das Schmerzempfinden ist vermindert. Für Leistungsläufer gilt: Möglichst 48 Stunden vor einem Wettkampf keinen Alkohol trinken. Um Dehydrieren auszugleichen und Kater in Maßen zu halten: immer reichlich Wasser dazu trinken.
     
    Darf ich nach einem langen, harten Lauf ein, zwei Bierchen trinken?
    Klar. Aber es ist hirnrissig, die Leber gleich nach dem

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