Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)
gegen die Römer einsetzt.“
„ Und ihr seid euch ganz sicher, dass die Lade auf dem Weg hierher ist?“, erwiderte ich. Ich spürte wie mir vor Aufregung heiß wurde.
„ Wir haben vor einigen Tagen von unseren Spähern die Nachricht bekommen, dass sie Caesarea verlassen hat und auf dem Weg hierher ist.
Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und überlegte einen Moment. Es war irre, was sie von mir verlangten. Ich kannte die vielen Sagen um die Lade des Bundes, oder wie sie auch immer genannt wurde, wenn überhaupt, nur aus dem Religionsunterricht. Was sie war oder wie sie benutzt wurde, konnte ich ihm vielleicht aus einem Indiana Jones Film erzählen, mehr aber nicht.
So fiel mir nichts anderes ein wie folgendes zu sagen: „Lasst Eleazar ben-Ya’ir seine Rede halten. Dies stärkt das Selbstbewusstsein und den Mut der Menschen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich euch wirklich helfen kann. Wo ich herkomme, hatte ich nie etwas mit Kriegen zu tun. Ich bin ein Mann der Wissenschaft. Ich würde zuerst versuchen die Frauen und Kinder in Sicherheit zu bringen. Benutzt die Katapulte und versucht immer mit kleinen Einheiten die Römern aus allen Richtungen anzugreifen, um sie aus ihrer Formation zu bringen. Dies stört ihren Truppenaufzug und verschafft uns Zeit. Sollte die Lade uns wirklich erreichen, dann müssen wir alle zusammenarbeiten und schauen, wie wir sie reaktivieren können.“
Seba nickte mir zu und auch die anderen schauten zufrieden und voller Mut in die Runde.
„ So sei es. Du hast weise gesprochen, Tom“
Elena hielt meine Hand und merkte, dass ich zitterte. „Was ist?“, fragte sie mich flüsternd ins Ohr.
„ Sage ich dir nachher“, flüsterte ich zurück und schaute zu Immanuel.
„ Wir werden morgen sehen, wie es weiter geht.“
„ Wir wären euch sehr dankbar, wenn wir zurück zu unserem Zelt gehen könnten. Wir waren mehrere Tage unterwegs und sind sehr müde“, sprach Elena.
Man nickte uns verständnisvoll zu. Wir verabschiedeten uns von Eleazar ben-Ya’ir, Seba und Immanuel, die versprachen, uns am nächsten Morgen aufzusuchen.
Wir drehten uns um und gingen zurück zu unserem Zelt. Hand in Hand schauten wir in den klaren Sternenhimmel. Es war draußen sehr ruhig geworden und die Kämpfe waren eingestellt worden. Auf dem Weg zum Zelt, schaute mich Elena immer wieder an.
„ Tom, was war denn? Du hast so gezittert, als du die Karte gesehen hast und auch als du ihnen helfen solltest. Bitte sag es mir.“
„ Elena, du musst mit Benjamin Masada sofort verlassen“, sagte ich zu ihr.
„ Aber, warum nur? Ich will bei dir bleiben und in dieser schlimmen Zeit an deiner Seite stehen. Ich will sehen, wenn du die Lade einsetzt“, antwortete sie.
Ich hielt sie mit beiden Händen an ihren Schultern fest und sagte: „Elena, hier wird keiner überleben und die Lade wird nie ankommen. Ich weiß nicht warum, aber die Lade ist nach meinem Wissen schon seit Jahrtausenden verschollen und wurde auch nie gefunden. Die Römer sind einfach zu stark und es sind zu viele gegen die gekämpft werden muss. Ich glaube nicht, dass ich den Lauf der Geschichte ändern kann.“
„ Du musst es den anderen sagen, Tom“, widersprach sie, während ich sie im Arm hielt.
„ Elena, selbst, wenn ich es ihnen sagen würde, wäre dies nur noch schlimmer. Vielleicht haben wir Glück und alles kommt doch anders. Im Moment muss man ihnen Mut zusprechen, denn sie dürfen den Funken Hoffnung, den sie haben, nicht verlieren.“
Wir schauten uns eine Weile an und sprachen kein Wort.
Als wir wieder im Zelt waren und Elena neben dem Bett von Benjamin stand, sagte sie: „Ich glaube, du hast Recht. Wir dürfen ihnen nicht die Hoffnung nehmen, sondern müssen sie in ihrem Kampf unterstützen. Aber sag: Warum hast du so gezittert, als du diese seltsame Karte gesehen hast“, fragte sie mich nochmals.
„ Ich hatte dir doch von einer Karte erzählt, die ich bei den Ägyptern gezeichnet hatte. Im Tempel, auf dem großen Tisch, liegt jetzt meine Karte. Es ist tatsächlich die, die ich vor fast 3.000 Jahren bei den Ägyptern gezeichnet habe. Und einige Jahrtausende später sehe ich sie vor mir liegen“, antwortete ich mit zitternder Stimme.
Elena schaute mich mit fahlem Gesichtsausdruck an. „Du hast diese Karte wirklich gezeichnet? Das, was bei uns als heilige Karte von Generation zu Generation weitergeben wird? Ich muss es dir wohl glauben. Deine Augen sagen es mir, dass du der bist, den wir gesucht haben.“
Sie
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