Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)
stellen wollte, war mir aber nicht sicher wo ich anfangen sollte.
„ Der hoher Herr freut sich bestimmt endlich zu Hause zu sein, dort wo unsere grosse Kultur ihren Anfang nahm?“, sprach Achtef ruhig auf mich ein.
„ Ja, Achtef, ja ich bin wieder zu Hause“, sagte ich etwas benommen. Endlich hatte ich das Gefühl, es könnte sich an meiner Situation nun etwas bedeutend ändern.
Die Matrosen hatten unter dem Kommando des Kapitäns angefangen, zusätzlich zu rudern, damit wir unser Ziel auch rechtzeitig erreichten. Ich holte eilig aus meinem Rucksack das schon fast vollgeschriebene Notizbuch heraus und brachte meine Eindrücke zu Papier.
„ Das glaubt mir niemand“, stammelte ich und schüttelte mit dem Kopf.
Jetzt waren sie fast schon in greifbarer Nähe. Als ob ein Schalter umgelegt wurde, so wurde aus dem Glühen der Pyramidenspitzen ein Leuchten. Plötzlich schoss ein heller Lichtstrahl in den Himmel. Ich schnappte mir sofort mein Handy aus dem Rucksack und machte heimlich ein Foto, um alles zu dokumentieren. Zum Glück sah mich Achtef nicht, sonst wäre ich in Erklärungsnot gekommen. Wäre Harry da gewesen, er wäre bestimmt vor lauter Aufregung mit einem Schokoriegel vom Schiff gekippt. Ich hatte nur noch Augen für die Pyramiden.. Der Lichtstrahl ging kerzengerade in den Himmel. Was für eine unglaubliche Energie und Technik mussten hier vorhanden sein, um so etwas produzieren zu können, dachte ich mir und schrieb was der Stift hergab. Auf dem Schiff wurde es lebendig denn das Segel wurde eingeholt und alles für das Anlegen vorbereitet. Ich hätte fluchen können, dass wir nicht näher an das Plateau herankamen, denn nun hatten wir Memphis erreicht und ich musste von Bord gehen. Noch immer schaute ich auf die Pyramiden, die in der Dunkelheit verblassten und nur die leuchtenden Spitzen zu sehen waren. Die drei Lichtstrahlen strahlten im Dunkeln nun hell und majestätisch ins Universum. Ich verstand nun auch, was ich am Tag zuvor gesehen hatte.
Das Schiff begann nun mit dem Anlegemanöver und ich suchte meine Sachen zusammen, um bei Achtef zu sein, wenn wir von Bord gingen. Er zeigte auf die Sänfte des Pharaos und Soldaten, die bereits am Kai auf uns warteten. Ich verabschiedete mich von den Matrosen mit einem freundlichen Nicken. Der Kapitän machte eine tiefe Verbeugung und wünschte mir ein langes Leben. Damit wir vom Schiff kamen, wurde eine Holzplanke an Land, herausgeschoben. Beim Laufen merkte ich erst jetzt, wie unbeweglich ich in den letzten Tagen geworden war. Wenn ich richtig rechnete war ich seit sieben Tagen nicht mehr gelaufen.
Ein Abgesandter des Pharaos begrüßte Achtef und mich, und verbeugte sich tief vor uns. Er wies mit der Hand auf die Sänfte, in die wir einsteigen sollten und Achtef gab mir ein Zeichen, dass ich als Erster gehen sollte. Getragen von den ägyptischen Träger, bewegten wir uns langsam vom Anlegesteg in nordwestliche Richtung. Ich versuchte unterwegs immer wieder einen Blick auf die leuchtenden Spitzen der Pyramiden zu erhaschen. Doch durch die hohen Stadtmauern war es mir nicht gegönnt, etwas zu sehen.
Achtef tippte mir leicht an die Schulter und sagte ganz eindringlich: „Ganz wichtig für dich ist es, zur Begrüßung des Pharaos, ihm die Hand zu geben, denn das ist das Begrüßungsritual der Götter gewesen.“
Ich musste fast lachen, denn wie begrüßten wir uns denn heutzutage? Nur einige Kulturen unserer Zeit verbeugen sich. „Ich danke dir Achtef. Natürlich werde ich deinen Rat befolgen und niemanden beleidigen“.
Achtef fuhr fort: „Wenn du später beim Pharao bist, trägst du die Kleidung, welche du jetzt trägst. Danach triffst du Minnefrys, der dich ab jetzt persönlich betreuen wird. Er wird immer an deiner Seite sein, wenn du im Palast bist. Der Pharao wird dir anschließend seine Berater und Priester vorstellen. Anschliessend folgt die Vorstellung seiner Familie, die unter seinem besonderen Schutz steht. Sie wird hier als der Fortbestand der Ahnenreihe angesehen. Danach wird ein großes Festmahl zu Ehren deines Kommen geben“.
Nun unterbrach ich Achtef und fragte ihn, was mich die letzten Tage extrem beschäftigt hatte:
„ Warum muss ich zum Pharao? Was will er von mir?“
Achtef lächelte mich an und sprach: „Er benötigt deine Hilfe. Du, der von den Sternen kommst, kennst die Welt von oben und wirst sein Auge sein. Du bist auserkoren, ihn bei einer großen Aufgabe zu unterstützen. Als Dank wird er dich wieder nach Hause
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