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Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Titel: Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bay
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mir unklar und bevor ich mir irgendwelche Gedanken darüber machen konnte, bat man mich weiterzugehen. Die prachtvoll bemalte und ausgestattete Empfangshalle verschlug mir fast den Atem. Der Palast war viel größer als erwartet und erinnerte mich an die Eingangshalle eines heutigen Museums. Ich liess meinen Blick von rechts nach links schweifen und sah mich dabei um. Da erblickte ich etwas, was ich mir nicht hätte vorstellen können. Eigentlich dürfte es dies nicht geben! Hatte ich in den letzten Stunden doch schon einige Dinge gesehen, welche mein Weltbild total zerstört hatte, wunderte ich mich nun über nichts mehr. Mein Herz raste vor Aufregung.
    „ Nein“, würgte ich mehr oder weniger hervor. „Die Ägypter kennen Elektrizität und die Benutzung der Glühbirne?“
    Ein übergroßer, etwas langgezogener Glasbehälter hing an der Wand und leuchtete die Räume aus. Am Ende der Glühbirne, wo sich bei uns das Gewinde befand, hingen zwei Drähte, die in zwei übergroßen Krügen verschwanden. Ich hatte in einem Buch zwar schon einmal über die Theorie gelesen, dass man unter Umständen in Ägypten die Elektrizität kannte und hatte auch die berühmte Waldmalerei gesehen. Jedoch war es für mich einfach nicht vorstellbar gewesen. Nun stand ich hier und hatte den tatsächlichen Beweis. Rasch griff ich in die Seitentasche meines Rucksackes holte mein Handy heraus. Unbemerkt schaltete ich es an und machte ein Bild mit der integrierten Kamera, in der Hoffnung, das Bild würde gelingen. So langsam wurde es mir unheimlich, denn ich fragte mich, woher sie diese Technik hatten oder kannten. Schon in den Städten, an denen wir mit dem Schiff vorbeigefahren waren, war mir aufgefallen, dass die Tempel ungewöhnlich hell beleuchtet gewesen waren.
    Ein etwa 50 jähriger grauhaariger Mann schritt auf mich zu und blieb vor mir stehen. Er gab ein Zeichen und die zwei Hohepriester verließen den Raum. Er war sehr vornehm gekleidet und machte einen gebildeten Eindruck. Ehrfurchtsvoll schaute er mich an, verbeugte sich leicht und stellte sich vor.
    „ Ich bin Minnefrys, der engste Berater des Pharaos, meinem Gebieter, dem Nachfahre Atons. Und du bist Tom, der von den Sternen Kommende.“
    Ich nickte freundlich, sagte aber nichts. Das, was in den letzten Minuten auf mich eingeprasselt war, hatte mich sprachlos gemacht. Im Moment hätte ich auch nicht gewusst, was ich ihm hätte sagen sollen.
    „ Folge mir bitte, Tom“, sprach Minnefrys mit tiefer Stimme und ging mir voraus und brachte mich in einen mit Möbeln ausgestatteten Raum.
    „ Du wirst gleich wieder abgeholt. Also ruhe dich etwas aus“, sagte er und ging wieder.
    Kurz darauf betraten mehrere Damen den Raum. Bewaffnet mit Seife, Ölen und Parfum, wurden Hände, Gesicht und Arme zuerst gewaschen und danach eingecremt. Bedingt durch meine helle Haut und Haare, beobachtete man mich ehrfurchtsvoll. Keine sprach mich an oder getraute es sich. Geschätzte zehn Minuten dauerte die Prozedur. Die Damen verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren und 20 Minuten später betrat Minnefrys wieder meinen Raum. Er fragte mich, ob ich ihn gut verstehen würde und ich bejahte es. Bat ihn aber langsam zu sprechen, da ich erst vor acht Tagen begonnen hatte die ägyptische Sprache zu lernen. Er erklärte mir nun, was in welcher Reihenfolge passieren würde.
    „ Du wirst nun dem Pharao vorgestellt. Begrüße ihn so, wie du es von den Göttern gelernt hast. Dann wird der Pharao dir alle Wünsche erfüllen“, sagte er geduldig.
    „ Wie ist der Name des Pharaos?“
    „ Das musst du doch wissen. Natürlich ist Menetho Herr des großen Hauses.“
    Jetzt war es raus. Ich merkte sehr rasch, dass unsere Archäologen und Historiker, mit den gefundenen Königssiegeln, deren Namen und Jahreszahlen, zumindest bei Menetho, völlig danebenlagen. Menetho war einer der ersten Pharaonen überhaupt, von denen die Archäologen Informationen hatten. All das neue Wissen, versuchte ich erst einmal zu ordnen, denn das was ich bisher gelernt hatte, war jetzt hinfällig. Wir liefen los und betraten nach einigen Schritten einen großen Saal, in dem fast 50 Menschen standen und warteten. Als ich mit Minnefrys den Raum betrat, wurde es totenstill und alles verbeugte sich vor uns. Ich nickte vorsichtig, hielt meine Hand vor meinen Brustkorb und schaute Minnefrys an, der zustimmend nickte. Minnefrys zeigte auf die jeweiligen Gruppen und stellte sie mir mit deren Namen, welche ich mir nicht behalten konnte, als

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