Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)
im Moment nicht zu Verfügung. Wir glauben, dass der Bau in den Büchern des Wissens steht. Sie müssten sich in einer der großen Pyramiden befinden. Wir vermuten das die Pyramiden schon lange vor der großen Flut standen.“
„ Ihr wisst von der Sintflut?“, platze ich heraus.
„ Ja, in unseren Schriften steht vieles über das große Unheil geschrieben, aber lass uns noch etwas über den Platz laufen. Du sollst dir noch die Renovierungen an der dritten Pyramide ansehen.“
Wir standen auf und spazierten auf einen der künstlich angelegten Seen zu. Schon von Weitem hörte ich die Arbeitsgeräusche. Ich war völlig begeistert von den Arbeitsmethoden. So wurden, angetrieben durch windbetriebene Seilzüge, die Sandsteinblöcke langsam an der Pyramide hochgezogen. Dabei lagen die Steine auf Holzwägen, welche wiederum auf einer Art Holzschienen jedoch ohne Räder standen. Hier wurde mit der Muskelkraft von mindestens 50 Arbeitern und verschiedenen Hebeltechniken gearbeitet. An der Pyramide angekommen, erklärte mir Minnefrys die Probleme, welche bei der Renovierung immer auftauchten. Ich hätte ihm ja gerne geholfen, aber mir war klar, dass ich zu viel Wissen aus der Zukunft verraten würde und hielt deshalb meinen Mund. Aus unseren Überlieferungen war mir bekannt, wie die ersten eigenen Pyramiden entstanden waren. Ich war den Theorien gegenüber immer kritisch gewesen, da die nachfolgenden Pyramiden seltsamerweise schlechter gebaut waren, als die drei Großen. Deswegen hatte ich mir schon immer die Frage gestellt, ob die Ägypter wirklich die Erbauer der Pyramiden von Gizeh waren. Und jetzt hatte ich eine Geschichte erzählt bekommen, eine die man kaum glauben konnte. Der Nachmittag verging wie im Flug, aber irgendwann erfolgte der Satz, auf den ich schon wartete.
„ Tom, wir haben nicht mehr viel Zeit, denn wir müssen dich heute noch auf die Reise schicken, da die Sterne sonst wieder ungünstiger stehen. Viele deiner Fragen werden auf deiner Reise beantwortet werden.“
Ich verstand zwar nicht, was er damit meinte, machte mir aber darüber keine weiteren Gedanken, denn ich war immer noch mit dem Verarbeiten der ganzen Eindrücke beschäftigt.
Minnefrys stellte sich vor mich hin und sagte: „Tom ich möchte mich bei dir noch mal bedanken. Du hast unserem Volk einen großen Dienst erwiesen. Gerade weil ich weiß, dass wir uns nie mehr sehen werden, hätte ich mich über mehr Zeit mit dir gefreut.“
Minnefrys nahm mich am Arm und zog mich in Richtung der Chephren-Pyramide und in den dort angebauten Tempel. Kurz vor dem Tempeleingang kamen einige Diener auf uns zu.
Der Älteste sagte: „Es ist alles vorbereitet, Herr.“
„ Gut, dann wollen wir dir einen anderen Mantel geben, denn in der Pyramide ist es sehr kalt.“
„ Wir gehen in die Pyramide?“, hakte ich nach.
„ Ja, Tom. Das ist für deine Reise unbedingt notwendig.
Man reichte mir noch etwas zu trinken, welches ich dankbar annahm. Den Becher leerte ich komplett in einem Zug und Minnefrys nickte zufrieden. Ich nahm nun den Mantel, zog ihn an und folgte den anderen wortlos in die Pyramide. In meinen Armen und Beinen begann es, während wir tiefer und tiefer in die Pyramide liefen, zu kribbeln. Am Anfang schob ich es noch auf die Aufregung. In den Gängen der Pyramide sah ich erneut die Lampen, die von einer fremden elektrischen Energie gespeist wurden. Ich wollte Minnefrys darauf ansprechen, konnte jedoch meine Gesichtsmuskeln nicht mehr kontrollieren. Kein Wort kam über meine Lippen.
Minnefrys sah, dass ich in Panik geriet und meinte: „Sei beruhigt, es ist nur das Getränk, dass du zu dir genommen hast. Es wird dir helfen die Reise gut zu überstehen.“
Hatte man mir vorsätzlich ein Betäubungsmittel verabreicht und beabsichtigte mich lebendig zu begraben? Ich bekam schreckliche Angst. Anfangs waren wir noch leicht bergab gelaufen. Jetzt ging es wieder die Treppen nach oben in einen großen Saal. Leider konnte ich vieles nur noch verschwommen wahrnehmen, denn das Mittel zeigte mir nun seine volle Wirkung. Irgendwann stand ich in einem Raum mit einer großen Granitwanne in der Mitte. Die Diener hatten zusätzliche Öllampen dabei und ich spürte, wie sie mich in die Wanne, eigentlich sah sie aus wie ein Sarg, legten. Obwohl ich panische Angst hatte, ließ ich mich willenlos hineinlegen. Minnefrys, sprach das letzte Mal mit mir, strich mir über den Kopf und streute mir etwas in die Augen.
Dann wurde es schwarz um mich und die
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