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Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Titel: Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bay
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fantastischste Reise meines Lebens begann.

Die Reise durch die Zeit
     

     

     

    M ein ganzer Körper vibrierte und doch fühlte er sich wie betäubt an. Ich spürte weder Hände noch Füße. Um mich herum war es stockdunkel. Wachte oder schlief ich? Auch Konturen waren nicht erkennbar und der Versuch des Tastens ergab keinen Erfolg. Anfangs war es mir noch kalt, doch dann wurde es allmählich wärmer und die innere Unruhe verschwand. Einige Minuten, so schätze ich, waren vergangen, aber ich konnte mich immer noch nicht bewegen. Stand ich oder lag ich? Eher fühlte ich mich in eine Art Schwebezustand versetzt und hatte das Gefühl, dass mein Sehvermögen zurückkam. Denn jetzt konnte ich wenigstens die Konturen meiner Beine erkennen. Auch um mich herum entstand ein schwaches Schimmern, das ich zuerst als eine Art Hintergrundbeleuchtung deutete. Ich konzentrierte mich, um etwas zu sehen und dann wusste ich, um was es sich handelte.
    „ Oh, es sind Sterne“, murmelte ich.
    Je länger sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnten, desto mehr Sterne waren zu sehen. Um mich herum kristallisierten sich die kleinen Punkte entfernter Sonnen. Die Lebensgeister kehrten immer mehr in meine Glieder zurück. Ich hatte nun wirklich das Gefühl im Raum zu Schweben. Indessen versuchte ich mich auf einen Punkt zu fixieren, um festzustellen, ob ich mich bewegte. Mein Zeitgefühl war verschwunden, denn der Zustand, den ich wie ein Schweben erlebte, kam mir schon wie eine Ewigkeit vor. Allmählich war ich sicher, dass ich mich auch bewegte. Im Schneidersitz sah ich einen hellen Fleck, der immer näher kam. Aus dem Fleck kristallisierte sich eine Spirale, eine wirklich große Spirale und ich konnte erste Details einer Galaxie erkennen. Ich musste mich mit einer unglaublichen Geschwindigkeit bewegen, denn ich sah bereits vereinzelt Sterne in den Spiralarmen. Unglücklicherweise hatte ich keinen Bezugspunkt, war aber der Überzeugung, dass es ein Millionenfaches des Lichtes sein musste. Ich bekam eine Gänsehaut, als ich über die übergroße Galaxie flog und in einen der Spiralarme eintauchte. Dieser Anblick übertraf bisher alles Gesehene. Vorbei an Millionen von Sonnen, ging es in einer rasenden Geschwindigkeit auf einen einzelnen Fixstern zu. Wo ich mich befand, konnte ich mit meinen einfachen Astronomiekenntnissen nur vermuten. So wie ich die Situation im Moment einschätzte, war ich auf dem Weg zu einer bestimmten Sonne und zwar zu unserer Sonne. Recht schnell bekam ich die Bestätigung und ich lächelte als ich an Neptun, Uranus, Saturn und dann Jupiter vorbeijagte. Ich befand mich nun im inneren Sonnensystem und wurde merklich langsamer. Als ich den Mars erreichte stutze ich, da ich erstaunt sah, dass er blau und nicht rostrot war. Oder war es doch die Erde? Nein, es was tatsächlich der Mars, denn ich erkannte ihn an seinen beiden Monden, Phobos und Deimos. Sanft schwenkte ich in eine Umlaufbahn ein und fühlte mich wie ein lebender Satellit. Wie im Zeitraffer sah ich die Wolkenbewegung auf dem Mars und erkannte, wie diese immer dichter wurden. Fixiert auf einen Punkt des Mars, konnte ich den Einschlag eines gigantischen Meteroiten mit verfolgen, wie er in Zeitraffer in den Planeten einschlug und die Atmosphäre verdunkelte. Ich sah wie überall vom Mars aus Raumschiffe von der nördlichen Halbkugel starteten und diesen verließen. Sie flogen teils aus dem Sonnensystem heraus, teils in Richtung Sonne. Völlig überrascht, über Leben auf dem Mars und auch darüber Raumschiffe zu sehen, spürte ich, wie sich mein Flug erneut beschleunigte. Ich verließ, noch total perplex, von dem eben Erlebten, die Umlaufbahn des Mars und flog in Richtung unserer Sonne. Bisher hatte ich keine Zeit gehabt, alles in Ruhe zu verinnerlichen. So war der Mars wirklich vor Urzeiten bewohnt gewesen.
    Von weitem erkannte ich das Ziel meiner Reise – unsere Erde. Sie baute sich langsam mit ihrem Begleiter, dem Mond, vor mir auf. Ich passierte ihn und flog gemächlich auf unseren blauen Planeten zu. Nach einer halben Erdumkreisung tauchte ich langsam in die Wolken ein.
    Wie lange ich im Weltraum gewesen war, konnte ich nicht sagen, denn ich hatte noch immer kein Zeitgefühl. Seltsamerweise war ich weder erfroren, noch erstickt. Irgendwie machte ich mir auch keine weiteren Gedanken darüber, dass ich beim Eintauchen in die Atmosphäre eigentlich hätte verglühen müssen. Ich erkannte Flüsse, Seen, Berge und drehte meinen Kopf vorsichtig nach links,

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